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Squealer-Rocks.de Filmkritik

Auftrag Rache

Genre: (Polit-)Thriller
Land: USA
FSK: ab 16
Länge: 117 Min.
Kinostart: 11.03.2010
Regie: Martin Campbell
Darsteller: Mel Gibson, Ray Winstone, Danny Huston, u.a.
Redakteur: Maddin

Die Handlung:

Der Bostoner Polizist Thomas Craven (Mel Gibson) bekommt Besuch von seiner 24 – jährigen Tochter Emma (Bojana Novakovic), nachdem die beiden jahrelang keinen Kontakt hatten. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft bemerkt Craven, dass es Emma gesundheitlich sehr schlecht geht. Schließlich wird sie vor seinen Augen erschossen. Das fatale: Der Anschlag galt eigentlich Thomas. Craven wird offiziell von dem Fall abgezogen, beginnt aber auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell stellt sich heraus, dass seine Tochter nicht versehentlich ermordet wurde und ihr Arbeitgeber, ein Konzern für Nuklear - Technik, etwas mit der Sache zu tun hat. Je tiefer Craven in die Materie eintaucht, desto dichter wird das Netz aus Lügen und Korruption, in dem er niemandem trauen kann.

Squealer – Rocks meint:

Der deutsche Titel (im Original: „Edge of Darkness“), sowie der Trailer suggerieren dem Zuschauer ein völlig falsches Bild. Wer hier einen plumpen Rache – Reisser mit viel Action erwartet, der wird enttäuscht sein. Wer allerdings einen höchst intelligenten und schauspielerisch hochwertigen Film sehen möchte, der kommt an Mel Gibsons Comeback vor der Kamera nicht vorbei. Seine Darstellung des trauernden Vaters ist derart intensiv und glaubhaft, dass der Zuschauer seinen Schmerz geradezu mitfühlt. Hierzu benötigt der Australier keine großen Gesten oder übertriebenes Gehabe, er bewältigt diese Glanzleistung mit höchst sparsamen Mitteln. Statt eines ballernden Racheengels erlebt man einen zutiefst verzweifelten Mann, der scheinbar ständig kurz davor steht, sich selber aufzugeben.

Action - Spezialist Martin Campbell („Casino Royale“, „Goldeneye“, „Vertical Limit“) nimmt sich in „Auftrag: Rache“ spürbar zurück, wobei sich die wenigen krachenden Sequenzen natürlich durch Perfektion auszeichnen. Der Film setzt auf eine ruhige Erzählweise, auf lange Dialoge, die durch die betont simple Kamera von Phil Meheux (sonst auch eher ein Action - Experte) schon beinahe Kammerspiel – Charakter besitzen. Die Spannung bezieht der Streifen durch seine sehr kluge Dramaturgie. Die Story wird geschickt aufgebaut und der Zuschauer sitzt betroffen im Kinosessel, wenn Craven häppchenweise immer mehr perverse Details aufdeckt. Dass der fulminante Schluß gleich ein doppelter Knallefekt ist, spricht noch einmal für das tolle Drehbuch, das im übrigen auf einer BBC Mini -Serie basiert.

Nachdem Mel Gibsons letzte Hauptrolle nun 8 Jahre zurückliegt („Signs“) und er sich zwischenzeitlich als Regisseur verdingt hat (u.a. „Die Passion Christi“), hätte seine Rückkehr auf die große Leinwand nicht eindrucksvoller sein können. Auch wenn man ihm mit dem genialen Ray Winstone und Berufs – Fiesling Danny Huston zwei absolute Größen an die Seite gestellt hat, so ist es doch Gibson, der den Film komplett beherrscht. Grandios!