Squealer-Rocks.de CD-Review
Black Label Society - Shot To Hell

Genre: Heavy Rock
Review vom: 24.09.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Keine Frage: Zakk Wylde, der bärbeißige, biervernichtende Vorzeige-Proll, ist einer der ehrlichsten Rocker dieser Zeit, und ganz nebenbei einer der großartigsten Gitarristen. Außerdem lässt er mit seiner Combo Black Label Society jedes Jahr ein neues Album auf die Anhängerschaft los, was die discographischen Anhänge an dieses Review ziemlich vereinfacht.

Nach „Mafia“ im vergangenen Jahr jetzt also „Shot To Hell“, und wirklich Veränderung erwartet und wünscht sich wohl niemand. Und dennoch, der neueste Output aus dem Hause Wylde unterscheidet sich doch etwas von den Vorgängern. Selbstredend, auch auf „Shot To Hell“ dominieren tief tönende Monsterriffs, musikalische Abrissbirnen wie beispielsweise nachzuhören bei „Black Mass Reverends“. Mr, Wylde röhrt sich durch die Nummern wie gehabt mit einer Stimme, die man nach den ersten Zeilen unter Dutzenden heraushören kann – gibt es ein größeres Kompliment für einen Frontmann? Über seine unfassbare Gitarrenarbeit sollte man nicht lange sprechen müssen, neben dem massiven Geriffe schüttelt der Ozzy-Klampfer scheinbar mühelose ständig neue, quietschende, abgedrehte Soli aus dem Ärmel.

Allerdings, auf „Shot To Hell“ liegt der Anteil der ruhigen, nachdenklichen Töne deutlich über dem sonst üblichen BLS-Schnitt. „The Last Goodbye“, „Nothing Is The Same“, „Sick Of It All“, “Blood Is Thicker Than Water” oder “Lead Me To Your Door” – fast die Hälfte der Scheibe geht schubladentechnisch als Ballade durch und dürfte dadurch zum Streitthema werden. Mir persönlich kommt diese Ausrichtung sehr entgegen, bewies Mr. Wylde doch bereits auf dem Vorgängeralbum mit „In This River“, wie großartige und absolut kitschfreie Balladen funktionieren, und diesen Stil setzt er auch auf dem aktuellen Longplayer konsequent fort. Davon abgesehen und wie bereits eingangs erwähnt, Kuschelmucke ist „Shot To Hell“ deswegen nun wahrlich nicht geworden. Nummern wie das mitreißende Eröffnungs-Triple oder mein persönliches Highlight, der von einem Black Sabbath-Gedächtnis-Riff getragene Stampfer „Hell Is High“ sind nach wie vor planierfähiges, tongewordenes Dynamit mit der ganz eigenen BLS-Note.

Der Sound ist amtlich und mächtig druckvoll, und die Songs bewegen sich in der handelsüblichen Spanne von 3 bis 4 Minuten. Sinnvoll für einen Songwriter, dem ausufernde Kompositionsarbeit zuwider ist, weil sie lediglich von der wertvollen Biertrinkerzeit abgeht. „Shot To Hell“ ist vermutlich nicht das stärkste Album von Black Label Society geworden, bietet aber dessen ungeachtet natürlichen Heavy Rock der höchsten Güteklasse mit dem Siegel von Freiland-Rockern und wird für Fans des Genres sicher einen Pflichtkauf darstellen.


Tracklist:
01. Concrete Jungle
02. Black Mass Reverends
03. Blacked Out World
04. The Last Goodbye
05. Give Yourself To Me
06. Nothing Is The Same
07. Hell Is High
08. New Religion
09. Sick Of It All
10. Faith Is Blind
11. Blood Is Thicker Than Water
12. Devil’s Dime
13. Lead Me To Your Door

Lineup:
Zakk Wylde (vocals, guitars, bass, piano
Nick Catanese (guitars)
John deServio (bass)
Craig Nunemacher (drums)

DISCOGRAPHY:

1999 - Sonic Brew
2000 - Stronger Than Death
2001 - Alcohol Fueled Brewtality Live
2002 - 1919
2003 - The Blessed Hellride
2003 - Boozed, Broozed And Broken-Boned
2004 - Hangover Music Vol. VI
2005 - Mafia
2005 - Kings Of Damnation
2006 - Shot To Hell
2010 - Order Of The Black

SQUEALER-ROCKS Links:

Black Label Society - Mafia (CD-Review)
Black Label Society - Kings Of Damnation ('98 - '04) (CD-Review)
Black Label Society - Shot To Hell (CD-Review)
Black Label Society - Order Of The Black (CD-Review)

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