Squealer-Rocks.de Buchkritik
Ich, Heinrich VIII

Autor: Margaret George
Genre: Biographie
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN-10: 3404163540
ISBN-13: 978-3404163540
Jahr: 2007
Redakteur: Tina


Das Buch:

Heinrich der VIII – Sohn von Heinrich VII und Elisabeth von York. Ehemann von Katharina von Aragon, Anne Boleyn, Jane Seymour, Anna von Kleve, Catherine Howard und Katherine Parr. Seine Ehefrauen gebaren ihm insgesamt drei Kinder: Maria (Tochter von Katharina von Aragon; besser bekannt als „Bloody Mary“), Elisabeth I (Tochter von Anne Boleyn; ihre Regierungszeit ist bekannt als „Elisabethanisches Zeitalter“) und Edward VI (Sohn von Jane Seymour, verstarb bereits mit 15 Jahren). Der unrühmlich-berühmteste König ließ zwei seiner insgesamt sechs Ehefrauen hinrichten. Er distanzierte sich vom Papst und der katholischen Kirche und gründete daraufhin die Anglikanische Kirche.

Die letzten Jahre des Monarchen standen ganz im Zeichen von Krankheit und massivem Übergewicht. Seine Launenhaftigkeit sowie sein Geisteszustand hatten sich unglaublich verändert, so dass aus dem strahlend jungen König lediglich ein zorniges, krankes und herrschsüchtiges Wrack übrig blieb. Heinrich VIII hat cirka 70000 Menschen auf dem Gewissen, sinnlose Kriege geführt, die Kirche gespalten und weit über seine Verhältnisse gelebt. Der selbstverliebte, machtbesessene und selbstherrliche Monarch regierte knapp vier Jahrzehnte (1509 – 1547) England und Irland mit eiserner Faust.

Stück für Stück werden in diesem autobiographischen Roman die blutigen Schichten von diesem Monarch genommen. Auf über 1200 Seiten findet der Leser etwas, was vielen Menschen bis heute verborgen blieb: Den Menschen Heinrich. In lebendigen Worten wird die Gedankenwelt eines Mannes gezeichnet, der bereits als Junge König wurde, obwohl sein Lebensweg, Bischof zu werden, von seiner Familie geebnet war.

Margaret George lässt in diesem Werk König Heinrich VIII selber zu Wort kommen, unterbrochen von teils respektlosen und boshaften Kommentierungen des Hofnarrs Will. Sie lässt ihn selber seine Kindheit, seine Jugendjahre und seine Jahre als König schildern. Der Leser wird mit auf eine Reise ins 16. Jahrhundert genommen. In ein blutiges, von Kriegen gezeichnetes England und Irland des 16. Jahrhunderts, in eine Zeit, in der Verrat, Intrigen und Hass an der Tagesordnung waren.

Eine Biographie der etwas anderen Art, teils historisch unterlegt, ein opulenter Roman, ein spannendes Stück Zeitgeschichte. Allen blutigen Gräueltaten zum Trotz findet die Autorin dennoch immer wieder zum Spannungsbogen zurück. Durch die eingeschobenen, bissigen Bemerkungen des Hoffnarrs wird die Geschichte ein wenig aufgelockert, die düsteren Momente mit leichter Hand geschildert.

Geschichtlichen Fakten ummantelt von gelungener Autorenarbeit und etwas Fiktion. Ein durchweg spannendes, gut zu lesendes Buch, welches auch für geschichtlich nicht eingängig bewanderte Menschen sehr empfehlenswert ist.

Die Autorin
Die US Amerikanerin Margaret George wurde 1934 in Nashville, Tennessee, geboren. Als Kind eines US-Diplomaten ist sie ist seit ihrer Kindheit viel in der Welt herumgekommen. Sehr interessiert an fremden Kulturen und Ländern, veröffentlichte sie im Jahr 1986 das Buch „The Autobiography Of Henry VIII“, bis heute eines der wenigen Bücher seiner Art.


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Ich, Heinrich VIII (Biographie, 2007)