 Axel Rudi Pell - Kings And Queens
Genre:
Heavy Rock
Review vom: 02.04.2004
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:
Wieviel Beständigkeit kann ein Künstler vertragen, ohne zu langweilen? Während Prog-Fans ein entschiedenes "Gar keine" in die Runde werfen, kann es vielen Anhängern der Hardrock-Fraktion gar nicht traditionell genug sein. Und genau diese spricht Gitarrero Axel Rudi Pell seit nunmehr 15 Jahren mit seinen Scheiben an.
"Kings And Queens", das mittlerweile zehnte Studioalbum von Axel und Begleitband, macht da keine Ausnahme. Hartnäckig weigert sich der Meister, auch nur einen Millimeter von althergebrachten Dio/Rainbow-Klängen abzuweichen, und in Zeiten wie diesen, wo Vorbild Blackmore mit Mittelalter-Weisen langweilt, kann man festhalten: Gott sei Dank!
Aber Moment: Nerven Gitarristen mit Begleitband nicht durch endlose Frickeleien und selbstverliebes Griffbrett-Gewichse? Nein! Gerade auf "Kings And Queens" distanziert sich Pell deutlich von jedweder Selbstdarstellung und präsentiert 10 kompakte Rocksongs, die jedem Bandmitglied Luft zum Leben lassen. Das ist auch gut so, denn die erstklassige Combo, die Pell zusammengetrommelt hat, muss sich nun wahrlich nicht verstecken. Insbesondere Frontmann Johnny Gioely (Hardline) passt zu den traditionellen Rockern wie Faust auf Auge und braucht sich hinter populären Vorgängern wie Jeff Scott Soto nun wahrlich nicht zu verstecken - ein Super-Sänger!
Die zehn Songs, die Chef Pell im Alleingang geschrieben und getextet hat, zählen zum besten, was seiner Feder entflossen ist, daran kann es keinen Zweifel geben. Erstaunlich, wie frisch eigentlich abgedroschene Rock-Schemata wirken können, wenn sie als kompakte Songs mit ordentlich Bumms in der Produktion daherkommen und von internationalen Musikern gezockt werden. Von Up-Tempo-Hymnen ("Flyin High") über Midtempo-Rocker ("Cold Heaven", "Only The Strong Will Survive"), Stadion-Hymnen ("Hard As A Stone" - ein Ohrwurm vor dem Herrn!) bis zur obligatorischen Ballade "Forver Angel" - alles vertreten und alles auf ganz hohem Niveau! Meine ganz persönlichen Highlights auf einem Album ohne Ausfälle sind allerdings das schleppende, epische und orientalisch angehauchte "Legions Of Hell" sowie das ruhige "Sailing Away", das auch auf jedem Dio-Album fürwahr keine schlechte Figur abgeben würde.
Um zum Ende zu kommen: Bei mir hat "Kings And Queens" mit seinen eingängigen Heavy-Rock-Perlen eingeschlagen wie die sprichwörtliche Bombe, und jedem, der ein Faible für Rainbow oder Dio hat, wird es genauso ergehen, jede Wette. Ohnehin, es bleibt abzuwarten, ob Meister Dio diese Scheibe wird toppen können. Die sieben Punkte (Höchstwertung) im Hammer gab es völlig zurecht, zusammen mit "Thunderdome" von den Pinkies mein bisheriges Highlight im Jahr 2004 - Germany Rocks!
Tracklist:
01. The Gate
02. Flyin´ High
03. Cold Heaven
04. Strong As A Rock
05. Forever Angel
06. Legions Of Hell
07. Only The Strong Will Survive
08. Sailing Away
09. Take The Crown
10. Sea Of Evil
Anspieltipps: Strong As A Rock, Legions Of Hell, Sailing Away
Lineup:
Axel Rudi Pell (g)
Johnny Gioely (v)
Mike Terrana (d)
Ferdy Doernberg (k)
Volker Krawczak (b)
DISCOGRAPHY:
1989 - Wild Obsession
1991 - Nasty Reputation
1992 - Eternal Prisoner
1993 - The Ballads (Compilation)
1994 - Between The Walls
1995 - Made In Germany (Live)
1996 - Black Moon Pyramid
1997 - Magic
1998 - Oceans Of Time
1999 - The Ballads II (Compilation)
2000 - The Wizards Chosen Few (Best Of, Doppel-CD)
2000 - The Masquerade Ball
2002 - Shadow Zone
2004 - Kings And Queens
2005 - The Ballads III (Compilation)
2006 - Mystica
2007 - Diamonds Unlocked
2008 - Live Over Europe (Doppel-DVD)
2008 - Tales Of The Crown
2010 - The Crest
2012 - Circle Of The Oath
2013 - Into The Storm
SQUEALER-ROCKS Links:
Axel Rudi Pell - Kings And Queens (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Mystica (CD-Review)
Axel Rudi Pell - The Ballads III (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Diamonds Unlocked (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Tales Of The Crown (CD-Review)
Axel Rudi Pell - The Crest (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Circle Of The Oath (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Into The Storm (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Live Over Europe (DVD-Review)
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