Squealer-Rocks.de CD-Review
Various Artists - Prog Rocks! Volume Two

Genre: Progressive Rock / Metal
Review vom: 10.09.2012
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: EMI / Inside Out



Der oft getätigte Ausspruch „War ja klar, dass es davon einen zweiten Teil gibt“ findet bei dieser Compilation nicht genervt, sondern voller Überzeugung und auch mit ein wenig Erleichterung seine Gültigkeit. Erleichterung deshalb, weil sie Hoffnung in sich birgt. Die Hoffnung, dass es doch noch eine Zukunft für gute und anspruchsvolle Musik gibt, denn augenscheinlich wird sie ja immer noch verlangt, sprich gekauft.
So verwette ich - wie üblich – meine behaarte Kehrseite darauf, dass wir demnächst auch Numero drei besprechen dürfen. Denn wie schon schon der Vorgänger bietet der Doppeldecker eine tolle Übersicht von den späten 60ern bis heute von dem, was es so im progressiven Bereich alles zu hören gibt und gab.
Wie immer für einen sehr kleinen Salär, womit sich die Kaufempfehlung von selbst versteht.

Das 14 der insgesamt 30 Bands schon auf „Vol.1“ zu hören waren – kein Problem, es wird trotzdem nicht langweilig. Das die ganz Großen (Genesis, Yes, ELP, Pink Floyd …) fehlen, ist den marktüblichen Gesetzmäßigkeiten geschuldet: auch kein Ding. Man vermisst sie hier nicht.

Wie gehabt bietet der erste Rundling „alten Stoff“ im wahrsten Sinne des Wortes. Die Space Rock Nummer „Lost Johnny“ von Hawkwind, mit Lemmy (Motörhead) am Gesang, ist schon sehr, na ja, spacig.
Gong schweben in noch höheren Sphären und wie schon auf dem ersten Sampler fragt man sich angesichts des völlig wirren Klangspektakels, wie ein dermaßen atonales und konzeptloses Gewusel aus Nicht – Melodien und schrägen Saxophon - Tönen, sowie Vogelgezwitscher(!) einen Plattenvertrag bekommen konnte und anscheinend auch noch erfolgreich war.
Gleiches gilt für Hatfield & The North.
Leck' mich am Arsch - was müssen die damals für ein Zeug genommen haben...ABER ALLE!!!

Gut, es gibt natürlich auch noch Mucke, die auch ohne gewisse Substanzen Hochgefühle erzeugen kann. Allen voran stehen die göttlichen Gentle Giant, hier mit „I'm turning around“ vertreten, bei denen man niemals weiß, ob Genesis bei denen geklaut haben oder ob es umgekehrt war.
Nicht minder göttlich sind selbstverständlich Jethro Tull mit ihrem schleppenden „Bungle in the jungle“ oder ELO und Roxy Music, wobei die beiden wohl nicht dem klassischen Prog zuzuordnen sind, dennoch aber höchst anspruchsvoll zu Werke gingen.

So, genug gekifft, kommen wir mal zu CD Numero zwo:
Hier hat sich die verantwortliche Abteilung - im Gegensatz zum Vorgänger! - etwas mehr Mühe gegeben.
Sicher, ich hätte angesichts des mächtigen Inside Out Katalogs immer noch genügend zu meckern, aber irgendwas ist ja immer...

Man hat die Aktualität heuer groß geschrieben und ganze 5 Stücke aus diesem Jahr auf die Werkschau gepackt.
So gibt es packende Tunes von Affector zu hören, nämlich höchst melodischen Prog Metal mit Enchanted Sänger Ted Leonard an den Vocals.
Die nach IQ besten aller Neo - Progger, It Bites, malen sich mit dem fesselnden „Wallflower“ in unser Gehör und die Shooting Stars von Headspace – mit Threshold Barde Damian Wilson am Mikro – verarbeiten in „Fall of america“ auf höchst gekonnte Art, die an Fates Warning oder DT erinnert, den Untergang ihres Landes, den sie hoffentlich am 6. November noch aufhalten können.

Höchst angenehm und mit einem hohen Wellness – Faktor gesegnet ist auch das Neal Morse Triple, bestehend aus jeweils einem Track von Spock's Beard, Transatlantic und seinem Solo - Schaffen.
Testergebnis auf persönlicher Ebene: Meine Herzdame, die Prog aus tiefster Überzeugung verabscheut, seufzte mit herzzereissendem Augenaufschlag: „Ja, das war richtig schön.“

Mit weniger schönen Augen, aber ebenso großen Emotionen vernehmen wir die wunderbare Nummer „Turn it up“ von Karmakanic. Eine tolle 80er Hommage des Flower Kings Bassisten Jonas Reingold.
Apropos Hommage: Unser Lieblings – Holländer Arjen Lucassen sagt in dem Titel „Pink beatles in a purple zeppelin“ schon alles.
Apropos alles: Marillion sind noch dabei, Pallas rocken sich mit „Eyes in the right“ durch den Prog Vorläufer New Wave und die Flower Kings fehlen auch nicht.


Somit ist diese akustische Geschichtsstunde ziemlich grandios besetzt, wobei der aktuelle Teil dem historischen Part ganz klar den Rang abläuft.
Früher war eben doch nicht alles besser!
Oder doch? Darüber unterhalten wir uns bei „Volume 3“.

Tracklist:
CD 1:
01. “Theme One (Original Version)“ - Van Der Graaf Generator 3:11
02. “One of Those People (Live)“ - The Nice 3:10
03. “Mr Radio“ - Electric Light Orchestra 5:03
04. “Galadriel“ - Barclay James Harvest 3:11
05. “Ladytron“ - Roxy Music 4:22
06. “Bungle In the Jungle“ - Jethro Tull 3:35
07. “Axe Victim“ - Be Bop Deluxe 5:12
08. “Lost Johnny“ - Hawkwind 3:29
09. “Mysterious Semblance At the Strand of Nightmares“ - Tangerine Dream 10:34
10. “Master Builder“ - Gong 6:19
11. “Fitter Stoke Has a Bath“ - Hatfield And The North 7:34
12. “The Owl“ - Kevin Ayers 3:14
13. “I'm Turning Around“ - Gentle Giant 3:59
14. “The Glorious Om Riff“ - Steve Hillage 7:49
15. “Clocks - The Angel of Mons“ - Steve Hackett 3:35
16. “Lotus Groves“ - Soft Machine 4:57

CD 2:
01. “The Web“ - Marillion 8:53
02. “Eyes In the Night“ - Pallas 4:06
03. “Blue Powder Monkey“ - Twelfth Night 5:08
04. “Skin“ - Spock's Beard 3:59
05. “Bridge Across Forever“ - Transatlantic 5:33
06. “Mercy Street“ - Neal Morse 5:14
07. “Hyperdrive!“ - Devin Townsend Project 3:36
08. “Road Salt“ - Pain Of Salvation 3:01
09. “Turn It Up“ - Karmakanic 6:54
10. “Fall of America“ - Headspace 10:28
11. “Pandemonium“ - The Flower Kings 6:10
12. “Pink Beatles in a Purple Zeppelin“ - Arjen Anthony Lucassen 3:36
13. “Wallflower“ - It Bites 4:51
14. “New Jerusalem“ - Affector 7:35








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