Squealer-Rocks.de CD-Review
Krokus - Hellraiser

Genre: Hard Rock
Review vom: 11.09.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



In der Redaktion wurde schon heftig diskutiert: Wieviel Krokus ist noch, nachdem von Arb das Handtuch geworfen und durch Mandy Meier ersetzt wurde? Dementsprechend heiß erwartet wurde „Hellraiser“, der neueste Output des Hardrock-Urgesteins aus der Schweiz.

Wobei, irgendwie sind Krokus, egal in welchem Lineup, in etwas so vorhersehbar wie ihre australischen Brüder im Geiste. Und so klingt „Hellraiser“ natürlich auch wieder nach groovendem Hardrock mit bluesigem Touch, ganz in der Tradition von Angus Young & Co. Und, ebenso natürlich, sind die „Metal Rendez-Vous“- oder „Headhunter“-Zeiten vorbei, und sie werden nicht wiederkommen. Traurig, wahr, und doch zu verkraften, denn Krokus sind immer noch hier und nicht schlechter, als sie mit „Rock The Block“ waren. Immerhin 14 Nummern hat Dennis Ward auf Silberling gebannt, und wenn der Pinkies-Mann an den Reglern dreht, kann man sich weitere Worte sparen – die Produktion rockt!

Für die Nummern auf „Hellraiser“ gilt das ebenfalls, mit Abstrichen. „Hangman“ ist der legitime Nachfolger zu „I Want It All“ vom Vorgänger und Mainstream-Rock pur –ein Genre, das Krokus im Allgemeinen und Storace im Besonderen für meine Ohren nicht wirklich steht. Dieser Gattung dürfen wir auch „Luv Will Survive“ zurechnen, während sich die (mittlerweile) obligatorische Ballade „So Long“ nennt und recht unspektakulär ausfällt. Lassen wir noch die ein oder andere nicht so prickelnde Nummer links liegen und wenden uns den erfreulichen Seiten von „Hellraiser“ zu, denn von denen gibt es wahrlich genug. Das Eröffnungs-Double zum Beispiel: Der Titelsong groovt in herrlicher AC/DC-Manier durch die Botanik, genau wie das nachfolgende „To Wired To Sleep“. „Spirit Of The Night“ lässt gar Erinnerungen an selige Headhunter-Zeiten wach werden, denn mit galoppierendem Double-Bass und mächtigem Tempo dürfte diese Nummer live so manchen Nacken in Bewegung versetzen.

Ansonsten gibt’s, wie üblich, viel AC/DC-kompatible Riffs, nachzuhören beispielsweise bei „Turnin’ Inside Out“ oder „No Risk No Gain“. Sei’s drum, genau das und nichts anderes erwarten wir von Storace & Co. Und wenn wir schon über den Malteser sprechen: Ich wiederhole mich da gerne, was der Mann stimmlich in seinem Alter noch drauf hat, ist schlicht phänomenal – nicht nur aus Konserve, sondern auch und insbesondere live. Vor der Vita dieses Mannes verbietet sich Kritik eigentlich schon von alleine, und „Hellraiser“ bietet Gott sei Dank auch nicht viel Anlass dazu. Ein paar Durchhänger lassen sich bei 14 Tracks locker verkraften, und ansonsten kriegt der geneigte Fan genau das groovende Kraft-Futter, mit dem der Name Krokus seit nunmehr 30 Jahren untrennbar verknüpft ist. Rocks Off!


Tracklist:
01. Hellraiser
02. Too Wired To Sleep
03. Hangman
04. Angel Of My Dreams
05. Fight On
06. So Long
07. Spirit Of The Night
08. Midnite Fantasy
09. No Risk No Gain
10. Turnin’ Inside Out
11. Take My Luv
12. Justice
13. Luv Will Survive
14. Rocks Off!

Lineup:
Marc Storace (v)
Mandy Meier (g)
Tony Castell (b)
Dominique Favez (g)
Stefan Schwarzmann (d)

DISCOGRAPHY:

1976 - Krokus
1977 - To You All
1978 - Painkiller
1980 - Metal Rendez-Vous
1981 - Hardware
1982 - One Vice At A Time
1983 - Headhunter
1984 - The Blitz
1986 - Change Of Address
1988 - Heart Attack
1990 - Stampede (1990)
1995 - To Rock Or Not To Be
1999 - Round 13
2003 - Rock The Block
2006 - Hellraiser
2010 - Hoodoo


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