Mike Andersson von Cloudscape
(17.11.2008, Interview geführt von maddin)
Seit dem Erscheinenen des Debuts vor gut dreieinhalb Jahren geniessen Cloudscape einen ausgezeichneten Ruf in der Szene. Ihre Mischung aus Melodic Metal mit progressiven Versatzstücken versetzt die Kriktiker weltweit in Verzückung, und mit ihrem neuen Album konnten die Schweden sich gegenüber den ersten beiden Scheiben sogar noch einmal steigern.
Höchste Zeit also für Squealer - Rocks, mal bei Sänger Mike Andersson durchzuklingeln und Glückwünsche zu überbringen.Squealer - Rocks:Hi Mike. Glückwunsch zum neuen Album „Global Drama“, für mich das bisher beste Cloudscape Werk. Sag mal, gab es eigentlich auch negative Kritiken zu der Scheibe?
Mike: Erstmal vielen Dank. Nun ja, ich habe auch ein paar weniger enthusiastische Reviews gelesen, doch die Mehrzahl der Kritiker war uns sehr, sehr wohlgesonnen.
Squealer – Rocks: Die Vorankündigung zum Album hat mich regelrecht in Angst und Schrecken versetzt. Dort war die Rede davon, das Ihr nun wesentlich härter zu Werke gehen würdet. Gottlob ist alles beim Alten geblieben, bei einigen Stücke erscheint Ihr mir sogar etwas softer als sonst.
Mike: Wir wollten in erster Linie ein Album machen, das noch abwechslungsreicher als die beiden Vorgänger sein sollte. So sind die beiden Songs „Mind Diary“ und „Paid In Blood“ das mit Abstand härteste, was wir je gemacht haben. Doch mit den „softeren“ Sachen hast Du Recht. Da sind schon ein paar Stücke, die etwas progressiver und somit atmosphärischer ausgefallen sind. Wir sind also gleichzeitig härter und softer geworden – vielseitiger eben.
Squealer – Rocks: Als 2005 Euer Debut erschien, habt Ihr Euren Stil Melodic Prog Symphonic Metal genannt Und heute?
Mike: (Lacht) Grundsätzlich genauso. Meistens sage ich aber, wir spielen „Melodic Metal with Progressive Touches“.
Squealer – Rocks: Einer meiner Lieblngssongs ist die „Prog – Pop“ Nummer „Fragile“. Die Gitarrenarbeit hier erinnert mich sehr an SAGA. Absicht?
Mike: Also ich höre da keine Ähnlichkeiten und es war auch nicht unsere Absicht, einen SAGA Tribute zu machen. Doch es gibt durchaus schlimmeres, als mit SAGA verglichen zu werden (lacht).
Squealer – Rocks: Ein anderes sehr faszinierendes Stück, vielleicht sogar das beste auf dem Album, ist „Alagoas“, das zudem einen sehr realen und beklemmenden Text besitzt.
Mike: Das ist eine wahre Geschichte, die sich vor mehreren tausend Jahren zugetragen hat, als Kinder als Sklaven missbraucht wurden. Um die beklemmende Atmosphäre besser deutlich zu machen, wurde die Musik parallel zum Text komponiert.
Squealer – Rocks: Kannst Du etwas zu den Verkaufszahlen der ersten beiden Alben sagen?
Mike: Nun, das zweite Album hat sich wesentlich besser als das Debut verkauft und wir hoffen natürlich, dass sich dieser Trend fortsetzt (lacht).
Squealer – Rocks: Habt Ihr eigentlich schon einmal in Deutschland gespielt?
Mike: Nein, noch nie! Und wir alle halten das für eine Schande! Wir würden wirklich zu gerne mal bei Euch spielen, doch im momentanen Business ist es wirklich schwierig, so etwas ohne Verlust auf die Reihe zu kriegen. Wir hoffen immer noch auf eine Möglichkeit, auf einem Festival bei Euch zu spielen. Wir hoffen, dass uns „Global Drama“ soviel Popularität einbringt, dass wir für deutsche Veranstalter interessant werden.
Squealer – Rocks: Wie bekannt seid Ihr in Schweden?
Mike: In Schweden speziell und in Skandinavien allgemein sinn wir schon recht bekannt. 2006 haben wir sogar auf dem „Sweden Rock“ Festival gespielt, was ein Riesenerfolg für uns war.
Squealer – Rocks: Viele Leute vergleichen Euch mit Symphony X oder Pagans Mind. Ich würde Euch in einer Liga mit Kamelot oder Masterplan sehen. Womit würdest Du Cloudscape am ehesten vergleichen?
Mike: Nun, an gewissen Stellen klingen wir schon ein bisschen wie alle der von Dir genannten Bands. Aber wir sind bei weitem nicht so progressiv wie Symphony X oder Pagans Mind und wollen es auch gar nicht sein. In einigen Songs haben wir ein paar progessive Elemente, aber auf der anderen Seite haben wir auch einen Haufen straighter Songs und diese Kombination ist es, die Cloudscape einzigartig macht.
Aber wenn ich ein Review zu unserer eigenen Band schreiben müsste, würde ich zumindest den Fans der genannten Bands Cloudscape ans Herz legen.
Squealer – Rocks: Was ist Dein Lieblingssong auf „Global Drama“
Mike: Eigentlich alle, die Stücke sind für mich wie meine Kinder. Doch wenn ich mich entscheiden müsste, wäre es im Moment „One Silent Moment“. Ich mag die Atmosphäre und den Aufbau. Der Song bekommt von Minute zu Minute mehr Metal Flair und hat eine unheimlich starke Melodie.
Ausserdem finde ich den Dudelsack am Anfang extrem cool (lacht).
Squealer – Rocks: Und welches Eurer drei Alben stellst Du auf den Thron?
Mike: „Global Drama“. Wir versuchen ständig, uns als Musiker und Songwriter weiter zu entwickeln und ich glaube, mit dem neuen Album haben wir einen großen Schritt vorwärts gemacht. Also wäre es nur logisch, wenn unser nächstes Album dann meine neue Lieblingsscheibe wird (lacht).
Squealer – Rocks: Das beste Album aller Zeiten ist...
Mike: Yes - „Close To the Edge“.
DISCOGRAPHY:
2005 - Cloudscape
2006 - Crimson Skies
2008 - Global Drama
2012 - New Era
SQUEALER-ROCKS Links:
Cloudscape - Cloudscape (CD-Review)
Cloudscape - Crimson Skies (CD-Review)
Cloudscape - Gobal Drama (CD-Review)
Cloudscape - New Era (CD-Review)
Mike Andersson von Cloudscape (Interview)