Squealer-Rocks.de CD-Review
Twisted Sister - Club Daze Vol. 1 - The Studio Sessions (Re - Release)

Genre: Heavy Rock
Review vom: 02.02.2011
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 28.01.2011
Label: Armoury Records



Good evening, all You sick motherfuckers out there!
Mit “Club Daze” beginne ich eine Mini – Serie, die 4 Re- Releases der grandiosen Twisted Sister zum Inhalt hat. In den nächsten Tagen / Wochen folgen „You can’t Stop Rock’n’Roll“, „Come Out and Play“ und „Love is for Suckers“ (Bitte fragt mich jetzt nicht, wo “Stay Hungry” und “Under the Blade” bleiben, ich bin nur der Schreibsklave).Natürlich darf man eine derartige Reihe nicht starten, ohne eine adäquate Kurzbeschreibung dieser einzigartigen Truppe folgen zu lassen.

1972 gründete Gitarrist Jay Jay French die Band Silverstar, die ein Jahr später in Twisted Sister umbenannt wurde. Musikalisch frönten die New Yorker einer Mischung aus Glam und Punk, als stärksten Einflüsse darf man vor allem die New York Dolls oder Alice Cooper nennen. 1975 stieß der zweite Gitarrist Eddie „Fingers“ Ojeda zu den Schwestern, doch erst mit dem Einstieg von Dee Snider 1976 als Sänger, der fortan nahezu alle(!) Songs im Alleingang komponierte und textete, konnte man erste Erfolge für sich verbuchen. Dennoch dauerte es bis 1982, bis schließlich die EP „Ruff Cuts“ erschien, die neben drei Stücken des kurz darauf folgenden ersten Longplayers „Under the Blade“ auch die Shangri – La Coverversion „Leader of the Pack“ enthielt, die beim schwer unterbewerteten „Come out and Play“ 1985 zu Single - Hit Ehren kam.

Der Rest sollte eigentlich Grundwissen sein. Twisted Sister veröffentlichten von 1982 - 85, genau genommen, nur 4 reguläre Alben („Love is for suckers“ war ein Dee Snider Solo Output unter falschem Namen). Alle Releases danach sind gute bis halbgare Live - Geschichten, Neueinspielungen der Klassiker oder rockige Sammlungen von Weihnachtsliedern (Reviews dazu natürlich bei uns!).
Das die Tuntentruppe bis heute von diesem spartanischen Backkatalog sehr gut lebt und immer noch als Headliner für große Festivals gebucht wird, spricht für die Göttlichkeit der Schwestern. Es gibt wohl kaum eine andere Band, die Glam, Metal und Hardrock so perfekt vermischen , wie Dee Snider nebst Konsorten es fertig gebracht haben. Sie waren fast so gut wie KISS und konnten Pseudo – Künstler wie Mötley Crüe oder Poison qualitativ locker auf die Plätze verweisen, ohne leider annähernd deren Platin -Status zu erreichen.

„Club Daze“ jedoch – das muss man ganz klar sagen – ist ein Sammelsurium von frühen Aufnahmen und erreicht nur selten die Klasse der regulären Alben. Hier klingt die Band noch reichlich unentschlossen. Manchmal gar kryptisch. Ein Stück wie „Pay the Price“ schwankt zwischen alten Foreigner Tunes, also dezent psychedelisch / proggig und irgendwie rockig. Sehr komisch und auch nicht richtig gut. „Rock’n’Roll Saviors“ ist ein Thin Lizzy Tribute – leider auch kein Volltreffer. „Can’t stand still“ ist ein AC/DC Rip - Off, gepaart mit Elementen der „Rocky Horror Show“, der überhaupt nicht zur Band passt. Dazwischen tummeln sich weitere, allenfalls durchschnittliche Tracks, die sich anscheinend nicht zwischen ZZ Top und Heavy Metal entscheiden können.

Doch konzentrieren wir uns auf die hörenswerten Dinge: Da bleiben die Songs übrig, die wir aus den 80ern als gute und saftige Party – Hymnen kennen. „I’ll never grow up, now“, das auf diversen B –Seiten zu Ehren kam, ist eine Sister - Granate vor dem tuntigen Herrn. Auch das vom Debut bekannte „Shoot 'em Down“ macht in der Proberaum – Version mächtig Laune. Unbestrittene Highlights sind jedoch ganz klar, die Urversion von „Under the Blade“, die trotz Rumpel -Sound fast noch geiler als die Albumfassung ist, sowie der „Leader of the Pack“ mit einem „heiseren“ Dee Snider, das wesentlich mehr Charme hat als die soundtechnisch aufpolierte Single .

Unterm Strich ist „Club Daze…“ jedoch nur etwas für beinharte SMFs, die alles von der Band haben wollen. Doch ab Teil 2 unserer kleinen Serie solltet ihr den Geldbeutel bereit halten, denn es folgen noch 3 Klassiker, die man haben MUSS.
See You soon, Motherfuckers!

Tracklist:
01. Come Back
02. Pay The Price
03. Rock 'N' Roll Saviors
04. High Steppin'
05. Big Gun
06. TV Wife
07. Can't Stand Still
08. Follow Me
09. I'll Never Grow Up, Now!
10. Lady's Boy
11. Leader Of The Pack (Shangri-Las Cover)
12. Under The Blade
13. Shoot 'Em Down

Line Up:
Dee Snider - Vocals
Eddie Ojeda - Guitar
Jay Jay French - Guitar
Kenneth Harrison Neill - Bass (Track 1-8)
Mark Mendoza - Bass (Track 9-13)
Tony Petro - Drums (Track 1-12)
A.J. Pero - Drums(Track 13)

DISCOGRAPHY:

1982 - Under The Blade
1983 - You Can't Stop Rock 'N' Roll
1984 - Stay Hungry
1984 - Stay Hungry (VHS)
1985 - Come Out And Play
1985 - Come Out And Play (VHS)
1987 - Love Is For Suckers
1992 - Big Hits And Nasty Cuts (Best Of)
1994 - Live At Hammersmith (Live)
1999 - Club Daze Vol I - The Studio Sessions (Compilation)
2001 - Club Daze Vol II - Live At The Bars (Compilation)
2005 - Live At Wacken – The Reunion (DVD)
2004 - Still Hungry
2006 - A Twisted Christmas
2007 - A December To Remember (DVD)

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