 Pain Of Salvation - Road Salt One
Genre:
Progressive Rock
Review vom: 13.05.2010
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 17.05.2010
Label: Inside Out Music
In Zeiten, in denen der Begriff Progressive Metal/Progressive Rock vornehmlich über krumme Takte und Griffbrettakrobatik definiert wird, bilden Pain Of Salvation eine angenehme Konstante. Egal, welches der bisherigen sieben Studioalben der Band um Daniel Gildenlöw man sich zur Brust nimmt, man konnte sich nie wirklich sicher sein, was einen als Hörer erwarten würde. Das ist bei „Road Salt One“, dem neuen Album der Schweden, auch nicht anders. Und hier schließt sich dann der Kreis zum Einleitungssatz, denn Pain Of Salvation spielen Progressive Rock in seiner ursprünglichsten Form. Sprich, es gibt keine bis sehr wenige Konventionen. Alles ist erlaubt und genau das macht die Scheiben von Pain Of Salvation so essentiell.
Die Palette, die uns Pain Of Salvation auf ihrem aktuellen Album anbieten ist wieder weit gefasst. Von bluesigen Rockstücken über sakrale Elemente und Chorale bis hin zu (französischem) Chanson kann man auf „Road Salt One“ viel entdecken. Hinzu kommt, dass sich die Schweden hier tief vor dem progressiven Rock der Siebzieger Jahre verneigen, was sich sogar in der Produktion wiederspiegelt. Diese ist schön erdig gehalten. Die Drums kommen trocken aus den Boxen und die Gitarren klingen, als ob man ein einkanaliges Topteil soweit aufdreht, dass es anfängt zu zerren. Also eine ganz natürliche Verzerrung, die sicherlich zu soft für Metal-Liebhaber ist, dem Albumsound aber unheimlich viel Wärme und Authentizität verleiht. Dazu gesellt sich noch die für Pain Of Salvation-typische Melancholie, die über dem Ganzen schwebt und fertig ist „Road Salt One“.
So einfach ist es tatsächlich manchmal ein Album zu beschreiben. Wer jetzt allerdings denkt, dass Daniel Gildenlöw und seine Sidekicks etwas in irgendeiner Form ordinäres ins Aufnahmegerät gezimmert hätten, der irrt. Oberflächlich sind die Songs natürlich zugänglicher als es seinerzeit noch auf „Be“ der Fall war. Aber wie immer im Fall Pain Of Salvation erfasst man die ganze Größe des Albums erst nach zahlreichen Durchläufen. Ein Stück wie der Opener „No Way“ beispielsweise, mischt klassische Rockmusik mit dem progressiven Anspruch den die Band hat, so spielerisch, dass beide Richtungen perfekt verschmelzen. In die gleiche Kerbe schlagen Nummern wie das schon von der vorab veröffentlichten EP „Linoleum“ bekannte Titelstück oder die schnell ins Ohr gehenden „Curiosity“ und „She Likes To Hide“. Demgegenüber steht das zu gleichen Teilen emotionale wie melancholische und sakral anmutende „Of Dust“, das lässig bluesige „Tell Me You Don’t Know“ oder eine verträumtes -manch einer würde es ‚spacig‘ nennen- Lied der Marke „Innocence“, das aber, wie oben schon erwähnt, auch diese typische Melancholie zu jeder Sekunde vermittelt.
„Road Salt One“ bietet also wieder exzellenten Stoff, der die Fans von Pain Of Salvation abermals in eine andere Richtung führt und die Band erneut von einer anderen Seite zeigt. Aber genau das erwartet man ja von einer Band die sich seit der Veröffentlichung ihres ersten Albums nicht auf einen bestimmten Stil festgelegt hat. Und genau das ist der Grund warum Pain Of Salvation noch immer interessant sind und die Fans zu überraschen wissen. Man weiß nie wohin der Weg der Band geht und was sich Daniel Gildenlöw als nächstes aus dem Ärmel schüttelt. Fans werden von „Road Salt One“ sicherlich nicht enttäuscht werden und auch Proggies im Allgemeinen sollten ein Ohr riskieren. Starke Scheibe.
Tracklist:
1. No Way
2. She Likes To Hide
3. Sisters
4. Of Dust
5. Tell Me You Don’t Know
6. Sleeping Under The Stars
7. Darkness Of Mine
8. Linoleum
9. Curiosity
10. Where It Hurts
11. Road Salt
12. Innocence
Line-Up:
Daniel Gildenlöw – Vocals, Guitar
Johan Hallgren – Vocals, Guitar
Leo Margarit – Drums, Vocals
Fredrik Hermansson – Keys, Vocals
DISCOGRAPHY:
1996 - Entropia
1998 - One Hour by the concrete Lake
2000 - The perfect Element Pt.1
2002 - Remedy Lane
2004 - 12:5
2004 - Be
2005 - Be Live (DVD+CD)
2007 - Scarsick
2009 - Linoleum (EP)
2010 - Road Salt One
SQUEALER-ROCKS Links:
Pain Of Salvation - Scarsick (CD-Review)
Pain Of Salvation - Linoleum (CD-Review)
Pain Of Salvation - Road Salt One (CD-Review)
Pain Of Salvation - Be Live (DVD + CD) (DVD-Review)
Pain Of Salvation - Ending Themes (DVD-Review)
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