Squealer-Rocks.de CD-Review
Nightmare - Genetic Disorder

Genre: Power Metal
Review vom: 03.12.2007
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröfentlicht
Label: Regain Records



Die schlechte Nachricht zuerst: Nightmare haben ihren Auftritt beim Swordbrothers Festival am 22.12. in Andernach gecancelt und damit wohl nicht nur mir DAS Weihnachtsgeschenk schlechthin genommen. Ein Grund für die maßlose Enttäuschung nach monatelanger Vorfreude rotiert seit Wochen im Dauerbetrieb und ist gleichzeitig die gute, ach was sag' ich, die unglaubliche Nachricht:
die Franzosen haben das Unmögliche möglich gemacht und können mit ihrem aktuellen Output den fantastischen Vorgänger „The Dominion Gate“ von vor fast exakt 2 Jahren noch toppen. Diese Scheibe ist waffenscheinpflichtig!
Keine Ahnung, wie die Männer aus Grenoble es geschafft haben, eine derartige Offenbarung auf CD zu bannen.

Quatsch - eigentlich ist es ganz einfach. Im Grunde genommen hat die Truppe nämlich nix anderes gemacht, als ihren Stil im Groben beizubehalten, ihn jedoch in einigen Bereichen um Nuancen verändert und die vorhandenen Tugenden schlicht noch etwas verbessert.
Nightmare machen natürlich (immer noch) Power Metal, nur (immer noch) nicht den, der 08/15 Sorte.
Die Arrangements sind durchdacht und vielschichtig, es gibt immer wieder mal ein paar Progressive Elemente, dennoch verliert der Hörer nie den Überblick, alles bleibt wunderbar nachvollziehbar.
Um Parallelen zu nennen muss man lange überlegen. Ein bisschen Vicous Rumors vielleicht, eine Prise Metal Church womöglich. Den offensichtlichsten Vergleich möchte ich aber mit den mittlerweile aufgelösten Stygma 4 ziehen, wobei man nur hoffen kann, dass den Franzmännern ein ähnliches Schicksal erspart bleibt.

Einer der Unterschiede zum Vorgänger ist die etwas härtere Ausrichtung des Albums. Die Kiste klingt irgendwie ein wenig druckvoller, was sicherlich auch mit der Wahl des Produzenten zu tun hat. An den Knöpfen verrichtete Fredrik Nordström seinen Dienst und der Mann ist in der Tat sein Geld wert. Trotz der hohen Melodiedichte tönen die Songs extrem aggressiv und sehr druckvoll.
Richtig knackig, für Nightmare schon fast ungewöhnlich brachial, geht es bei „Conspiracy“ zur Sache, bei dem Jo Amore in bester Panda Bär Manier keift und die Klampfen sich gefährlich nahe an den Thrash Bereich heran wagen. Doch selbst dieser Brutalo - Track kommt mit einem hymnischen Refrain daher - das ist es, was diese Band auszeichnet.
Etwas in den Hintergrund getreten ist das „Dämonische“ im Sound. Die Horror Elemente sind nur noch beim treffend betitelten „The Dominion Gate Part II“ vorhanden.

Veränderungen im Sound hin oder her, jetzt kommt das wahrhaftig Unglaubliche an „Genetic Disorder“: Jo Amore singt noch geiler als beim letzten Mal!! Seinerzeit nannte das Label den Mann eine „Mischung aus Dio und Jorn Lande“ - und da stimmte das schon! Für die Leistung diesmal fällt mir gar nichts mehr ein. Hört Euch einfach zunächst den Opener „Nothing Left Behind“, hört Euch diese kraftvollen, leicht rauhen Vocals an und vernehmt dann voller Unglaube, wie sich dieser Gott beim besten Song der Scheibe, „Leader Of The Masquerade“ aus den Tiefen der Hölle in die Sphären des Himmels hochschraubt! Man glaubt es nicht, dass der Kerl ursprünglich der Drummer der Band war und den Job am Mikro nur aushilfsweise aufgrund des tragischen Tods seines Vorgängers übernommen hat.

2005 haben sich Nightmare in die Spitzengruppe der Power Metal Bands gespielt, mit „Genetic Disorder“ setzen sie sich dort fest. Wer das bestreitet, hat entweder das Album nicht gehört
oder lügt.

Tracklist:
1. Nothing Left Behind
2. Battleground For Suicide
3. Queen Of Love And Pain
4. Conspiracy
5. Leader Of The Masquerade
6. Final Procession
7. The Dominion Gate Part II
8. The Winds Of Sin
9. Forsaken Child
10. A Thrill Of Death
11. Wicked White Demon
12. Dawn Of Darkness

Line Up:
Alex Hilbert – Guitars
David Amore – Drums and Vocals
Jo Amore – Lead Vocals
Franck Milleliri – Guitars
Yves Campion – Bass and Vocals

DISCOGRAPHY:

1984 - Waiting for the Twilight
1985 - Power of the Universe
1994 - Astral Deliverance (E.P.)
2000 - Live Deliverance
2001 - Cosmovision
2003 - Silent Room
2005 - The Dominion Gate
2007 - Genetic Disorder
2009 - Insurrection

SQUEALER-ROCKS Links:

Nightmare - The Dominion Gate (CD-Review)
Nightmare - Genetic Disorder (CD-Review)
Nightmare - Insurrection (CD-Review)
Nightmare - The Aftermath (CD-Review)

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