Squealer-Rocks.de CD-Review
Manticora - 8 Deadly Sins

Genre: Power Metal
Review vom: 10.11.2004
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Massacre



Bereits ihre 5. Veröffentlichung legen die dänischen Power Metaller um die beiden Larsen Brüder Kristian und Lars F. mit dem neuen Album vor. Das die vorherigen Scheiben weitestgehend von der Öffentlichkeit unbemerkt blieben, könnte zum einen an der schlechten Vermarktungspolitik des griechischen Ex-Labels, mittlerweile ist man bei den renommierten Massacre Records untergekommen, liegen oder schlicht und ergreifend an der Musik der 4 Herren.

Nicht das diese schlecht wäre, beileibe nicht! Lediglich die passende Zielgruppe hierfür zu finden, könnte ein Problem sein. Den reinen Prog-Rock Fans wird ihr anspruchsvoller, jedoch knüppelharter Power Metal wohl eine Spur zu heftig ausfallen und dem Großteil der Iced Earth und Grave Digger Jünger, genau, viel zu kompliziert. Doch eigentlich liegt genau hier der Reiz. Hymnenartige, megafette Chöre a la Blind Guardian wechseln sich mit vertrackten, wahnsinnig interessanten und technisch brillanten Passagen ab.

Klar ist dies gewöhnungsbedürftig. Immer wenn ein Song sich durch einen mitsingkompatiblen Refrain beim Hörer gerade als Gröhlhymne für die nächste Fete ins Ohr setzen will, kommt ein Break, der Song entwickelt sich in eine komplett andere Richtung und auf die Party am Samstag muss man doch wieder die alten Manowar Scheiben mitschleppen. Doch was auf den ersten Blick als störend oder disharmonisch erscheint, entpuppt sich nach mehrmaligem GENAUEN Hören als fesselnd und mitreißend. Die Tracks werden mit jedem Mal interessanter und beim fünften Durchgang sitzt man nur noch mit offenem Mund da.

Bei fünf der acht tödlichen Sünden wird das Gaspedal voll durchgetreten (teilweise gar mit Thrash Einlagen), zwei Songs bleiben im Midtempobereich und die obligatorische (Halb)Ballade gibt's auch (doch selbst hier gibt's Double Bass Gewitter) Nahezu erschlagend ist der von Tommy Hansen fabrizierte Sound des Albums. Hier fällt mir nur das Wort "druckvoll" ein. Besser kann man diese Art von Musik wirklich nicht produzieren. Anspieltipps gibt's keine, da sich alle Lieder auf demselben Level befinden - entweder man findet alle gut oder alle Scheisse!

Fans von Brainstorm, Blind Guardian (wegen der Chöre), Nevermore (wegen der Härte) oder Symphony X (wegen der hyperschnellen Keyboardsoli) sollten unbedingt mal reinhören.

Tracklist:
1.Self Indulgance - King of the Absurd
2.Hatred - Playing God
3.Betrayal - Melancholic
4.Aggression - Creator of Failure
5.Jealousy - It feels like the End
6.Arrogance - Enigma
7.Ignorance - Fall from Grace
8.Apathy - Help me like no one can

Line-Up:
Lars F. Larsen (vocals)
Kristian Larsen (guitars)
Mads Volf (drums)
Kasper Gram (bass)

Guest Musician:
Finn Zierler(Beyond Twilight) (keyboards)

DISCOGRAPHY:

1997 - Dead and Solution
1999 - Roots of Eternity
2001 - Darkness with Tales to tell
2002 - Hyperion
2004 - 8 Deadly Sins
2006 - The Black Circus Part I - Letters
2007 - The Black Circus Part II - Disclosure
2010 - Safe


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