Squealer-Rocks.de Buchkritik
AC/DC: Die Ultimative Bildbiografie

Autor: Phil Sutcliffe
Genre: Biografie
Verlag: Edel Germany
ISBN-10: 3841900798
ISBN-13: 978-3841900791
Jahr: 2011
Redakteur: Eric


Das Buch:

Sind wir ehrlich: In vielen Fällen sind Biografien über Rockbands eine eher trockene Sache. Endlose Geschichten und Geschichtchen über die Entstehung und die Entwicklung, im Detail bestenfalls interessant für den absoluten Hardcore-Fan und mit einem Wahrheitsgehalt, den man selbst bei einem Abzug von 50% als maßlos übertrieben einstuft. Dazu gibt es bereits gefühlte 100 Wälzer, die sich dem Werdegang der vermutlich erfolgreichsten Rock-Band aller Zeiten verschrieben haben, mal mehr, mal weniger gelungen. Bleibt die Frage: Bedarf es wirklich noch einer Abhandlung der Geschichte der Gebrüder Young & Co?

Nehmen wir die Antwort vorneweg: Yes, „Die Ultimative Bildbiografie“ ist absolut notwendig, denn Autor Phil Sutcliffe gelingt die Quadratur des Kreises. Er schafft zum einen eine umfassende Biografie, nicht neu, aber vollständig. Wem also danach ist, der liest sich über 200 Seiten und darf hinterher mit Fug und Recht behaupten, bestens mit der Band-Geschichte vertraut zu sein. Von den großen Momenten über die im Grunde unnützen, aber umso interessanteren Kleinigkeiten bis hin zu den genreüblichen Übertreibungen zeichnet Sutcliffe das sehr authentische Bild einer Band, die eben das über viele Jahrzehnte geblieben ist.

Die wirkliche Stärke des Sutcliffe-Werks liegt aber woanders, nicht umsonst nennt es sich „Bildbiografie“. Zurücklehnen, blättern und stöbern, genau das sollte man mit dem Wälzer tun. „Die Ultimative Bildbiografie“ bietet nämlich einen unwiderstehlichen Mix aus Information und großartigen Bildern sowohl von den ganz kleinen Clubs in den 70ern bis hin zu den Stadion-Shows im aktuellen Jahrtausend. Dazu gibt es für jede einzelne Scheibe detaillierte Reviews auf höchstem Niveau, die (wenn auch nicht wirklich kritisch) selbst dem eingefleischten Fan die ein oder andere neue Erkenntnis oder gar Sicht auf die Scheibe vermitteln können. Die Hardcore-Fans freuen sich über unzählige Bebilderungen von alten Singles, Stickern, Plakaten, Backstage-Pässen und und und … eine wahre Fundgrube für den Maniac! Eine Discography mit allem Wissenswerten (und mehr) und eine Vielzahl von Zitaten bekannter Genre-Kollegen runden über 200 Seiten ab, bevor Def Leppard-Fronter Joe Elliot das Nachwort sprechen darf. Er tut dies mit Respekt und Ehrfurcht, verfällt aber nicht in blinde Lobhudelei („Irgendwann in den 80ern frage man sich, was sie sich bei ihren Platten dachten“), wirkt aber gerade deshalb umso treffender.

Am Ende bleibt, wie erwähnt, die Quadratur des Kreises, denn „Die Ultimative Bildbiografie“ wird sowohl den Gelegenheitsfan, der nie wirklich über „Highway To Hell“ und „Hells Bells“ hinausgekommen ist begeistern als auch den eingefleischten Freak, der bereits alle Bücher über AC/DC im Schrank stehen hat. Für überaus faire und angemessene 25 Euronen werdet ihr den Wälzer im Buchladen eures Vertrauens finden, und das letzte Wort überlassen wir Rob Zombie: „Sie haben einen Sound geschaffen, der so simpel ist. Ich denke, AC/DC sind eine Band, die so viele Leute nachzuahmen versuchen – und niemand schafft es. Sie sind scheinbar leicht zu imitieren, aber immer wenn es jemand tut, heißt es: „Pfui! Was für ein beschissener AC/DC-Abklatsch!“ Sie sind unglaublich.“ Wie wahr!


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