Squealer-Rocks.de DVD-Review
Deep Purple - History, Hits & Highlights '68 - '76

Genre: Hard Rock
Review vom: 05.07.2009
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Edel



Deep Purple gehören zweifelsohne zu jenen Gruppen, welche die Rockmusik entscheidend geprägt haben. Fast wäre man geneigt zu sagen, daß es ohne Blackmore & Co. den Heavy Metal in der heutigen Form wohl niemals gegben hätte. Bis heute haben Purple weltweit über 100 Millionen Alben verkauft und der Einfluss, den sie auf andere Gruppen ausübten war enorm. Vorliegende DVD soll uns aufzeigen, warum das so gewesen ist und jeder wird mir am Ende Recht geben - Deep Purple waren der Prototyp des Heavy Metal schlechthin.

Vorliegende Doppel DVD beschäftigt sich ausnahmslos auf die Zeit von der Gründung der Band im Jahre 1968 bis hin zu deren Auflösung Im Juni 1976. Zu sehen bekommt man nahezu alle Hits, welche Deep Purple groß gemacht haben - angefangen von "Hush" über "Speed King", "Child In Time", "Smoke On The Water" bis hin zu "Burn" und "Mistreated". Aufnahmen aus diversen Fernsehshows wie Disco, Beat Club oder Konzertaufnahmen von New York 1973 sowie dem bekannten Dänemark Auftritt ein Jahr zuvor, es gibt Promoclips in Form von "Strange Kind Of Woman" "Never Before" und "Black Night" - alles zwar nicht ganz neu für denjenigen, der alle Homevideos von Deep Purple im Schrank hat, aber manches wie "Wring That Neck", wo die Band im Studio zu sehen ist oder "Speed King" aus der Vicky Leandros Show ist selbst für einen eingefleischten Fan wie mich unbekannt gewesen.

Dabei sieht man die Band in allen möglichen Line Up's (immerhin gab es vier verschiedene Versionen von Deep Purple), angefangen von der Original Besetzung (sprich Mark I) mit Ritchie Blackmore, Jon Lord, Ian Paice und den längst in Vergessenheit geratenen Nick Simper am Bass und Sänger Rod Evans, der nach dem Reunion-Desaster von 1980 so spurlos von der Bildfläche verschwand und von dem niemand weiß, ob er überhaupt noch lebt. Spielerisch hatte es Deep Purple Mark I schon drauf, aber dieses typische 60er Jahre Outfit mit Rüschenhemden und Pilzkopf-Frisur zaubert einem doch immer wieder ein Grinsen auf die Kautaschen.

Dann das Mark II Line Up mit Ian Gillan und Roger Glover, welches die Band erst so richtig prägte. Man sieht es an den (meist live gespielten) Aufnahmen - keine großartige Bühnenshow, hauptsache der Lautstärkeregler ist im roten Bereich. Dazu passend die Zerstörungsorgien von Ritchie Blackmore und Ian Paice...überhaupt Blackmore schien damals noch nicht so recht der Griesgram zu sein, für den er inzwischen berühmt/berüchtigt ist. Der rätselhafte Gitarrengott kommt in einigen Sequenzen nicht herum, sich hier und da ein Lächeln zu verkneifen.

Weniger ausufernd ist wird anschließend die Mark III Ära repräsentiert (Gillan und Glover wurden durch David Coverdale und Glenn Hughes ersetzt) - lediglich zwei Clips, einmal "Mistreated" vom bekannten California Jam Home Video sowie "Burn" in nicht gerade bester Soundqualität gibt es hier zu sehen. Das Gleiche gilt für die Mark IV Besetzung mit Tommy Bolin (der Ritchie Blackmore Ersatz, der er nie war) - die beiden Songs "Love Child" und "You Keep On Moving" vom mittlerweilen ziemlich raren Rise Over Japan Video sind von der Bildqualität her etwas enttäuschend.

Und wo wir schon bei Enttäuschungen sind - die Dokumentation über Deep Purple auf der ersten DVD gibt geschichtlich nicht viel her. Vielmehr habe ich den Eindruck, daß man eine auf dieser DVD plaziert hat, weil eben eine drauf muß. Besser hingegen und weitaus informativer ist die Doku eines Musikstudenten aus Leeds, der die Band 1974 bei ihrem Konzert in London filmen und auch interviewen durfte. Neben "Burn" gibt es auch eine verhunzte Version von Space Truckin', welche einmal mehr zeigt, das Coverdale und Hughes sich besser nicht an den alten Gillan klassikern hätten versuchen sollen.

Den Abschluss bilden eine ebenfalls sehenswerte Dokumentation über die Neuseeland Tour im November 1975 und ein kurzes Interview mit dem inzwischen verstorbenen ehemaligen Manager Tony Edwardsaus dem französischen Fernsehen 1976.

Fazit
Trotz einiger Negativ-Punkte eine äußerst lohnenswerte Anschaffung, auch für den Nicht-Deep Purple Fan. Größtenteils geht die Bild- und Soundqualität auch immer in Ordnung. Dazu das passende Booklet mit Liner Notes von Geoff Barton und vielen zeitgenössischen Presseartikeln. Hallelujah!

Line Up
Mark I
Rod Evans (voc)
Nick simper (b)
Ritchie Blackmore (g)
Jon Lord (k)
Ian Paice (dr)

Mark II
Ian Gillan (voc)
Roger Glover (b)
Ritchie Blackmore (g)
Jon Lord (k)
Ian Paice (dr)

Mark III
David Coverdale (voc)
Glenn Hughes (b, voc)
Ritchie Blackmore (g)
Jon Lord (k)
Ian Paice (dr)

Mark IV
David Coverdale (voc)
Glenn Hughes (b, voc)
Tommy Bolin (g)
Jon Lord (k)
Ian Paice (dr)

Trackliste
Disc 1:

History of Deep Purple (20minütige History von Deep Purple der Jahre 1968 to 1976)

Mark I:
Help*
Hush (Playboy TV)
Wring That Neck* (Studio Anfang 1969)

Mark II:
Hallelujah (Beat Club)
Mandrake Root* (Live 1970)
Speed King* (Vicky Leandros-Show)
Black Night (Top Of The Pops)
Child In Time (vom "Doing Their Thing" Home Video)
Lazy (Live kopenhagen 1972)
Strange Kind Of Woman* (Promo-Clip)
Fireball Writing Session*
Fireball* (Disco 1972)
Demon's Eye* (Live 1971 aus dem deutschen Fernsehen)
No No No (Beat Club)
Into The Fire* (Live 1971 aus dem deutschen Fernsehen)
Never Before (Promo-Clip)
Highway Star (Beat Club)
Smoke On The Water (Live in New York 05. Mai 1973, Hofstra University)

Mark III:
Burn* (Live in London 1974)
Mistreated (Live California Jam Festival 1974)

Mark IV:
Love Child (vom Rises Over Japan Video)
You Keep On Moving (vom Rises Over Japan Video)

Disc 2:

Mark I:
And The Address* (Playboy TV)

Mark II:
Wring That Neck* (Bilzen Jazz Festival 1969)
Wring That Neck* ("Pop Deux", Paris Konzert 1970)
Mandrake Root* ("Pop Deux", Paris Konzert 1970)
Black Night (Promo Clip)
No No No* (Take 1) (Beat Club Rehearsal Session)
No No No (Take 2) (Beat Club)

Mark III:
"Jt Nuit"* - Französisches Fernsehen 1974
Leeds Polytechnic Student Project 1974 mit Burn und Space Truckin'*

Mark IV:
New Zealand TV Documentary* (Dokumentation über die Deep Purple-Tour im November 1975)
Tony Edwards* (Interview 1976)

Infos:
Bildformat: 4:3
Sound-Formate: Dolby Digital Stereo
Spielzeit: 287 Minuten
Untertitel (nur Interviews): Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch





DISCOGRAPHY:

Nur auszugsweise

1968 - Shades of Deep Purple
1968 - Book of Talysien
1969 - Deep Purple
1970 - Concerto for Group and Orchestra
1970 - In Rock
1971 - Fireball
1972 - Machine Head
1972 - Made in Japan
1973 - Who Do We Think We Are
1974 - Burn
1974 - Stormbringer
1975 - Come taste the Band
1984 - Perfect Strangers
1987 - House of Blue Light
1988 - Nobody's Perfect
1990 - Slaves & Masters
1993 - The Battle Rages On
1996 - Purpendicular
1998 - Abandoned
2003 - Bananas
2005 - Rapture of the Deep

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