Squealer-Rocks.de Filmkritik

2012

Genre: Katastrophen-Thriller
Land: USA
FSK: ab 12
Länge: 158 Minuten
Kinostart: 12.11.2009
Regie: Roland Emmerich
Darsteller: John Cusack, Oliver Platt, Chiwetel Ejiofor, Woody Herrelson, Danny Glover, Laura Wilson
Redakteur: Maddin


Die Handlung:

2009:
Ein indischer Astro – Physiker macht die Entdeckung, dass eine gewaltige Sonneneruption, sowie eine höchst seltene Sternenkonstellation dazu führen werden, dass sich der Erdkern erhitzt.
Die Folgen sind Naturkatastrophen von biblischem Ausmaß, die alles Leben auf der Erde vernichten werden.

2012:
In den vergangenen 3 Jahren hat der Wissenschaftler Dr. Adrian Helmsley (Chiwetel Ejiofor) im Auftrag der U.S. Regierung errechnet, dass es ab dem 21.12. 2012 zu den ersten Erdbeben kommen wird. Unter der Leitung von John Anheuser (Oliver Platt) haben die Regierungen der Welt in dieser Zeit gigantische Archen gebaut, die der Spezies Mensch den Fortbestand sichern sollen. Neben Politikern und Wissenschaftlern bekommen jedoch nur Leute einen Platz, die eine Milliarde Euro bezahlen. Die Mächtigen der Welt tun alles, um den Bau der Schiffe vor der Bevölkerung geheim zu halten, ungeliebte Mitwisser werden sofort „beseitigt“.
Dann jedoch wird Helmsley bewusst, dass er sich im Datum geirrt hat und die Apocalypse bereits viel früher beginnt.

Der erfolglose Autor Jackson Curtis (John Cusack) macht mit seinen Kindern Urlaub im Yellowstone Nationalpark, wo er auf den durchgeknallten Radio DJ Charlie Frost (Woody Harrelson) trifft, der wirre Sachen vom bevorstehenden Weltuntergang und obskuren Verschwörungen der Regierung faselt. Spätestens jedoch, als der Yellowstone Vulkan ausbricht merkt Jackson, dass Frost recht hatte. Er schnappt sich seine Kinder, seine geschiedene Frau, sowie deren Lebensgefährten und versucht per Flugzeug zu den Archen zu gelangen...


Squealer – Rocks meint:

Wer angesichts der Handlung schon jetzt die Hände über dem Kopf zusammen schlägt, der braucht erst gar nicht den Gang ins Kino anzutreten. Diesen Film kann man nicht ernst nehmen und sollte es auch gar nicht erst versuchen. Entgegen Emmerichs - schwer unterschätztem - „The Day After Tomorrow“ oder seinem bisher besten Streifen „Independence Day“ kommt hier nicht einmal die Spur von echter Dramatik oder so etwas wie eine bedrohende Atmosphäre auf. Im Gegenteil: Noch nie war der Weltuntergang so lustig! Das kann man negativ beurteilen oder man kann wahlweise den Hut vor Roland Emmerich ziehen.
Denn immerhin hat er es geschafft, die Apocalypse filmisch so umzusetzen, dass die ganze Familie Spaß daran hat.

Wie es sich für echtes (amerikanisches) Popcorn - Kino gehört, sind die Szenarien an sich zwar schlimm – schließlich geht wirklich die GANZE Welt den Bach runter -, allerdings verzichtet der Film darauf, allzuviel menschliches Leid, welches zweifellos mit dem Ableben von Mutter Erde einher gehen würde, zu zeigen. Dazu gibt es teilweise strunzdumme Dialoge, sowie Gags am laufenden Band, und damit unsere Helden auch alle Unwegsamkeiten, die ein Weltuntergang so mit sich bringt, locker umschiffen, bzw. umfliegen können, tun sich Logiklöcher auf, die weitaus größer als die Genre - üblichen Scheunentore sind. Am Ende der viel zu langen 2,5 Stunden lernen wir dann noch, dass die Menschen tief in ihrem Innern doch eigentlich alle grundgut sind, wobei der U.S. Präsident der Beste von allen ist. So weit, so schlecht, ABER:

Ein Blockbuster, der 200 Millionen Dollar gekostet hat, muss diese Kosten ja auch irgendwie wieder einspielen und ein paar Cent wollen auch noch verdient werden. Das funktioniert natürlich nicht, wenn man brutale Bilder von Sterbenden auf die Leinwand bringt und den U.S. Bürgern mit allzu herber Gesellschaftskritik kommt. Das rechnet sich nur dann, wenn man man einen Film produziert, dessen einziger Zweck es ist, zu unterhalten.
Und das tut „2012“ zweifellos. Die Spezialeffekte sind in dieser Masse und auch Brillanz noch nie da gewesen. Die ersten 1,5 Stunden gleichen einer Achterbahnfahrt, handwerklich wurde beste Arbeit geleistet und auch die Schauspieler – allen voran Oliver Platt und Woody Harrelson (im „Catweazle“ Outfit)– bewältigen ihre (leichte) Aufgabe mit Bravour.
Betrachtet man die Geschichte also unter dem Aspekt „Familienfilm“, gibt es außer der zu langen Spieldauer kaum etwas auszusetzen.

Wer also im Vorfeld weiß, dass er sein Gehirn zu Hause lassen kann, den erwartet ein unterhaltsamer Abend. Filmliebhaber und Cineasten dürften jedoch körperliche Schmerzen erleiden.


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