Squealer-Rocks.de CD-Review
Gillan - Glory Road (Remastered)

Genre: Hard Rock
Review vom: 29.04.2007
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: 02.04.2007
Label: Demon Records



Das neue Jahrzehnt begann nicht gerade verheißungsvoll für Ian Gillan. Das Comeback Album Mr Universe hatte im Oktober 1979 in Großbritannien zwar einen respektablen 11. Platz in der Chartsnotierung erreicht, aber sein neues Label Acrobat war geradewegs in die Pleite gesteuert. Gillan (der die Aufnahme und die Produktion der Platte aus eigener Tasche bezahlt hatte), finanziell sowieso nicht gerade auf Rosen gebettet, hätte dies beinahe seine Zweitkarriere gekostet. Erst im März 1980 gelingt es ihm, mit Virgin Records einen großen Plattendeal an Land zu ziehen.

Glory Road, der erste Gillan Releases bei Virgin und im August 1980 auf die Menschheit losgelassen, kletterte im heimischen UK bis auf Platz drei der Charts und stand dem Vorgänger nichts nach. Der schnelle Opener "Unchain your Brain", das energiegeladene "Sleeping on the Job" oder das durch ein wunderschön melancholisches Keyboardintro von Colin Towns eingeleitete "On the Rocks" gehören mit zu den besten Sachen, die Ian jemals aufgenommen hat. Nicht zu vergessen die etwas an Led Zeppelin erinnernde bluesige Ballade "If you believe me", welches zu einem jahrelanger Favourit bei Live Konzerten wurde.

Glory Road erschien in England auch als limitierte Doppel LP, deren Auflage von 15.000 Exemplaren mit 'For Gillan Fans Only' eine Gratis LP beilag, welche auf Plattenbörsen allerdings kaum noch zu bekommen ist. Teile davon wurden in den späten 80ern zwar auf CD neu aufgelegt, aber hier bekommt man erstmals die komplette Version dieses Albums zu hören.

"Higher and Higher" und "Your mother was right" sind Überbleibsel aus der "Glory Road Session, während "Abbey of Thelema" schon 1978 auf dem Gillan Album, welches nur in Japan erschien, zu hören war. Bei "Redwatch" handelt es sich um die B'Seite einer nur in Deutschland veröffentlichten Single namens "Earthquake at the Savoy" von Drummer Mick Underwood.

Die restlichen Tracks sollte man nicht zu ernst nehmen - teilweise sehr roh produziert, zeigt sich die Band von ihrer verspielten Seite. "Harry Lyme Theme" besteht eigentlich nur aus Keyboards und dezent eingesetzten Schlagzeug, untermalt von einem Live Publikum aus einem Pub und das in einem einzigen Geschnarche endet. Oder "Egg Timer", eine ziemlich softe Version des Samson Klasikers "Vice Versa", sowie "Come Tomorrow, ein recht herbes Zusammenspiel von Bassist John McCoy, Gitarrist Bernie Tormé und dem damaligen Samson Drummer Thunderstick.

Die beiden Bonus Tracks "Handles on her hips" und "I might as well go home", B'Seiten der "No Easy Way" Single, bilden den krönenden Abschluss dieser Doppel CD, die wie alle anderen aus dieser remastered Serie auch, ein dickes Booklet enthält mit zahlreichen Fotos, Single Abbildungen, einem Vorwort von Ian Gillan und Liner Notes von Valerie Potter. Texte zur Glory Road sind zwar abgedruckt, zur 'For Gillan Fans Only' allerdings nicht. Auf diese hat man schon 1980 bei der Doppel LP verzichten müssen.

Fazit
Glory Road ist zwar im Handel um einiges teurer als Mr Universe oder Future Shock, bedingt dadurch, daß es sich um eine Doppel CD handelt, aber bedenkenlos zu empfehlen auch für diejenigen Leute, die Gillan nur aus seiner Zeit mit Deep Purple kennen!

Line Up
Ian Gillan (v)
Colin Towns (k)
John McCoy (b)
Bernie Tormé (g)
Mick Underwood (d)

Trackliste
CD 1:

1. Unchain Your Brain
2. Are You Sure?
3. Time and Again
4. No easy way
5. Sleeping on the Job
6. On the Rocks
7. If you believe me
8. Running, White Face, City Boy
9. Nervous

CD 2:
For Gillan Fans Only

1. Higher and Higher
2. Your mother was right
3. Redwatch
4. Abbey of Thelema
5. Trying to get to you
6. Come Tomorrow
7. Dragon's Tongue
8. Post Fade Brain Damage
9. Egg Timer
10. Harry Lime Theme

Bonus tracks:
11. Handles on her hips
12. I might as well go home




DISCOGRAPHY:

1978 - Gillan
1979 - Mr. Universe
1980 - Glory Road
1981 - Future Shock
1981 - Double Trouble
1982 - Magic


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Gillan - Mutually Assured Destruction (CD-Review)
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