Squealer-Rocks.de CD-Review
Various Artists - ReUnation - A Tribute To Running Wild

Genre: Heavy Metal
Review vom: 16.11.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Remedy Records



Kapitän Rock'n'Rolf hat die Segel gestrichen und sich für alle Zeiten aus dem Metal - Ozean verabschiedet. Sein letzter Hafen war das diesjährige Wacken Open Air, wo er - wenn man der Mehrheit der Augen / Ohrenzeugen glauben darf - eher mit einem alten Kutter, statt mit einer prächtigen Fregatte angeschippert ist.
Sehr schade, denn für eine der besten Heavy Metal Bands überhaupt – KEINE DISKUSSION!!! - hätte man sich einen Abgang gewünscht, von dem die Fanschar noch lange spricht.
Nun ja, wenn wir ehrlich sind, waren Running Wild schon vor diesem nicht gerade denkwürdigen Farewell - Gig lange tot. Für Fans der ersten Stunde – wie eurem ergebenen Schreiber, der die Band 1985 mit Sinner in der Zeche zu Bochum sehen durfte – war nach dem formidablen „Black Hand Inn“ das Ende der Fahnenstange erreicht und allerspätestens mit dem Einstieg von Angelo Sasso durfte man als Mann von Ehre keine Platte mehr von dieser Band kaufen.

Doch vergessen wir die Sünden von einst, danken wir lieber dem Rolf für unzählige Hymnen, die er uns in seiner langen Laufbahn beschert hat. Ein Doppel - Tribute Album, auf dem mehr oder weniger bekannte Bands dem Hamburger Metal - Piraten ihre Ehre erweisen, ist zum Abschied absolut angemessen.
Natürlich sind Cover - Alben immer ein Diskussionsthema. Ich unterteile dabei in 3 Kategorien:

Kategorie Uno sind die Bands, die so nah wie möglich an der Vorlage bleiben. Sie tragen das höchste Risiko, da es unsagbar schwer ist, mit dem Original Schritt zu halten.
Wie schnell so etwas in die Hose gehen kann, hören wir am Beispiel Powerwolf. Die Möchtegern -Rumänen rumpeln sich bei „Riding the Storm“ am Schlagzeug etwas zusammen, das nur noch vom üblen Gesang übertroffen wird. Meine Güte, das hat Kapitän Rolf wirklich nicht verdient!
Ein bisschen besser gehen da die Burschen von Witchtrap an den Start. Ihre Version von „Victim of States Power“ transportiert sogar den Original Sound von damals ins Hier und Jetzt. Der Gesang ist zwar echt übel, aber immerhin.

Wie man es richtig gut macht, demonstrieren beispielsweise Chinchilla beim Smasher „Conquistadores“. Hier geht die Post ab und man versteht sogar den Text - Bravo!
Auch die brasilianischen Maniacs von Hellish War halten sich peinlich genau ans Original und ihr „Return of the Gods“ klingt fast besser als Selbiges. Und – Scheisse, nochmal! - wer hat diese Dampfwalze denn produziert? Grandios!
Die dritten im Bunde der Guten sind die Ruhrpott - Urgesteine von Custard, die sich ausgerechnet den Klassiker „Under Jolly Roger“ vorgenommen haben. Keine leichte Aufgabe.
Doch die Power Metaller umschiffen (!) alle möglichen Peinlichkeiten und prügeln sich grandios durch einen der besten Running Wild Songs.

Kategorie Numero Zwo sind die Combos, die den Original Track leicht variieren. Das beste Beispiel hierfür – auch in punkto Qualität – sind die dänischen AOR Urgesteine Fate. Ihre Version von „Soul Vampires“ ist eine Mischung aus sattem Hardrock mit leichten Melodic Rock, sowie Neo - Klassik Einflüssen. Hervorragend!
Auch die Jungs von Orden Ogan versuchen sich bei „The Battle of Waterloo“ mit einer leichten Stilkorrektur und mengen ihrer Version noch ein paar symphonische Folk - Elemente bei. Das lässt sich echt gut hören, dieses Zeux.
Die neuen Kritiker – Lieblinge von Ravage dagegen präsentieren das geile „Fight the Fire of Hate“ so wunderbar öde in Dokken Manier, dass ich beim zweiten Refrain einpenne.

Doch, ganz ehrlich, am interessantesten sind die Versionen, die uns in völlig fremde Gewässer führen.
Was die Portugiesen Esenia mit „Resurrection“ machen, klingt so geil wie Evergrey zu ihren besten Zeiten.
Auch die Rotz - Rock Version von „The Rivalry“, die uns die Baseball - Kappen Träger von Motorjesus präsentieren, hat ihren Reiz.
Und wenn die Spanier Skiltron die Ballade „..of William Kidd“ True - metallisch mit keltischen Klängen intonieren, dann, ja dann, ist alles gut.
Dann fehlen nur noch die Kandidaten, die gängige Running Wild Weisen ins Unerkennbare / Unhörbare verwandeln.
Wenn Suidakra den Mega - Song „Marooned“ vergewaltigen, erinnert uns nur das markante Riff des Klassikers daran, dass wir hier nicht gerade auf der Baustelle zwischen Gelsenkirchen - Süd und Wattenscheid auf der A 40 sind.
Warum – WARUM? - vergreifen sich solche Bands an derartigem Liedgut? Status Quo singen doch auch nix von Venom!

Egal – insgesamt ist „ReUnnation“ ein tolles, abwechslungsreiches Tribute Album mit 150 Minuten Spielzeit. Eine Kaufempfehlung spreche ich dennoch nur bedingt aus. Wie oft hört man das Teil?
Eben.

Tracklist:
CD 1:

1. POWERWOLF - Riding The Storm
2. FATE - Soul Vampires
3. ORDEN OGAN - The Battle Of Waterloo
4. ESENIA - Resurrection
5. 5TH SONIC BRIGADE - Angel Of Mercy
6. SATANOCHIO - Siberian Winter
7. DEADLOCK feat. Jürg Theiler - When Time Runs Out
8. SKILTRON - Ballad Of William Kidd
9. MOTORJESUS - The Rivalry
10. SUIDAKRA feat. Axel Römer & Matthias Zimmer - Marooned
11. THUNDERSTORM feat. Preacher - Welcome To Hell
12. WITHERING SOUL - Firebreather
13. WARHEAD - Faceless
14. WILD KNIGHT - Tsar

CD 2:

1. JOSÉ JUAN GALLEGO - Draw The Line
2. MAGICA - Victory
3. CHINCHILLA - Conquistadores
4. HELLISH WAR - Return Of The Gods
5. OVERTURES - Pirate Song
6. BURNING POINT feat. Majk Moti - Gods Of Iron '09
7. CUSTARD - Under Jolly Roger
8. SEVEN SEAS - Detonator
9. HALOR - Little Big Horn
10. THUNDERBLAST - Timeriders
11. CRYSTAL VIPER - Libertalia
12. EVERTALE - Blazon Stone
13. WINTERS DAWN - Into The Fire
14. HEAVENLY - Masquerade
15. SOLEMNITY - Dr. Horror
16. WITCHTRAP - Victim Of States Power
17. RAVAGE - Fight The Fire Of Hate



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