Squealer-Rocks.de CD-Review
The Poodles - Performocracy

Genre: Rock
Review vom: 12.04.2011
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 15.04.2011
Label: Frontiers Records



Angenehm überrascht haben mich die Pudel (wie bescheuert kann ein Name für eine Rockband eigentlich sein?) im vergangenen Jahr mit ihrem Live-Arbeitsnachweis „No Quarter“. Auf den Brettern gehen die Schweden richtig ab und liefern einen Sound mit richtig Eiern.

Von den Studioalben kann man das bislang nur bedingt behaupten, und auch „Performocracy“ ändert an diesem Eindruck nichts. Okay, Ankündigungen in Promo-Flyern sind mit Vorsicht zu genießen, aber derart maßlos über das Ziel hinaus zu schießen wie im Falle der Schweden ist schon bemerkenswert: „Heavy Metal has never been more exciting and the new album promises to be a milestone in rock'n'roll history!“ will uns das Label da verkaufen, und mal ehrlich: Erstens sind The Poodles selbst bei großzügiger Auslegung ganz sicher kein Heavy Metal, und ob „Performocracy“ dann tatsächlich einen Meilenstein darstellen wird, darf doch eher bezweifelt werden.

Schon die Wahl des Openers verblüfft: „I Want It All“ quält sich träge dahin, kommt nie wirklich in die Puschen und ist zumindest für meine Begriffe als Einstieg in ein Album denkbar ungeeignet. Natürlich können The Poodles es besser, und das beweisen sie dann auch mit „Until Our Kingdom Falls“. Das ist hervorragendes Songwriting mit überraschenden Momenten und veredelt von Jakob Samuel, der mit seiner klaren, variablen Stimme ganz sicher zu den guten Sängern im Rock-Zirkus gehört. „Bring Back The Night“ ist auch so ein Vertreter, das sind richtig gute Rocksongs mit tollen Hooks, genau wie die erste Single „Cuts Like A Knife“. Die obligatorische Ballade gibt’s natürlich auch, natürlich nicht frei von Kitsch, aber dennoch als klassische Rockballade richtig gut gelungen.

Leider haben sich neben einigen Highlights auch einige eher mittelmäßige Songs auf das Album der Schweden geschlichen. Vielleicht, mag sein, fehlt mir das Verständnis oder das Empfinden für Nummern wie „Love Is All“, aber für mich stellt sich schon die Frage, wen eine derart uninspiriert vor sich hin dümpelnde Nummer vom Hocker reißen soll.

Die Produktion von „Performocracy“ ist druckvoll und standesgemäß Hochglanz, allerdings auch sehr clean und steril. So bleibt am Ende ein zwiespältiges Fazit, mal wieder. The Poodles wissen sehr genau, wie man gute Rocksongs schreibt und der Erfolg in ihrer schwedischen Heimat kommt sicher nicht von ungefähr. Zu den ganz Großen gehören die Schweden dennoch (noch) nicht, dafür schleichen sich auf ihre Alben einfach zu viele Lückenfüller. Fans von smarten, hochglänzenden Rocksongs werden dessen ungeachtet an „Performocracy“ jede Menge Spaß haben.

Tracklist:

1. I Want It All
2. Until Our Kingdom Falls
3. Father To A Son
4. I Believe In You
5. Cuts Like A Knife
6. As Time Is Passing
7. Love Is All
8. Your Time Is Now
9. Action!
10. Bring Back The Night
11. Vampire's Call
12. Into The Quiet Night
13. Don't Tell Me

Lineup:

Jakob Samuel (vocals)
Pontus Egberg (bass)
Christian Lundqvist (drums)
Henrik Bergqvist (guitar)

DISCOGRAPHY:

2006 - Metal Will Stand Tall
2007 - Sweet Trade
2009 - Clash Of The Elements
2010 - No Quarter (Live)
2011 - Performocracy

SQUEALER-ROCKS Links:

The Poodles - Clash Of The Elements (CD-Review)
The Poodles - No Quarter (CD-Review)
The Poodles - Performocracy (CD-Review)
The Poodles - Tour De Force (CD-Review)
The Poodles - Devil in the Details (CD-Review)

The Poodles - Oberhausen, Helvete (Live-Review)

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