Jürgen Breforth von Mad Max

(17.01.2006, Interview geführt von Eric)

Mad Max, in den 80ern eine Institution in Sachen harter Rock made in Germany, haben sich kürzlich mit dem erstaunlich starken Longplayer "Night Of White Rock" in Originalbesetzung eindrucksvoll zurück gemeldet. Gitarrist und Texter Jürgen Breforth war bereit, uns ein paar Fragen zu beantworten - vielen Dank dafür!

Squealer.net: In den 80ern wurden Mad Max hoch gehandelt, kamen aber nie richtig ins Rampenlicht. Woran lag's, und was führte letzten Endes 1989 zum Split?

Jürgen Breforth: MAD MAX hatte in den 80er Jahren immer eine sehr stabile und loyale Fanbase, was uns ermöglichte, sehr viele Live-Shows zu spielen, darunter auch grosse Touren mit Bands wie PRETTY MAIDS, STRYPER oder YNGWIE MALMSTEEN.
Nach dem "Night of passion" Album ließ jedoch der Support der Plattenfirma einfach
sehr zu wünschen übrig, und innerhalb der Band machte sich eine gewisse Unzufriedenheit breit. Leider führte das dann dazu, dass es zum Split kam.

Squealer.net: In den 90er Jahren ist es sehr ruhig geworden um dich. Was hast du gemacht in dieser Zeit?

Jürgen Breforth: Ich selbst habe Anfang der 90er Jahre einige Jahre mit der Band TANNER Melodic Rock mit deutschen Texten gemacht. Unser Debutalbum "Ausser Atem" erschien sogar bei der Major Company PHONOGRAM. Live funktionierte die Sache ausgesprochen gut. Die Plattenfirma erwartete jedoch einfach mehr Radioeinsätze.
Außerdem hatte ich die große Freude, an vielen von Michaels Produktionen als Texter
mitarbeiten zu können, so u. a. bei den ersten SILVER Alben und bei BISS. Das hat sehr viel Spass gemacht.

Squealer.net: 2000 erschien dann das Comeback mit "Never Say Never". Was führte euch wieder zusammen, und warum blieb es damals bei dieser einen Scheibe?

Jürgen Breforth: "Never say never" war eigentlich nicht wirklich ein reguläres MAD MAX Album. Es war mehr eine Art Soloalbum von Michael und mir mit einigen neuen Songs, die wir im Laufe der Zeit geschrieben hatten und dem Re-Recording von "Never say never" und "Hearts on fire". Live -Shows zu diesem Album waren auch nicht geplant.

Squealer.net: Jetzt seid ihr wieder zusammen, und zwar in der "klassischen" Besetzung der 80er. Wer gab den Anstoß, und war es schwierig, alle Vier wieder unter einen Hut zu kriegen?

Jürgen Breforth: Lass' mich eines vorweg sagen: Für Michael, Axel. Roland und mich ist es ein Traum, dass wir vier wieder zusammen sind. Wir sind einfach die MAD MAX family, und die ganze Sache läuft absolut unproblematisch und stressfrei ab.

Squealer.net: "Night Of White Rock" ist ein echtes Hammer-Album geworden, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, das stellenweise erstaunlich heavy rüberkommt. Wie bewertest Du selbst die Scheibe, auch im Vergleich zu den früheren Werken?

Jürgen Breforth: Vielen Dank für das Kompliment! Ich nehme das sehr gerne an!
Musikalisch schliesst es sicherlich an "Night of passion" an. Da Michael ja für das
Songwriting verantwortlich ist, ist seine Handschrift natürlich immer deutlich erkennbar -
das soll auch genauso sein. Als Michael und ich die Songs für "Night of white rock"
geschrieben haben, hatten wir eine sehr genaue Vorstellung, was wir machen wollten
und haben das auch genau so umgesetzt. Diese sehr klare Linie ist sicherlich ein
großer Pluspunkt des Albums, was uns sehr viele Fans bestätigen.

Squealer.net: Erklär mir bitte kurz, was es mit dem Intro auf sich hat …

Jürgen Breforth: Das Intro haben wir schon im Hinblick auf Live-Shows konzipiert und werden es da sicherlich auch einbauen.

Squealer.net: Insbesondere Michael Voss ist extrem eingespannt durch diverse Projekte und seinen Job als Produzent. Können wir trotzdem davon ausgehen, dass die Reunion - im Gegensatz zu 2000 - länger dauern wird als eine Scheibe?

Jürgen Breforth: Definitiv! Ab jetzt wird es regelmässig ein neues MAD MAX Album geben! Wir sind sehr glücklich über die vielen tollen und positiven Reaktionen aus ganz Europa. Für so einen Erfolg sind wir sehr dankbar und werden kontinuierlich weiter daran arbeiten.

Squealer.net: Die Songs von "Night Of White Rock" schreien nach einer Bühne. Habt ihr was in Planung, wird man euch live sehen können?

Jürgen Breforth: MAD MAX war immer eine Live-Band, kein Projekt, wie bei so vielen Rockproduktionen in den letzten Jahren. Bevor im April/Mai unsere große Europatour startet, werden wir am 4.März in Mannheim auf der PROMIKON spielen, der größten deutschen Messe für christliche Rock- und Popmusik, bei der Bands aus der ganzen Welt dabei sein werden. Am 22.April haben wir die Ehre, Deutschland beim größten christlichen Rockfestival der Schweiz, dem ELEMENTS OF ROCK Festival, zu vertreten. Dort sind auch NARNIA aus Schweden und BOB ROCK aus den USA dabei.

Squealer.net: Die Texte stammen sämtlich aus Deiner Feder und haben einen christlichen Hintergrund. Wie wichtig ist Dir der Glaube und glaubst Du, über die Musik die Leute erreichen zu können?

Jürgen Breforth: Die Texte haben definitiv einen sehr hohen Stellenwert bei "Night of white rock". Die Texte wollen dabei aber nichts predigen, sondern sollen dem Hörer eine Option anbieten - nämlich den Glauben. Ob man das jetzt Gott, Jesus oder eine höhere Macht nennt, bleibt jedem selbst überlassen. Die Texte sind sehr persönlich, aber ich würde mich natürlich freuen, wenn der eine oder andere etwas für sich aus den Texten herausziehen könnte, was ihm vielleicht in einer schwierigen Lebenssituation weiterhilft.
Die Texte vermitteln durchgehend eine sehr positive Sicht des Lebens.

Squealer.net: Um zum Schluss zu kommen: Noch irgendwas, was Du den Lesern von SQUEALER.net mit auf den Weg geben willst?

Jürgen Breforth: Wir danken allen Lesern von SQUEALER.net für ihr Interesse an MAD MAX. Ich hoffe, wir sehen uns bei einer unserer Live-Shows. Alle aktuellen News über MAD MAX gibt es auf unserer Homepage www.madmaxmusic.de. Hope to sse you!


DISCOGRAPHY:

1984 - Rollin’ Thunder
1985 - Stormchild
1987 - Night Of Passion
2000 - Never Say Neve
2006 - Night Of The White Rock
2006 - In White (EP)
2007 - White Sands
2008 - Here We Are

SQUEALER-ROCKS Links:

Mad Max - Night Of White Rock (CD-Review)
Mad Max - White Sands (CD-Review)
Mad Max - Here We Are (CD-Review)
Jürgen Breforth von Mad Max (Interview)


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