Squealer-Rocks.de CD-Review
The Poodles - Tour De Force

Genre: Hardrock / Rock / Melodic Rock
Review vom: 17.05.2013
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 17.05.2013
Label: Frontiers Records



Nach so vielen Jahren geht es dem sonst immer loyalen SQR Redakteur schon an die Nieren, aber: Dies hier könnte mein letztes Review für unsere kleine, aber feine Netz – Gazette sein.
Der Grund, evtl. doch endlich das nicht unlukrative Angebot der „Apotheken Umschau“ anzunehmen und künftig über die Fitness – Angebote für Senioren in Wanne – Eickel zu berichten, ist dem Gewissen geschuldet.

Zur Erklärung: Da frage ich meinen - bisher! - hochverehrten Chefredakteur, ob er die aktuelle Scheibe von The Poodles besprechen möchte, da der Gute (?) ja auch die letzten drei Reviews der Schweden rezensiert hat. Als Antwort erhielt Euer ergebener Schreiber dann ein rotziges: “Nee, mach' Du mal. Die sind nicht so toll!“.
Nun hat unser Jung vom Betzenberg ja schon einige geschmackliche Entgleisungen abgeliefert, aber dieses Statement des bekennenden (!!!) Bon Jovi Fans schlägt dem Fass echt den Boden aus!

„Nicht so toll“???
13 Hits, wirkliche Hits, von denen mindestens die Hälfte das Prädikat „ich geh' kaputt“ verdient, sind „nicht so toll“???
Ok – bevor mir gleich die Anführungsstriche und Fragezeichen ausgehen, will ich Euch mal kurz erzählen, wie ein Hardrock Fan ohne Geschmacks – AIDS die Platte beurteilt:

Was The Poodles hier veröffentlicht haben, ist melodischer Hardrock, mit leichtem Hang zum Melodic Rock, einer Spur Glam und einer Nuance Metal, wie man ihn besser nicht machen kann.
Natürlich hat man alles das, was die Skandinavier hier bieten schon mal irgendwann und irgendwo gehört. Doch selbst, und das ist der Punkt, wenn man sich ständig an Heroen wie Nightranger, Steelhouse Lane, Warrant oder auch die deutschen PC 69 erinnert fühlt, reden wir hier nicht von einer Kopie. Alle Kompositionen besitzen absolut eigenes Flair und die Parallelen sind rein stilistischer Natur.

Dementsprechend schwer ist es, Highlights zu nennen. Für mich besitzt jeder Track seinen eigenen Charme.
Mal wird beinahe heavy wie die frühen Skid Row gerockt, wie im reissenden Opener „Misery loves Company“, dann wieder wird bei „Miracle“ Easy Listening a la Bon Jovi geboten, mit dem entsprechenden Radio – Chorus (gelesen, Cheffe?).
Selbst die Quotenballade “Leaving the Past to Pass“, die genauso wie das gesamte Album NUR nach Ami – Arena - Rock klingt, ist erfreulich unkitschig und schlicht ergreifend.
Hut ab vor diesem ausgereiften Songwrtiting.
So nenne ich als besten Song aus reiner Verlegenheit den Bonus Track, der in schwedisch dargeboten wird und nix anderes als geiler Pop Rock ist, der einfach Spaß macht.

Die „Tour De Force“ ist die beste Frontiers VÖ seit langem, weil The Poodles nie statisch wirken und ihre Songs trotz aller Eingängigkeit nicht klingen, als wären sie am Reissbrett entstanden.
Die Jungs haben Seele – und das ist gerade in diesem, mittlerweile überlaufenen Genre eine höchst ehrenwerte Seltenheit.

Ach, ja – mein geschmacksverirrter Chefredakteur hat mir gerade eben eine Kiste Bier fürs Bleiben versprochen, während die „Apotheken Umschau“ lediglich ein Blutdruckmessgerät und ein paar Stützstrümpfe springen lassen will.
Wir lesen uns also...


Tracklist:
1. Misery Loves Company
02. Shut Up!
03. Happily Ever After
04. Viva Democracy
05. Going Down
06. Leaving The Past To Pass
07. 40 Days And 40 Nights
08. Kings & Fools
09. Miracle
10. Godspeed
11. Now Is The Time
12. Only Just Begun
13. En För Alla För En (Bonus Track)


Line Up:
Vocals: Jakob Samuel
Drums: Christian Lundqvist
Guitar: Henrik Bergqvist
Bass: Pontus Egberg


DISCOGRAPHY:

2006 - Metal Will Stand Tall
2007 - Sweet Trade
2009 - Clash Of The Elements
2010 - No Quarter (Live)
2011 - Performocracy

SQUEALER-ROCKS Links:

The Poodles - Clash Of The Elements (CD-Review)
The Poodles - No Quarter (CD-Review)
The Poodles - Performocracy (CD-Review)
The Poodles - Tour De Force (CD-Review)
The Poodles - Devil in the Details (CD-Review)

The Poodles - Oberhausen, Helvete (Live-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren