Squealer-Rocks.de CD-Review
Uriah Heep - Into The Wild

Genre: Hard Rock
Review vom: 04.04.2011
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: 15.04.2011
Label: Frontier Records



Uriah Heep sind auch im 41. Jahr ihres Bestehens einfach nicht tot zu kriegen und mal ehrlich, wollen wir das auch? Schon mal vorab in Into The Wild reingehört? Es ist das beste Heep Album seit langem, soweit das Fazit mal vorweg genommen.

Was Mick Box (das einzig verbliebene Originalmitglied seit der Bandgründung) und seine Mannen hier an 11 Songs rausgehauen haben, läßt sich schon fast auf eine Stufe mit Look At Yourself, Demons And Wizards und Magicians Birthday stellen. Heep klingen zwar wie in den guten alten 70ern, aber immer noch modern genug, um die alten ausgebrannten Kollegen von Deep Purple, die sich auf ihren letzten Alben nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben, entgültig auf’s Abstellgleis zu schieben.

Uriah Heep bieten nämlich genau das, was man von ihnen erwartet und was sie einstmals so berühmt gemacht hat. Schon beim ersten Song „Nail On The Head“ wird Nägel mit Köpfen gemacht, einem stampfenden Opener, gefolgt vom speedigen „Can See Me“, das vom Aufbau her ziemlich an „So Tired“ von 1974er Release Wonderworld erinnert. Ein weiterer echter Höhepunkt ist der unheimlich druckvolle Titelsong „Into The Wild“…der pumpende Bass von Trevor Bolder, die schwermütigen Orgelpassagen von Phil Lanzon und der mehrstimmige Chorgesang. Genau dafür liebt man die Band um den melodischen Riffmeister Mick Box. Nach dem etwas schwachen „Money Talk“ kommt mit I’m Ready“ ein Stück, wo die Orgel etwas mehr in den Hintergrund rückt und mehr die Gitarren zur Geltung kommen.

Mit „Trail Of Diamonds” präsentieren Uriah Heep eine sehr starke Powerballade, die auch locker auf das legendäre Saliesbury Album gepasst hätte. Bernie Shaw stellt hier einmal mehr seine Klasse als Sänger unter Beweis. Der Kanadier, der nun schon seit 25 Jahren dabei ist und dieses Jahr seinen 55 jährigen Geburtstag feiert, scheint keinerlei Abnutzungserscheinungen zu zeigen und trifft nach wie vor die hohen Tonlagen auf den Punkt.

Weiterer echter Höhepunkt ist auf jeden Fall das schwermütige „Lost“ und der gemächliche Abschlußsong „Kiss Of Freedom“. Dazwischen schieben sich so heep-typische Melodic Rocker wie „Southern Star“ und „T-Bird Angel“, die sich vor allen durch ihre Eingängigkeit auszeichnen. Und das macht für mich ein gutes Album aus…man hört es sich nur einmal an und sofort bleibt was hängen. Inwischen hat Into The Light schon ein Dauerabo in meinem Player und das haben in letzter Zeit kaum irgendwelche Neuveröffentlichungen bei mir geschafft.

Fazit
Eigentlich habe ich es in der Einleitung schon vorweg genommen, überraschend starke Scheibe, welche Uriah Heep trotz ihres biblischen Alters rausgehauen haben. Da freut man sich jetzt schon auf die anstehende Deutschlandtour im Juni…Heep Heep Hurra.




Trackliste
01. Nail On The Head
02. Can See You
03. Into The Wild
04. Money Talk
05. I'm Ready
06. Trail Of Diamonds
07. Southern Star
08. Believe
09. Lost
10. T-Bird Angel
11. Kiss Of Freedom

Line Up
Mick Box (guit, voc)
Trevor Bolder (bass, voc)
Bernie Shaw (voc)
Phil Lanzon (keyb, voc)
Russell Gilbrook (dr, voc)

DISCOGRAPHY:

1970 - Very 'Eavy Very 'Umble
1971 - Salisbury
1971 - Look At Yourself
1972 - Demons And Wizards
1972 - Magicians Birthday
1973 - Heep Live
1973 - Sweet Freedom
1974 - Wonderworld
1975 - Return To Fantasy
1976 - High and Mighty
1977 - Firefly
1977 - Innocent Victim
1978 - Fallen Angel
1980 - Conquest
1982 - Abominog
1983 - Head First
1985 - Equator
1988 - Live In Moscow
1989 - Raging Silence
1991 - Different World
1995 - Sea of Light
1998 - Sonic Origami
2008 - Wake the Sleeper
2009 - Celebration
2010 - Live In Budapest, Hungary 2010
2011 - Into The Wild
2014 - Outsider

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Uriah Heep - Celebration (CD-Review)
Uriah Heep - Official Bootleg: Live At Sweden Rock Festival 2009 (CD-Review)
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