Squealer-Rocks.de CD-Review
Axel Rudi Pell - The Crest

Genre: Heavy Rock
Review vom: 01.05.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: SPV



Reviews über Scheiben von Axel Rudi Pell zu schreiben ist die wohl einfachste und gleichzeitig undankbarste Aufgabe für einen Redakteur. In diesem Leben wird sich der Sound des Gitarristen mit Sicherheit nicht mehr ändern, und weiß Gott: Das ist gut so!

Allerdings stellt es den Schreiberling vor das Problem, eine Platte zu besprechen, die halt so klingt, wie Axel Rudi nebst höchstwertigen Mitstreitern nun mal klingt. Und das Ganze, wenn möglich, auch noch ohne Wiederholungen. Dabei unterscheiden sich die Werke selbst bestenfalls in ihrer qualitativen Einstufung, und auch da nur zwischen „geil“ und „saugeil“, Mittelmaß hat der Meister in seiner Karriere eh noch keins auf die Fans losgelassen. Mit „The Crest“ ist Pell, um das Fazit jetzt schon zu nennen, mal wieder eine Scheibe der Marke „saugeil“ gelungen.

Es ist alles da, was auf ein Pell-Album gehört. Knackige Midtempo-Stampfer wie der Opener „Too Late“ oder „Burning Rain“, überlange Bombast-Brecher im Stile von „Dark Waves Of The Sea“, tonnenschwere Schlepper („The End Of Our Time“, großartig!) und natürlich die Power-Ballade, aktuell „Glory Night“ betitelt: Alles wie immer, alles ohne hektisches Double-Bass-Geballer und alles irgendwie eine Spur packender als auf dem (sicher nicht schwachen) Vorgänger. Das ist, selbstredend, alles eher wenig überraschend und absolut vorhersehbar, aber wer weiß: Vielleicht ist es gerade diese Verlässlichkeit, die in in unserer hektischen, unübersichtlichen Welt ARP diese Sympathie und die Treue der Fans beschert?

Natürlich muss über die Truppe, die Pell nach unbeständigen Jahren nun seit mehr als einem Jahrzehnt um sich geschart hat, kein Wort mehr verloren werden. Dennoch, was Gioeli am Mikro auch und insbesondere auf „The Crest“ abliefert, lässt sich bestenfalls mit „fantastisch“ noch halbwegs ausreichend umschreiben. Gioeli gehört ohne Wenn und Aber zu den besten Rock-Sängern dieses Planeten und den Ami für sein Mikro zu verpflichten dürfte mit das Beste sein, was Pell in seiner Karriere getan hat.

Und so bleibt am Ende keine wirklich neue Erkenntnis: Wer Axel Rudi Pell und seinen sehr traditionellen Stil bislang nicht mochte, wird auch an „The Crest“ keinen Gefallen finden. Natürlich kann man, wie Kollege Maddin, die höchst berechtigte Frage stellen danach, wie oft sich ein Künstler noch selbst kopieren kann oder will. Axel Rudi Pell allerdings liefert mit beständiger Berechenbarkeit genau den Stoff, den die Fans von ihm hören wollen und würde auf die Maddin'sche Frage vermutlich die Angus Young-Antwort geben: „Warum sollte ich etwas ändern, wenn ich weiß, wie es geht?“ Axel Rudi Pell weiß, wie's geht. Und „The Crest“ ist ein mächtiges Heavy Rock-Album der allerfeinsten Retro-Sorte. Nicht mehr. Aber auch kein bisschen weniger.

Tracklist:

1.Prelude Of Doom (Intro)
2.Too Late
3.Devil Zone
4.Prisoner Of Love
5.Dreaming Dead
6.Glory Night
7.Dark Waves Of The Sea (Oceans Of Time Pt. II: The Dark Side)
8.Burning Rain
9.Noblesse Oblige (Opus #5 Adagio Contabile)
10.The End Of Our Time

Lineup:

Axel Rudi Pell (guitar)
Johnny Gioeli (vocals)
Volker Krawczak (bass)
Mike Terrana (drums)
Ferdy Doernberg (keyboards)

DISCOGRAPHY:

1989 - Wild Obsession
1991 - Nasty Reputation
1992 - Eternal Prisoner
1993 - The Ballads (Compilation)
1994 - Between The Walls
1995 - Made In Germany (Live)
1996 - Black Moon Pyramid
1997 - Magic
1998 - Oceans Of Time
1999 - The Ballads II (Compilation)
2000 - The Wizards Chosen Few (Best Of, Doppel-CD)
2000 - The Masquerade Ball
2002 - Shadow Zone
2004 - Kings And Queens
2005 - The Ballads III (Compilation)
2006 - Mystica
2007 - Diamonds Unlocked
2008 - Live Over Europe (Doppel-DVD)
2008 - Tales Of The Crown
2010 - The Crest
2012 - Circle Of The Oath
2013 - Into The Storm

SQUEALER-ROCKS Links:

Axel Rudi Pell - Kings And Queens (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Mystica (CD-Review)
Axel Rudi Pell - The Ballads III (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Diamonds Unlocked (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Tales Of The Crown (CD-Review)
Axel Rudi Pell - The Crest (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Circle Of The Oath (CD-Review)
Axel Rudi Pell - Into The Storm (CD-Review)

Axel Rudi Pell - Live Over Europe (DVD-Review)

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