Squealer-Rocks.de CD-Review
Nightmare - The Dominion Gate

Genre: Power Metal
Review vom: 04.11.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Während die deutsche Hard’n’Heavy Szene im Moment geschlossen in den Norden und auch in den Süden der Republik blickt und heftigst darüber fachsimpelt, ob’s denn nun die sieben Siegel oder die sieben Schlüssel sind, die die Bezeichnung bestes Album des Jahres verdient haben, ist der Power Metal Thron längst vergeben. Die Krone geht überraschend nach Frankreich. Nightmare aus Grenoble zeigen der europäischen Konkurrenz auf beeindruckende Weise, dass die Grenzen des Genres noch längst nicht ausgelotet sind und legen ein Stück Musik vor, das als Meßlatte für alle zukünftigen Produktionen dieser Stilrichtung gelten muss.

Bei den Franzmännern handelt es sich um altgediente Rock Musikanten, die bereits 1979 in Erscheinung getreten sind.
Ende der 80er dann der Split, 1999 die Reunion und nun das hier! Mit den beiden ersten Alben nach der Wiedervereinigung war man offensichtlich zu sehr auf den schnellen Franc aus, und versuchte sich an Tralala Metal.
Gottlob besannen sich die Herren auf ihre alten Stärken und scheren sich anno 2005 einen Dreck um Trends und dergleichen.
Nightmare klingen nun wieder…wie Nightmare. Und Nightmare sind wirklich unverwechselbar und einzigartig. Eigentlich sehr schlecht zu vergleichen.

Ganz grob gesagt Power Metal in all seinen Facetten, mit leichten progressiven Einschüben. Mal stampfend, mal schleppend, meist aber in flottem Tempo vorgetragen. Dazu absolut großartige Melodien und mächtige Chöre, sowie eine mitreissende, technisch versierte Instrumental Abteilung.
Das alles macht aus einer sehr guten Silbertorte aber noch keinen Meilenstein. Doch die Messieurs haben noch 2 Trümpfe am Start, die sie auch gekonnt ausspielen.
Zunächst mal – passend zum Bandnamen – gibt es Horror Elemente zu hören. Die ganze Geschichte kommt streckenweise richtig schön schaurig / dämonisch rüber, und wird durch den Einsatz von fetten Keyboardteppichen, sakralen Chören und Frauengesang noch verstärkt.
Aber auch das wäre nicht viel wert, würde es nicht entsprechend intoniert. Mit einem der besten Sänger, den die metallische Fanschar jemals hören durfte, gelingt jedoch auch dieses, und schon ist ein Meisterwerk geboren.

Am Mikro steht der einstige Drummer Jo Amore. Im Info Blatt wird der Mann als eine Mischung aus R. J. Dio und Jorn Lande beschrieben. Es mag sich jetzt unglaublich anhören: das ist die perfekte Umschreibung dieses genialen Sängers. Noch unglaublicher: er erreicht zu 90 % die Klasse dieser beiden Götter! In den restlichen 10 % ist er mit Stephen Fredrick (Kenziner, Firewind) oder Ritchie Krenmayer (Stygma 4) – ihres Zeichens ebenfalls höchster Sangesadel – gleichzusetzen. Wahrhaftig unglaublich – aber wahr.

Das noch fehlende I – Tüpfelchen bildet die einwandfreie Produktion. Druckvoll und sauber, aber roh genug um jeden Anflug von klinischer Sterilität wegzupusten.
Dieser Band ist es mit ihrem neuen Album gelungen dem oftmals eintönigen Power Metal neues Leben einzuhauchen, und ihn damit neu auferstehen zu lassen.
Vive La France!

Tracklist:
1. Temple of Tears
2. A Taste of Armageddon
3. Messenger of Faith
4. Secret Rules
5. The Dressmaker
6. Endless Agony
7. Paranormal Magnitude
8. Circle of the Dark
9. Haunting Memories
10. Heretic
11. The Dominion Gate
12. The Watchtower
13. K – 141

Line up:
Alex Hlbert – Guitars
David Amore – Drums and Vocals
Jo Amore – Lead Vocals
Franck Milleliri – Guitars
Yves Campion – Bass and Vocals

DISCOGRAPHY:

1984 - Waiting for the Twilight
1985 - Power of the Universe
1994 - Astral Deliverance (E.P.)
2000 - Live Deliverance
2001 - Cosmovision
2003 - Silent Room
2005 - The Dominion Gate
2007 - Genetic Disorder
2009 - Insurrection

SQUEALER-ROCKS Links:

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