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Squealer-Rocks.de Filmkritik

Gesetz der Rache

Genre: Rache-Thriller
Land: USA
FSK: ab 16
Länge: 107 Minuten
Kinostart: 19.11.2009
Regie: Gary Gray
Darsteller: Gerald Butler, Jamie Foxx u.a.
Redakteur: Maddin

Die Handlung:

Bei einem Raubüberfall muss Clyde Shelton (Gerald Butler) mit ansehen, wie seine Frau und seine Tochter auf grausame Weise ermordet werden. Die beiden Verbrecher werden schnell gefasst, doch aufgrund von Fehlern in der Beweisaufnahme muss sich Staatsanwalt Nick Rice (Jamie Foxx) auf einen fatalen Deal einlassen: Der Mörder kommt mit einer kurzen Haft davon, während sein Komplize zum Tod verurteilt wird.

10 Jahre später findet die Hinrichtung statt und gerät zur Horrorshow: Jemand hat die Giftinjektionen manipuliert und kurz darauf findet man die zerstückelte Leiche des zweiten Gangsters. Der Verdacht fällt schnell auf Shelton. Der jedoch leistet bei seiner Verhaftung keinerlei Gegenwehr, sondern legt ein Geständnis ab und beginnt aus dem Gefängnis heraus einen Rachefeldzug gegen alle Personen, die seinerzeit an dem Prozess beteiligt waren...

Squealer – Rocks meint:

Meine Güte, was hätte man aus dieser Grundidee alles machen können! Ein Selbstjustiz – Reisser, der erst dort richtig beginnt, wo die anderen aufhören. Doch trotz einiger Lichtblicke bleibt „Gesetz der Rache“ ein B - Movie, das streckenweise gerade mal TV - Niveau besitzt und außer Teenies kaum jemanden vom Hocker reißen dürfte.. Woran liegt's?

Nun, sicherlich nicht an den Schauspielern. Oscar Preisträger Jamie Foxx agiert gewohnt solide, während Gerald Butlers Leistung absolute Weltspitze ist. Seine Wandlung vom grundanständigen Familienvater zum berechnenden Killer wirkt absolut glaubhaft, was aufgrund des Drehbuchs gar nicht hoch genug zu würdigen ist. Im Skript liegt nämlich der größte Schwachpunkt des Streifens. Es existiert quasi keinerlei Dramaturgie. Im Grunde sieht man nur eine Aneinanderreihung von Sheltons Anschlägen, die immer mit viel Getöse, vielen Toten und sehr, sehr viel Blut über die Bühne gehen. Die Planung der einzelnen Aktionen, bzw. ihre Umsetzung ist zwar raffiniert und es gibt auch genügend Schock - Momente, doch spannend ist das Ganze nicht mal im Ansatz. Das große Manko: Autor Kurt Wimmer versucht mehrere Genres zu mischen, was aber nicht funktionieren kann.

Zwischen Staatsanwalt und Killer soll sich ein Psycho – Duell a la „Schweigen der Lämmer“ entwickeln, was mit den beiden grandiosen Mimen auch zweifellos möglich wäre. Aber leider sind die starken Momente der beiden Charaktere nur die Pausen zwischen zwei Morden. Ebenso hilflos wie scheinheilig ist der Versuch, die Mißstände der Justiz in Grisham - Manier aufzuzeigen. Die Kritik endet in 2-3 Sätzen der Hauptfigur, mehr bleibt bei so viel Action nicht übrig. Das einzig überzeugende Element ist, dass man Sympathie mit dem Täter empfindet, was zum Einen an Gerald Butler und zum Anderen an der grotesken Überzeichnung der Gangster liegt. Aber auch hier bleiben die 70er - Schinken mit Charles Bronson und Clint Eastwoood unerreichbar. Simpel ausgedrückt: Dem „Saw“ - Fan ist das Ganze zu unblutig und dem Krimi - Freund ist es zu blutig.

Ein Film mit der Aussage, dass die Todesstrafe zwar gut, aber in ihrer Ausführung zu human ist, sollte nach dem Kinobesuch für tagelange Diskussionen sorgen – hier aber diskutiert man höchstens über die zum Teil grottenschlechte Kameraführung und einige Dialoge, die gerade mal Jerry Cotton - Niveau besitzen. Dass Regisseur F. Gary Gray in seiner Vita tatsächlich das Meisterwerk „Verhandlungssache“ stehen hat, lässt einen angesichts dieses Films ungläubig staunen. Vielleicht waren im Budget (die Produktion hat Gerald Butler übrigens selbst übernommen) nicht genügend Dollars für gute Schauspieler und ein gutes Drehbuch, sowie fähige Kameraleute. Vielleicht ist das alles aber auch so gewollt und ich verstehe es nur nicht. Die 17 – jährigen Kiddies neben mir haben sich jedenfalls prächtig amüsiert...