Squealer-Rocks.de Live-Review
Axxis und Krokus (04.05.2006, Nürnberg, Hirsch, Bombenleger)

Axxis und Krokus im Doppelpack zusammen mit Dezperadoz als Anheizer für nur 24 Euro - da kann man wahrlich nicht meckern. Ein Event, das sich gestern viele anscheined nicht entgehen lassen wollten und infolgedessen war der Hirsch in Nürnberg gestern Abend auch recht gut besucht. Obwohl ich sagen muß - es war aber auch schon mal voller dort.


Wenn drei Bands dort auftreten sollte man sich jedoch nicht unbedingt darauf verlassen, daß die Konzerte, wie in diesem Club sonst üblich, erst um 21.00 Uhr losgehen. Als ich so gegen 20.15 Uhr dort eintraf, waren Dezperadoz schon dabei, dem Publikum gut einzuheizen. Und das auch noch sehr gut. War für mich ein Fall für die Hard'n'Heavy Abteilung, andere betiteln die Band eher als Western Metal. Schubladendenken nun hin oder her, der zusammengewürfelte Haufen aus diverser anderer Bands (u. a. Pink Cream 69 und Onkel Tom) wußten zu begeistern und wurden ihrer Anheizeraufgabe vollends gerecht. Nach kurzer Umbaupause folgte mit Axxis der erste Headliner des Abends. Ich muß ehrlich gesagt gestehen, daß ich mich draußen im Biergarten bei meinem Gerstensaft und mit den Leuten, die ich in meiner Langenweile angequatscht hatte, wesentlich besser amüsiert habe. Für Axxis Fans war es sicher super, aber ich persönlich habe mit denen noch nie etwas anfangen können. Geschmäcker sind halt verschieden, sorry.

Setliste
Dance with the Dead
Tales of Glory Island
Little War
Lady Moon
Take my Hand
Save Me
Akku Set (Kingdom of the Night, Ships are Sailing, Touch the Rainbow)
Wind in the Night
Icewind
Medley
Kingdom of the Night

Lving in a World
Angel of Death

Um kurz nach 23.00 Uhr bestieg dann die international erfolgreichste Schweizer Rock Band die Bühnenbretter, die die Welt bedeuten und gingen mit "Night Wolf" und "Eat the Rich" vom wohl besten Krokus Album aller Zeiten - Headhunter - dann auch gleich in die vollen. Marc Storace, der einzig wahre Krokussänger, Bassist Tony Castell, die beiden Gitarristen Dominique Favez und Mandy Meyer sowie Neuzugang Stefan Schwarzmann an den Kesseln präsentierten sich in extremer Spiellaune und gaben mächtig Gas. Da dies nur so richtig mit den uralt Krachern á la "Heatstrokes", "American Woman" oder "Long Stick Goes Boom" funktioniert, beschränkten sich die 5 äußerst symphatischen Krokusse überwiegend auf das gute alte 80er Jahre Zeugs. Ausnahmen waren lediglich "Mad World" vom letzten Album Rock The Block sowie "Hellraiser", ein funkelnagelneues Stück. Ein typischer Krokus Stampfer, den Krokus übrigens auf ihrer offiziellen Homepage als mp3 zum runterladen anbieten > reinhören! Was soll man sonst noch großartig schreiben - Krokus beschränkten sich auf's wesentliche, nämlich auf's Spielen und Marc Storace trieb wie immer seine Späße auf der Bühne, dabei stets den Kontakt zum Publikum suchend. Leider war das Ganze nach knapp 90 Minuten und den beiden Zugaben "Celebration" und "Headhunter" auch schon wieder vorbei. Insgesamt betrachtet ein äußerst gelungener Abend wohl für alle, obwohl ich der Ansicht bin, daß Axxis zwischen Dezperadoz und Krokus für mich da irgendwie nicht reinpassten, weil das musikalisch doch eine völlig andere Welt war. Wer vor ca. 3 Jahren Krokus mit Shakra zusammen in Deutschland genießen durfte, wird wissen was ich meine.

Setliste
Night Wolf
Eat the Rich
Long Stick Goes Boom
Fire
American Woman
Heatstrokes
Hellraiser
Screaming in the Night
Easy Rocker
Mad World
Stayed Awake all Night
Rock City
Rock'n'Roll Tonight

Celebration
Headhunter