Squealer-Rocks.de CD-Review
Manticora - The Black Circus Part I - Letters

Genre: (Progressive) Power Metal
Review vom: 05.09.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Selten habe ich einem Album mit soviel Spannung entgegen gesehen wie der neusten Langrille der Power Metaller von Manticora. Immerhin rissen die Dänen mit dem Vorgänger "8 Deadly Sins“ nicht nur mich zu Begeisterungsstürmen hin, sondern zogen weltweit die allerbesten Kritiken geradezu magnetisch an. Als Gipfel der globalen Lobhudelei folgte dann gar eine Einladung zum angesehenen Prog Power Festival in den U.S.A.. Verdientermaßen, muss man sagen; denn die energische Mischung aus Power und Progressive Metal, die auch gerne mal den Thrash Bereich streift, ist zweifelsohne schlicht grandios zu nennen.

Tja – und nun sitzt der Squealer.net Schreiberling selbst nach einem guten Dutzend Durchläufen immer noch recht ratlos unterm Kopfhörer.
Von einer Enttäuschung zu sprechen, wäre wohl falsch. Derart anspruchsvolle Musik kann niemals enttäuschend sein.
Was hier an wirklich erstklassigen Riffs geboten wird, ist geradezu überirdisch. Ebenso wie das Drumming, welches selbst für Laien als schlicht göttlich, weil Song – prägend, erkennbar ist. Eigentlich gibt es keinen Ton auf dieser Scheibe, der nicht technisch perfekt dargeboten wird, keine Idee, die nicht brillant ist und kein Track, der nicht bis in die kleinste Nuance durchdacht ist.

Womit, streng genommen, auch der große Nachteil des Konzeptalbums über einen Wanderzirkus im 19. Jahrhundert genannt ist.
Die ganze Sache klingt überladen und ist dermaßen mit Elementen vollgepackt, dass man auch nach etlichen Durchläufen Probleme hat, die einzelnen Nummern nachzuvollziehen.
Im Gegensatz zum Vorgänger hat man zudem in Punkto Härte eine ordentliche Portion drauf gelegt. Midtempo Passagen sind nur noch sporadisch vertreten, es wird fast durchgehend Vollgas gegeben.
Unterbrechungen zum Highspeed bieten dann immer wieder balladeske oder gesprochene Parts, die das Metal Oper Feeling unterstreichen, aber prinzipiell nur Intro Charakter besitzen.
Alles gut und schön – man muss aber ganz direkt sagen, dass es die Melodien sind, die unter dem erhöhten Technik Faktor zu leiden haben.
Es fehlen halt die Ohrwürmer. Die kommen lt. Bandaussage auf "Part 2“, der in einem halben Jahr erscheinen soll.
Wenn das Konzept erst im zweiten Teil große Harmoniebögen hergibt, sei mir allerdings die Frage gestattet, warum man dann nicht ein Doppel Album veröffentlicht.

Es gibt zwar keinen Stilbruch im Hause Manticora zu vermelden, aber unsere Helden haben Ideen für 3 Alben in ein Einzelnes gepackt - das kann nicht gut gehen.
Möglicherweise bin ich zu sehr auf die "8 Deadly Sins“ fixiert, deshalb lege ich jedem Nevermore oder Mercenary Fan ein Antesten nahe - und hoffe auf ein gutes Ende der Geschichte im nächsten Jahr.

Zur Produktion, die wieder mal Studio - Gott Tommy Hansen übernommen hat, gibt es wie immer nur zu sagen: Perfekt!!

Tracklist:
1. Enter the Carnival
2. The Black Circus
3.Intunerie 1
4. Enchanted Mind
5. Intunerie 2
6. Forever Carousel
7. Freakshow
8. Gypsies Pt. 1
9. Intunerie 3
10. Wisdom
11. Intunerie 4
12. Disciples of the Entities

Line up:
Lars F. Larsen (vocals)
Kristian Larsen (guitars)
Mads Volf (drums)
Kasper Gram (bass)

DISCOGRAPHY:

1997 - Dead and Solution
1999 - Roots of Eternity
2001 - Darkness with Tales to tell
2002 - Hyperion
2004 - 8 Deadly Sins
2006 - The Black Circus Part I - Letters
2007 - The Black Circus Part II - Disclosure
2010 - Safe


SQUEALER-ROCKS Links:

Manticora - 8 Deadly Sins (CD-Review)
Manticora - The Black Circus Part I - Letters (CD-Review)
Manticora - The Black Circus Part II - Disclosure (CD-Review)
Manticora - Safe (CD-Review)

Shadow Gallery and support - Turock, Essen (Live-Review)

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