Squealer-Rocks.de CD-Review
Pain Of Salvation - Linoleum

Genre: Progressive Metal
Review vom: 23.11.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: InsideOut



Manchmal kommt es noch vor, dass ich auf ein Album richtig gespannt bin. Korrekterweise muss man sagen, dass es sich in diesem Fall um eine EP mit dem Titel „Linoleum“ handelt. Verantwortlich hierfür zeigen sich Daniel Gildenlöw und seine Band PAIN OF SALVATION. Nach der hervorragenden DVD „Ending Themes: The Two Deaths Of Pain Of Salvation“ war ich gespannt, in welche Richtung sich die Band entwickeln würde. Da man bei PAIN OF SALVATION wirklich nie sicher sein kann was den Hörer als nächstes erwartet, wird die CD also erstmal mit ´nem großen Fragezeichen über dem Kopf in den Schacht geschoben.

Sehr zu Recht, wie sich nur wenige Takte später heraus stellt. PAIN OF SALVATION legen den Mantel der Melancholie, den sie sich mit „Be“ angezogen haben zum größten Teil wieder ab. Das äußert sich im Titelgebenden „Linoleum“ auf die Art, dass sich die Schweden stark dem 70ies-Rock verschrieben haben (passend hierzu wurde die Produktion entsprechend spartanisch gehalten). Gepaart mit verzerrten Vocals und einem Schuss hartem Alternative-Rock ist die Überraschung eigentlich schon perfekt. PAIN OF SALVATION waren schon immer ein musikalisches Chamäleon und sind es auch noch. Die sechs Songs auf „Linoleum“ sind, wie sollte es anders sein, bei genauerem Hinhören höchst unterschiedlich und weisen alle einen individuellen Charakter auf.


Das gilt für die vier neuen Songs, von denen sich „Mortar Grind“ als stärkste Nummer der Scheibe erweist. Ebenfalls tief im Classic-Rock der 70er verankert, verbindet eine ruhige Strophenführung mit einem packenden Refrain, der zwar in keiner Weise „Schön“ klingt, weil Daniel Gildenlöw auch hier verzerrte Vocals verwendet. „Mortar Grind“ fesselt den Hörer aber mit Emotionen. Musikalisch wechseln PAIN OF SALVATION zwischen ruhigen Passagen und aggressiv gespielten Tonfolgen und zeigen auf, wie viel Seele sie in einen Song zu stecken in der Lage sind. „Gone“ ist etwas melodischer gehalten, kann aber ebenfalls absolut überzeugen und bringt mit dezent eingestreuten Verweisen an DINOSAUR JR.(!) und BLACK SABBATH-Riffs noch eine zusätzliche Facette preis. Man kann Daniel Gildenlöw den Schmerz, den er in diesen Songs transportiert förmlich anhören. Wunderbar gemacht. Gleiches gilt auch für das vorherige „If You Wait“, das schön anzuhören ist, weil die Band hier keine heftigen verzerrten Passagen eingebaut hat. Im Gegenteil. Man fühlt sich bei der spacigen Nummer schon nach nur drei Takten an PINK FLOYD und deren Großtaten erinnert.


Die vier neuen Eigenkompositionen lassen also schon einmal auf großes hoffen, was das 2010 erscheinende neue Album angeht. Bleiben auf der EP noch zwei Songs über. Ersterer ist eine „spontane“ Aufnahme einer Diskussion der Band über Sinn und Unsinn von Bonus Tracks. Treffend mit „Bonus Track B“ betitelt werden hier in knapp zwei Minuten diverse Vorschläge wie so ein Bonustrack aussehen könnte humoristisch besprochen. Gute Idee, witzige Umsetzung. Gelungen, meine Herren.


Die „Linoleum“-EP rundet das ebenfalls ruhige „Yellow Raven“ ab. Zwar ist mir das Original nicht bekannt, aber die Coverversion der SCORPIONS-Nummer kann sich im PAIN OF SALVATION-Oufit durchaus auf die Strasse trauen. Wunderbarer Abschluss einer nahezu perfekten EP, die die Wartezeit auf das neue Album angemessen verkürzt. Fans müssen und Proggies sollten zugreifen.



Tracklist:
1. Linoleum
2. Mortar Grind
3. If You Wait
4. Gone
5. Bonus Track B
6. Yellow Raven

Line-Up:
Daniel Gildenlöw – Vocals, Guitars
Fredrik Hermansson – Keyboards, Vocals
Johan Hallgren – Guitars, Vocals
Léo Margarit - Drums

DISCOGRAPHY:

1996 - Entropia
1998 - One Hour by the concrete Lake
2000 - The perfect Element Pt.1
2002 - Remedy Lane
2004 - 12:5
2004 - Be
2005 - Be Live (DVD+CD)
2007 - Scarsick
2009 - Linoleum (EP)
2010 - Road Salt One

SQUEALER-ROCKS Links:

Pain Of Salvation - Scarsick (CD-Review)
Pain Of Salvation - Linoleum (CD-Review)
Pain Of Salvation - Road Salt One (CD-Review)

Pain Of Salvation - Be Live (DVD + CD) (DVD-Review)
Pain Of Salvation - Ending Themes (DVD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren