Squealer-Rocks.de CD-Review
Brainstorm - Memorial Roots

Genre: Power Metal
Review vom: 19.10.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 16.10.2009
Label: AFM Records



Über die Schwaben muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Sie sind seit Jahren eine Bank, was sehr gute bis perfekte Releases und Shows angeht. Mit dem bärenstarken „Liquid Monster“ haben BRAINSTORM sich selbst ein Denkmal gesetzt. Das nachfolgende „Downburst“ lag zwar noch immer meilenweit über dem Power-Metal-Durchschnitt, gefiel mir persönlich aber nicht ganz so gut wie der Vorgänger. Jetzt legen die Mannen um Sänger Andy B. Franck mit „Memorial Roots“ höchst amtlich nach, so viel sei verraten.

BRAINSTORM legen nach dem recht langen, die Spannung stetig steigernden Intro, mit „Forsake What I Believed“ in der ihnen typischen Manier los. Die Riffs kommen präzise wie eh und je aus den Boxen und der Groove lädt den Hörer auch direkt zum Kopfschütteln ein. Dazu passt die lediglich auf Drums, Bass und cleaner Gitarre basierende Strophe, die einen leicht mystischen Touch besitzt, quasi als Konterpart. Starker Beginn, der sich mit dem Nachfolgenden „Shiver“ noch fortsetzt. Etwas zügiger, lebt der Song, wie eigentlich alle auf dem Album, vom echt geilen Riffing der beiden Saitenakrobaten Milan und Todde und dem übermächtigen Refrain. Nicht nur bei diesem Song, sondern auch bei allen anderen auf „Memorial Roots“ fällt einem zusätzlich der Gesang sofort auf. Andy hat sich gesanglich noch einmal gesteigert und setzt seine Stimme um einiges variabler ein, als auf den vorangegangenen Releases, was ja eigentlich nicht möglich schien. Der Mann befindet sich definitiv auf seinem Höhepunkt und es macht bei jedem Durchlauf mehr Spaß ihm zu zuhören.


Mit dieser Leistung trägt er natürlich nicht unwesentlich zum Abwechslungsreichtum der neuen Scheibe bei. Abwechslungsreichtum ist generell ein gutes Stichwort. „Memorial Roots“ deckt das ganze Spektrum des BRAINSTORMschen Schaffens optimal ab. Es befinden sich typische Mid-Tempo-Nummern mit dezenten US-Metal Einflüssen ebenso wie schnelle Songs wie etwa „Cross The Line“ oder Doublebass-Tracks der Marke „Ahimsa“ auf dem Album, so dass für jeden etwas dabei ist. Zugegeben Songs wie „The Conjunction Of The 7 Planets“ muss man mehrmals hören, bis sie sich im Gedächtnis festgesetzt haben, da sie ein wenig vertrackter ausgefallen sind. Im Kontrast zu Liedern wie dem bereits erwähnten „Shiver“ oder „Would You“, die vermeintlich leicht ins Ohr gehen, wirken diese latent sperrigen Nummern, aber nicht wie Fremdkörper im Albumkontext. Viel mehr unterstreichen sie die Vielfältigkeit von „Memorial Roots“.


BRAINSTORM haben mit ihrem neuen Werk „Memorial Roots“ einen Schritt zurück gemacht um zwei vorwärts zu kommen, könnte man sagen. Die dominanten Keyboards des Vorgängers sind zu Gunsten der Gitarren wieder in die zweite Reihe gerückt. Dadurch kommen die famosen Riffs der Band natürlich besser zur Geltung als zuletzt. Auch, wenn nicht alle Songs beim ersten Durchlauf zünden, haben BRAINSTORM mit „Memorial Roots“ ein sehr gutes Album auf den Markt gebracht, dass sich hinter solch starken Scheiben wie „Soul Temptation“ oder „Metus Mortis“ nicht verstecken braucht. Fans von klischeefreiem Power-Metal sollten der Band unbedingt ihr Ohr leihen. Die nicht gerade kleine Fanbasis wird die Scheibe ohne Hörprobe sowieso abgreifen. Zu Recht. Well done, guys!



Tracklist:
1. Forsake What I Believed
2. Shiver
3. The Conjunction Of The 7 Planets
4. Cross The Line
5. Nailed Down Dreams
6. Blood Still Staines
7. Ahimsa
8. The Final Stages Of Decay
9. Victim
10. When No One Cares
11. Would You


Line-Up:
Andy B. Franck – Vocals
Thorsten „Todde” Ihlenfeld – Guitars
Milan Loncaric – Guitars
Antonio Leva – Bass
Dieter Bernert - Drums

DISCOGRAPHY:

1997 - Hungry
1998 - Unholy
2000 - Ambiguity
2001 - Metus Mortis
2003 - Soul Temptation
2005 - Liquid Monster
2008 - Downburst
2009 - Memorial Roots


SQUEALER-ROCKS Links:

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