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Squealer-Rocks.de Filmkritik

Duplicity

Genre: Thriller / Komödie
Land: USA
FSK: ab 6
Länge: 125 Minuten
Kinostart: 07.05.2009
Regie: Tony Gilroy
Darsteller: Julia Roberts, Clive Owen u. a.
Redakteur: Maddin

Die Handlung:

Dubai 2006: Der englische MI6 Spion Ray Koval (Clive Owen) lernt auf einem Fest der US - Botschaft die hübsche CIA Agentin Claire Stenwick (Julia Roberts) kennen und verliebt sich auf der Stelle in sie. Die beiden landen schließlich in Rays Hotelzimmer. Doch am nächsten Tag ist Claire verschwunden ist - und mit ihr wichtige militärische Dokumente. New York 2009: Koval hat seinen Dienst bei der britischen Staatsmacht quittiert, und ist seit drei Wochen in einem großen Kosmetik Unternehmen in der Abteilung Wirtschafts - Spionage tätig. Bei einer Übergabe geheimer Papiere trifft er erneut auf Claire und stellt fest, dass sie für den gleichen Konzern arbeitet. Die jedoch streitet zunächst ab, ihn zu kennen. Erst nachdem Ray damit droht, ihre gemeinsame Vergangenheit auffliegen zu lassen gibt sie zu, sich an ihn zu erinnern. Oder verbindet die beiden viel mehr als nur diese eine Nacht vor 6 Jahren?

Squealer – Rocks meint:

Die knappe Inhaltsangabe bezieht sich lediglich auf die ersten 15 Minuten des Films, denn eine ausführlichere Schilderung würde keinen Sinn machen. Zum Einen könnte man die pickepackevolle Handlung eh nur anreißen und zudem besitzt der Plot eine Fülle an originellen Überraschungen die allesamt zu genial sind, um sie vorher zu verraten (in den nächsten Zeilen werden dennoch ein paar Details preisgegeben). Regisseur Tony Gilroy ist mit seiner zweiten großen Hollywood Produktion nach „Michael Clayton“ ein kleines Juwel gelungen. Wieder geht es um Wirtschaftskriminalität, doch diesmal parodiert er das Genre auf die nur denkbar genialste Art. So braucht der Zuschauer eine ganze Weile um zu merken, dass hier nicht alles so dramatisch ist wie es zunächst den Anschein hat. Gilroy inszeniert High Tech / Geheimdienst - Szenarien, die in ihrer Intensität locker mit Tony Scott - Streifen wie „Der Staatsfeind Nr. 1“ mithalten können. Der Film bietet solideste Thriller - Kost, inclusive Spannung, die Story wird auf mehreren Zeitebenen erzählt und man muss schon sehr genau aufpassen, um auch wirklich jede Feinheit des genialen Drehbuchs zu erfassen. Allein die Dialoge, die Details der Handlung und die subtil / ironischen Darstellungen der Figuren verraten, dass wir es hier mit einer Persiflage zu tun haben. Die bösen Bosse sind nämlich gar nicht ganz so böse, es gibt auch keine Toten und auch keine Schießereien. Denn eigentlich geht es nur um Haare....(und ein bisschen um Pizza). Um einen derart feinsinnigen Humor ansprechend auf die Leinwand zu bringen, bedarf es natürlich exzellenter Mimen. In Julia Roberts und Shooting Star Clive Owen - Wetten, dass der irgendwann mal James Bond wird? - hat Gilroy das perfekte Paar gefunden. Die Wortgefechte der beiden sind ein echter Genuss und die mit eingebundene Lovestory, in der keiner dem anderen traut, erinnert schon fast ein wenig an selige Screwball Komödien mit Doris Day und Cary Grant. Wie in allen guten Filmen wurde auch hier viel Wert auf die perfekte Besetzung der Nebenrollen gelegt: Paul Giamatti ist als exzentrischer Konzernchef genauso hinreißend wie Tom McCarthy als fanatischer Leiter der Spionage – Abteilung. Altstar Tom Wilkinson braucht drehbuchbedingt zwar nur einen Bruchteil seiner Leistung aus „Michael Clayton“ abzurufen, seine Präsenz ist jedoch übermächtig. Ein ganz dickes Lob geht zudem an die tolle Kameraführung von Robert Elswit, der zwischen langen Fahrten und raffinierten Nahaufnahmen, die niemals verwackelt / modern sind, genau die richtige Balance findet. Die zahlreichen Split Screens sind hierbei nicht die einzige Hommage an „Ocean's Eleven“. So ist Gilroy eine spannende Komödie mit romantischem Touch gelungen, bei der man niemals laut lachen muss, aber fast durchgehend ein Grinsen im Gesicht hat. Herrlich!