Squealer-Rocks.de Buchkritik
Rockpalast: Peter Rüchels Erinnerungen

Autor: Peter Rüchel
Genre:
Verlag: edel
ISBN-10: 3941376063
ISBN-13: 978-3941376069
Jahr: 2009
Redakteur: Maddin


Das Buch:

Im Augenblick stößt man recht häufig auf Veröffentlichungen, die Konzerte aus dem „Rockpalast“ zeigen. Die DVDs sind meist von sehr guter Ausstattung und Qualität (Thin Lizzy und ZZ Top), selten von minderem Wert (Meat Loaf). Die Krönung der Reihe bildet nun dieser extrem hochwertige und edle Bildband, der gleichzeitig eine Würdigung des „Rockpalast“ - Erfinders Peter Rüchel ist. Was für eine gewichtige Person der Musikjournalist Rüchel und wie groß sein Vermächtnis ist, dass können heutzutage nur noch die verstehen, die die Rockszene der späten 70er und frühen 80er miterlebt haben.

Doch auch die jüngeren Musikfreunde sollten dem mittlerweile 72 - jährigen dankbar sein, denn ohne seine Pionierarbeit würde die Medienlandschaft gewiss anders aussehen (nicht zuletzt zog das ZDF damals mit „Rock Pop in Concert“ nach, was uns Metal Fans 1983 das bisher schlagkräftigste Festival auf deutschem Boden bescherte). Was heutzutage selbstverständlich ist, nämlich Rock - Konzerte im (öffentlich rechtlichen) Fernsehen zu sehen, davon konnte die Jugend 1976 nur träumen. Doch dann kam Rüchel...

Zunächst gab es lediglich einmal im Monat eine 30 - minütige Sendung im dritten Programm, wo u.a. auch Ted Nugent auftrat und mit seiner Verstärkerwand die Tontechniker des Fernsehens zur Verzweiflung trieb. Am 23. Juli 1977 war es dann soweit: Die erste „Rockpalast“ - Nacht wurde aus der Essener Grugahalle in 7 Länder übertragen. Ein neues Zeitalter hatte begonnen. In den folgenden Jahren konnte man so namhafte Bands wie ZZ Top (der erste Europa Gig der Texaner!), The Who, Mink DeVille, Bob Marley oder U2 gewinnen und die Sendung wurde zur europaweiten Legende. Doch nach nur neun Jahren drohte das Flagschiff „Rockpalast“ schon wieder zu kentern...

Warum es den „Rockpalast“ - wenn auch in veränderter Form – immer noch gibt, dass kann man neben allerhand weiteren hochinteressanten Infos und Anekdoten in dem Buch nachlesen. Der Begriff „Bildband“ trifft zwar im Grunde zu, jedoch könnte er fälschlicherweise suggerieren, es gäbe kaum Text. Das Gegenteil ist der Fall, es gibt eine ganze Menge zu lesen.

Neben Rüchel selbst kommen auch beteiligte Musiker wie Wolfgang Niedecken (BAP), Little Steven oder andere Angehörige des „Rockpalast“ Clans mit eigenen Kapiteln zu Wort. Der 1, 5 Kilo schwere „Wälzer“, im Din - A 4 Format, bietet also zu den hochklassigen und sehr unterhaltsamen Fotos gleich die entsprechenden Stories mit – oder umgekehrt. Absolut empfehlenswert!


Alle Buchkritiken auf Squealer-Rocks:

Mein Leben als Twisted Sister / I Still Wanna Rock (Biografie, 2013)

Das ultimative Deep Purple Kompendium (Biographie, 2012)

Glenn Hughes Die Autobiografie: Von Deep Purple zu Black Country Communion (Autobiografie, 2012)

Cash - Die Autobiographie (Biographie, 2012)

Keine Kompromisse (Biographie, 2012)

AC/DC: Die Ultimative Bildbiografie (Biografie, 2011)

Die Status Quo Autobiografie (Autobiografie, 2011)

Ozzy: Die Autobiografie (, 2009)

Rockpalast: Peter Rüchels Erinnerungen (, 2009)

So viel Zeit (Roman, 2010)

Ich, Heinrich VIII (Biographie, 2007)