Squealer-Rocks.de CD-Review
Primal Fear - Delivering the Black

Genre: Heavy Metal
Review vom: 10.01.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 24.01.2014
Label: Frontiers Records



Ich gebe zu, dass ich Primal Fear bisher eher so nebenbei gehört habe. Ein Fehler, nimmt man das aktuelle Album als Maßstab.
Die Truppe um die beiden Urgesteine Mat Sinner und Ralf Scheepers donnert sich bravorös durch 10 durchweg gutklassige Songs, die allenfalls ein paar Ausreißer nach oben haben.

Im Grunde hat der Rezensent leichte Arbeit bei Primal Fear. Es donnert und kracht halt an allen Ecken und Enden – stets lassen Judas Priest grüßen und natürlich sind auch die Parallelen zu den härteren Sinner Alben wie „Nature of Evil“ allgegenwärtig.
Das ist halt richtiger Metal aus dem Lehrbuch, den die Schwaben da bieten.
Mal ein wenig schleppender, dann wieder flott geradeaus.
Stets hochmelodiös, ohne in kitschige Tralala - Gefilde abzudriften, stets hochprofessionell gezockt.

Dennoch gebietet es der Respekt, ein paar Highlights hervorzuheben.
Da wäre zum Einen der Longtrack „One Night in December“, der die knapp 10 Minuten wirklich wie im Flug vegehen lässt und alles bietet, was ein epischer Song haben muss: Pathetische Keyboards, Breaks ohne Ende, Stimmungswechsel und einen erhabenen Chorus. Wie ich schon erwähnte: Aus dem eisernen Lehrbuch eben.
Das schleppende „When Death Comes Knocking“ gehört definitiv zum Besten, was Judas Priest niemals veröffentlicht haben. Grave Digger haben es schon oft versucht, solche Lieder an den Mann zu bringen – doch bei Primal Fear hört es sich nicht gewollt auf Metal getrimmt, sondern einfach nur geil an.
Chapeau!

„Rebel Faction“ dagegen klingt nur nach einer Band – ach, was nach einem Mann!
Here is the Metal God! Und der heisst in diesem Fall nicht Halford, sondern Scheepers!
Seine Untertanen knüppeln sich in atemberaubendem Tempo durch diesen Nackenbrecher, der wieder mal deutlich macht, warum die Briten seinerzeit Scheepers als Halford - Nachfolger haben wollten.
Auch die obligatorische Ballade ist weitaus mehr als nur Stangenware.

Das finale „Inseminoid“ dagegen erinnert fatal an das Herner Urgestein Custard, was aber beileibe keine Schande ist, wenn die Großen mal bei den Kleinen klauen.

Insgesamt ein wirklich tolles Metal Album und auf deutscher Ebene und neben Axel Rudi Pell einer der wenigen Konstanten.
Muss man im Regal haben!



Tracklist:
01. King For A Day
02. Rebel Faction
03. When Death Comes Knocking
04. Alive & On Fire
05. Delivering The Black
06. Road To Asylum
07. One Night In December
08. Never Pray For Justice
09. Born With A Broken Heart
10. Inseminoid

Line Up:
Ralf Scheepers (vocals)
Mat Sinner (bass)
Magnus Karlsson (guitar)
Randy Black (drums)
Henny Wolter (guitar)

DISCOGRAPHY:

1998 - Primal Fear
1999 - Jaws Of Death
2001 - Nuclear Fire
2001 – Horrorscope
2002 - Black Sun
2003 - The History Of Fear
2004 - Devil's Ground
2005 - Seven Seals
2006 - Metal Is Forever (Best Of)
2007 - New Religion
2009 - 16.6 (Before The Devil Knows You're Dead)
2010 - Live In The USA
2012 - Unbreakable
2014 - Delivering The Black
2016 - Rulebreaker

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