Unsere OzeaneGenre: Dokumentation Land: FrankreichFSK: o.A.Länge: 97 Min. Kinostart: 25.02.2010 Regie: Jaques Perrin, Jacques Cl Darsteller: Redakteur: Maddin
Die Handlung:
Eine Dokumentation in der Filmecke bei Squealer - Rocks? Nun, das mag auf den ersten Blick eigenartig wirken. Doch „Unsere Ozeane“ ist alles andere als eine staubtrockene Lehrstunde mit antiquiertem VHS – Charme. Was das französische Team, das auch schon „Nomaden der Lüfte“ produzierte, hier komponiert hat, ist weitaus faszinierender als etliche konventionelle Filme.
Ja, richtig gelesen, komponiert hat – denn die 97 Minuten sind nichts weniger als ein Bilderrausch, eine visuelle Sinfonie, die man auf der großen Leinwand geniessen muss.
Squealer – Rocks meint:Eigentlich wollten die Macher einen Spielfilm über einen heldenhaften Walschützer drehen, doch irgendwann merkten sie, dass das komplexe Thema „Ozean“ in einer Heldenstory zu kurz kommen könnte. Die dann in 4 Jahren und an 54 verschiedenen Orten gedrehte Unter – und Überwasser Doku wies einen so großen Unterhaltungswert auf, dass der Streifen selbst beim Branchenriesen Universal (Walt Disney) auf Begeisterung stieß, der dann dafür sorgte, dass wir das Schauspiel nicht nur in kleinen Programmkinos, sondern in den High - Tech - Sälen der Multiplexe bewundern dürfen.
Auf eine Mini – Rahmenhandlung wurde dennoch nicht verzichtet, die sich um die naive Frage eines kleinen Jungen dreht: „Ozean? Was ist ein Ozean?“.
Bis auf sehr dezente, aber wirkungsvolle und atmosphärisch dichte Kommentare eines Sprechers bleibt der Zuschauer allerdings mit den Bildern alleine.
Und die haben's in sich: Jede noch so kleine Sequenz ist ein Kunstwerk für sich.
Angefangen bei den vermeintlich altbekannten Aufnahmen springender Delfine, den riesigen, sich immer schneller drehenden Fischschwärmen, tauchenden Pinguinen oder jagenden Orcas.
Klar, die - ebenfalls faszinierende - BBC Reihe „Deep Blue Sea“ lieferte schon ähnliche Szenen, allerdings nicht in dieser Präzision, Brillanz, Nähe und mit einer derartigen Wucht.
Natürlich setzen auch die Franzosen auf allerlei exotische Meeresbewohner, die so dermaßen skurril aussehen, dass man sie eher für Aliens hält.
Highlights in einem Film voller Highlights sind sicherlich die grotesk anmutende
„Schlacht“, als zwei „Armeen“ von Krabben aufeinander treffen, der magische Augenblick, in dem Buckelwale vor Alaska plötzlich und unerwartet im Dutzend aus dem eisigen Wasser mit geöffneten Mäulern emporschießen oder der Taucher, der mit einem weissen Hai zusammen schwimmt, als wären sie eins.
Die Sequenz, in der ein Taucher mit einem Wal „spielt“ ist sogar noch einen Tick atemberaubender und der Preis für die schönste Performance des Films geht ganz klar an die Walroßmama, die ihrem Kind das Schwimmen beibringt.
Das alles wird musikalisch genial untermalt. Genial deshalb, weil die Musik stets faszinierend, aber niemals übermächtig oder zu aufdringlich wirkt; das passt einfach. Riesenlob an den Komponisten!
Fingerspitzengefühl beweisen die Künstler auch beim Thema Umweltschutz. Trotz des markigen Satzes „Es gibt keinen Ersatzplaneten“ werden keine Parolen abgespult, die das Publikum nerven und somit der wohlwollenden Botschaft den Boden entziehen könnten.
Auch hier lässt man Bilder sprechen.
Bilder, die zwar im krassen Gegensatz zur Schönheit der Tiere und der Natur stehen, aber nicht plump sind.
Eine Robbe, die am Meeresboden zwischen Einkaufswagen (!) und Plastikflaschen schwimmt, hat mehr Aussagekraft als Aufnahmen von Massakern, die wir Menschen den rechtmäßigen Besitzern der Meere tagtäglich antun.
Das mag manch einer als eine Verharmlosung al la Disney abtun, sollte aber bedenken, dass man so vielleicht eher Leute zum Umdenken bewegen kann, als wenn sie vor Abscheu die Augen zu machen.
Nach den 97 Minuten hat man das Gefühl, die 15 – minütige Vorschau wäre länger als der Hauptfilm gewesen. Eigentlich möchte man das Kino gar nicht mehr verlassen und sich diese geballte Ästhetik noch einmal anschauen.
Denn: für Filme wie diesen wurde das Kino erfunden!
Bitte schaut euch auf der Homepage den Trailer an!
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