Squealer-Rocks.de CD-Review
Axel Rudi Pell - Tales Of The Crown

Genre: Heavy Rock
Review vom: 25.10.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 24.10.2008
Label: SPV



Irgendwie isses lästig, Reviews zu schreiben über Axel Rudi und seine Weggefährten, denn so stoisch, zielsicher und unbeirrbar der ehemalige Steeler-Gitarrist seine hochwertigen Heavy-Rock-Alben aus dem Ärmel schüttelt, so wenig abwechslungsreich sind sie. Und ich bin mir nicht sicher, ob die Leser eine derart ausgerichtete Review-Haltung mit ebenso viel Begeisterung aufnehmen würden wie die Fans von Axel Rudi Pell ihren Flitzfinger und seine regelmäßigen Outputs.

Und so gilt denn für „Tales Of The Crown“, was für alle Alben vorher auch galt: Heavy Rock in seiner wuchtigsten Form hat einen Namen ... nein, im Grunde hat er fünf Namen, denn die Truppe, die Axel Rudi Pell um sich geschart hat, ist nun wahrlich an Qualität kaum noch zu steigern. Allen voran Goldkehlen Johnny Gioeli, nicht weniger als einer der besten Rock-Sänger überhaupt. Und so kommt es, wie es kommen muss: Kaum ist der Silberling am Rotieren, trifft dich der erste, mächtige Riff vom Opener „Higher“ und wenn Gioeli in den Brecher einsetzt, lehnt sich der Fan zurück, nickt leicht und lächelt zufrieden – DAS ist Heavy Rock, und von Herrn Pell werden wir ihn, der Allmächtige Gott der harten Töne sei gelobhudelt und gepreiselt, nur so erleben. „Higher“ ist der perfekte Stampfer, „Ain't Gonna Win“ mit seinem eingängigen Refrain der Hit der Scheibe, mit „Emotional Echoes“ zeigt Pell seine ganze Klasse in einem Instrumental und „Northern Lights“ ist eine dieser Pell-typischen Power-Balladen, bei denen man dem lieben Gott danken möchte dafür, dass er Herrn Gioeli Stimmbänder gegeben hat.

Innovation? Null, ist klar. Pell entschuldigt sich sogar für kleine, rhythmische und im Grunde kaum wahrnehmbare Änderungen im Sound des Fünfers: „Keine Sorge, diese modernen Ansätze sind nur graduell, ohne das typische Flair meiner Songs zu gefährden“. Na Gott sei Dank. Kritiker werden an der Stelle den Zeigefinger warnend erheben und höchst überflüssigerweise anmerken, dass Axel Rudi Pell sich auch auf „Tales Of The Crown“ wieder mal selbst kopiert. Tut er, ja. Andererseits gilt für ihn, was für AC/DC in gleichem Maße gilt: Warum experimentieren, wenn man weiß, wie's geht? Aber okay, damit wir auch gemeckert haben: Jedenfalls für meine Ohren baut „Tales Of The Crown“ gegen Ende etwas ab, den Titelsong und den äußerst gelungenen Balladen-Rausschmeißer „Northern Lights“ mal außen vor gelassen tummeln sich die Highlights die Scheibe eindeutig in der ersten Hälfte.

Über die Bandbesetzung mit Gioeli, Krawczak, Doernberg und Terrana sollten wir an der Stelle nicht viele Worte verlieren - ein Traum. In dem Zusammenhang würde ich Herrn Doernberg gerne fragen, wann der geneigte Fan denn mit einem Nachfolger seines höchst gelungenen Solo-Albums „'Til I Run Out Of Road“ rechnen kann, aber das ist 'ne andere Baustelle. „Tales Of The Crown“ jedenfalls reiht sich mit seiner pumpenden Produktion und seinen im besten Sinne altmodischen Heavy-Rock-Nummern nahtlos ein in die an Perlen wahrlich nicht arme Vita des Gitarrero. Wo Pell drauf steht, ist eben Pell drin – wenn ich Überraschung will, kauf' ich mir ein Ü-Ei.

Tracklist:

1.Higher
2.Ain't Gonna Win
3.Angel Eyes
4.Crossfire
5.Touching My Soul
6.Emotional Echoes
7.Riding On An Arrow
8.Tales Of The Crown
9.Buried Alive
10.Northern Lights

Lineup:

Axel Rudi Pell (guitar)
Johnny Gioeli (vocals)
Volker Krawczak (bass)
Ferdy Doernberg (keys)
Mike Terrana (drums)

DISCOGRAPHY:

1989 - Wild Obsession
1991 - Nasty Reputation
1992 - Eternal Prisoner
1993 - The Ballads (Compilation)
1994 - Between The Walls
1995 - Made In Germany (Live)
1996 - Black Moon Pyramid
1997 - Magic
1998 - Oceans Of Time
1999 - The Ballads II (Compilation)
2000 - The Wizards Chosen Few (Best Of, Doppel-CD)
2000 - The Masquerade Ball
2002 - Shadow Zone
2004 - Kings And Queens
2005 - The Ballads III (Compilation)
2006 - Mystica
2007 - Diamonds Unlocked
2008 - Live Over Europe (Doppel-DVD)
2008 - Tales Of The Crown
2010 - The Crest
2012 - Circle Of The Oath
2013 - Into The Storm

SQUEALER-ROCKS Links:

Axel Rudi Pell - Kings And Queens (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Mystica (CD-Review)
Axel Rudi Pell - The Ballads III (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Diamonds Unlocked (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Tales Of The Crown (CD-Review)
Axel Rudi Pell - The Crest (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Circle Of The Oath (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Into The Storm (CD-Review)

Axel Rudi Pell - Live Over Europe (DVD-Review)

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