Squealer-Rocks.de CD-Review
Black Sabbath - The Eternal Idol (Deluxe Edition)

Genre: Hard Rock
Review vom: 21.03.2011
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Sanctuary



Aus der Deluxe Edition Serie gibt es von Black Sabbath schon etliche Alben, von denen wir uns heute mal der eher unbekannteren The Eternal Idol aus dem Jahre 1987 widmen wollen.

Leider war das Line Up von Black Sabbath in den 80ern nicht annähernd so stabil wie derzeit die Atomkraftwerke in Japan. Etliche Leute kamen und gingen und natürlich gab es auch auf The Eternal Idol einige neue Gesichter zu betrachten. Das markanteste war sicher Tony Martin, ein absoluter Nobody und Vollprofi in einem, der von nun ab anstelle von Ray Gillen den Platz am Mikro einnahm. Den Bass zupfte Bob Daisley (u. a. Rainbow, Ozzy Osbourne, Uriah Heep, Gary Moore) und die Drums spielte, wie schon auf dem Vorgänger Seventh Star, Eric Singer ein.

Eternal Idol klingt bei weitem nicht so bluesig wie noch Seventh Star, ist aber ebenso wie dieses kaum als ein waschechtes Black Sabbath Album einzustufen. Bis auf den etwas düster gehaltenen Titelsong „Eternal Idol“ ist nichts zu hören von den morbiden Klängen vergangener Tage. „The Shining“ ist wohl das bekannteste und beste Stück, das auch als Single ausgekuppelt wurde (die beiden B’Seiten Nummern „Black Moon“ und „Some Kind Of Woman“ sind hier löblicherweise als Bonus Tracks hinzugefügt worden und somit erstmals auf CD erhältlich). Tony Martin stellt schon praktisch von Anfang an seine Klasse als Sänger unter Beweis, kann aber dem ansonsten eher schwachen Songmaterial kaum auf die Beine helfen. Irgendwie bin ich mit The Eternal Idol nie so recht warm geworden. Außer dem Titelsong, „The Shining“, „Ancient Warrior“ und dem fantastischen Instrumental „Scarlet Pimpernel“ sticht kaum etwas an Höhepunkten heraus. So langsam schienen Tony Iommi die Ideen auszugehen, aber das ist nur meine Meinung. Es gibt Leute, die lieben dieses Album, für mich ist es eher ein müder Abklatsch von Seventh Star.

Wer in der Historie von Black Sabbath etwas bewandert ist wird wissen, daß The Eternal Idol ursprünglich noch von Ray Gillen eingesungen, aber anschließend aus der Band geworfen wurde, weil er sich mit Produzent Jeff Glixman nicht verstand. Seine Gesangsparts wurden wieder gelöscht und von Tony Martin neu eingesungen. Allerdings gelang es offenbar doch noch einem Studiomitarbeiter, die Aufnahmen mit Gillen rechtzeitig aus dem Studio zu schmuggeln, welche Jahre später in Fankreisen als Bootleg unter den Namen The Eternal Demon die Runde machten. Im Gegensatz zu dem Boot sind hier bei der Bonus CD die Songs nur anders aufgeführt und klangtechnisch etwas überarbeitet worden. Es fällt auf, daß Gillen in einer ähnlichen Stimmlage wie Martin anzusiedeln ist, aber dessen Niveau bei weitem nicht erreicht. Sein Gelächter beim Song „Nightmare“ ist das einzigste, was letztendlich für die fertige LP verwendet wurde.

Fazit
The Eternal Idol ist sicher mit das schwächste Album in der Sabbath Discographie und auch kaum dem Die Hard Fan nahe zu legen. Positiv an dieser Deluxe Edition ist aber sicherlich, daß man diesmal dem Käufer keine miserablen Konzertmitschnitte (wie etwa bei Seventh Star und Heaven And Hell aus der gleichen Serie) auf der Bonus CD unterjubelt. Daß auch hier ein ordentliches Booklet mit allen nötigen Hintergrundinfos beiliegt, brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen.

Triviales

Bei den Credits ist Dave Spitz noch als Bassist aufgeführt, die Bassparts wurden allerdings komplett von Bob Daisley eingespielt

Bev Bevan, ex Drummer von ELO, der schon 1983 auf der Born Again Tour bei Sabbath aushalf, spielt Percussions auf dem Instrumental „Scarlett Pimpernel“

Daisley und Singer gingen nicht mit auf Tour, sondern wurden durch Jo Burt und dem ex The Clash Drummer Terry Chimes ersetzt

„Black Moon“, die B Seite der „The Shining“ Single, wurde 1989 für die Headless Cross LP noch einmal neu aufgenommen

Den beigefügten Texten der Original LP fehlten zwei Verse von „The Shining“

Die Eternal Idol Tour umfasste lediglich ein paar Dates in Deutschland, Italien und Belgien. Es gab keine US Tournee und keine im Vereinigten Königreich. Das angesetzte Konzert im Londoner Hammersmith Odeon am 28.12.1987 wurd in buchstäblich letzter Minute gecancelt

Ray Gillen verstarb 1993 an AIDS


Trackliste

CD 1:
01. The Shining
02. Ancient Warrior
03. Hard Life to Love
04. Glory Ride
05. Born to Lose
06. Nightmare
07. Scarlet Pimpernel*
08. Lost Forever
09. Eternal Idol
10. Black Moon (Bonus Track)
11. Some Kind of Woman (Bonus Track)

CD 2:
01. Glory Ride
02. Born to Lose
03. Lost Forever
04. Eternal Idol
05. The Shining
06. Hard Life to Love
07. Nightmare
08. Ancient Warrior

Line Up
Tony Martin (voc)
Tony Iommi (guit)
Bob Daisley (Bass)
Eric Singer (dr)

All Keyboards by Geoff Nichols
Percussins* by Bev Bevan

DISCOGRAPHY:

1970 - Black Sabbath
1970 - Paranoid
1971 - Master of Reality
1972 - Vol. 4
1973 - Sabbath Bloody Sabbath
1975 - Sabotage
1975 - We Sold Our Soul For Rock'n'Roll (Best of)
1976 - Technical Ecstasy
1978 - Never Say Die
1980 - Heaven and Hell
1981 - Mob Rules
1983 - Live Evil
1983 - Born Again
1986 - Seventh Star
1987 - Eternal Idol
1989 - Headless Cross
1990 - TYR
1992 - Dehumanizer
1994 - Cross Purposes
1995 - Cross Purposes Live
1995 - Forbidden
1996 - The Sabbath Stones (Best of)
1998 - Reunion
2002 - Past Lives
2002 - Symptom of the Univers (Best of)
2004 - Black Box
2007 - The Dio Years (Best of)

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