Squealer-Rocks.de CD-Review
House of Lords - Indestructible

Genre: Heavy Rock
Review vom: 18.06.2015
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Frontiers Records



Nur ein gutes Jahr ist der letzte Longplayer aus dem Hause House of Lords alt – kann denn da was Gutes bei rauskommen, wenn man so schnell hinterher schiesst?

Ja, es kann, denn wir reden hier über James Christian, der nach dem Weggang von Greg Guiffria diese Kult – Truppe aus den 80ern zu seinem quasi Solo - Projekt umfunktioniert hat und seitdem nur noch hochklassige AOR / Heavy Rock Perlen in die Menge schleudert.

Dementsprechend hoch war die Erwartungshaltung, die Euer - wie immer – höchst ergebener Schreiber an den Tag legte – ja, ein bisserl Angst war natürlich auch dabei, dass die vorgelegte Messlatte unterschritten wird.
Doch die war schnell verflogen, denn bereits der Opener „Go to Hell“ macht keine Gefangenen. Ein hartes, eher modernes Riffing macht klar: Hier wird gerockt, knochenhart! Dazu ein Chorus, wie ihn nur James Christian komponieren und singen kann. Gerade hier wird deutlich, welches mitkomponierende Saitengenie sich der Meister mit Jimi Bell geholt hat
Beim folgenden Titeltrack dann der Mega – Ohrgasmus - was für ein Riff, was für ein schweinegeiler Groove, was für ein Gesang! Ich bin tot und das ist das Paradies!!!

Mehr als tot geht ja eigentlich nicht, dachte ich. Doch dann schiesst mir „Call my Bluff“ auch noch die letzten Zuckungen aus meiner ramponierten Leiche. Was für eine himmlische, gar paradiesische romantische, schön poppige Nummer. Ich dachte bisher immer, solche Mitsing – Klopper könnten nur die Pretty Maids (remember „Love Games“!)
Am Arsch! Der Obersympath aus dem sonnigen L.A. kann das auch - und wie! Seine hohe wie raue Stimme ist schlicht,....komm', benutzen wir mal den schwuchteligen Ausdruck.....BEZAUBERND!
Hach, ja.....(da muss ich doch glatt mit meinem Rosa Taschentuch die Tränchen von meinem Seidenhemd entfernen...).

Wo wir gerade bei Romantik sind: Def Leppard könnten neidisch werden, dass sie eine Jahrhundert – Power - Ballade wie „We will always be one“ nicht auf „Hysteria“ gepackt haben. Chöre mit gefühlten 10 Millionen Spuren aufgenommen, und meine alte Jogginghose fühlt sich auf einmal so an wie die Tiger – Stretch Buchse anno 1986. Und: Wer ist eigentlich Bryan Adams?
Und auch ein Sammy Hagar würde töten, hätte er eine speedige Hardrock Granate wie „100 Mph“ im Sortiment. Nun, der höchst geschätzte Rotschopf würde diesen Track auch gar nicht singen wollen, weil er es nicht so kann, wie der Gemahl von Robin Beck.

Diese Beispiele müssen reichen, sonst heisst es hinterher wieder, der olle Maddin findet nie ein Ende.
Ok – einen Klopper noch: Beim finalen, speedigen „Stand and Deliver“ frönt das Oberhaus dem guten alten L.A. Street Rock'n'Roll der Marke Steelhouse Lane oder ganz frühen Skid Row - Obwohl: kamen die nicht von der Ostküste?
Wisst ihr was? Das intereressiert mich nicht!!!
Ich mach' doch hier mit Euch jetzt keinen geographischen Kursus über die USA!

Mag sein, dass ich in ortsbedingten Aspekten falsch liege, aber in Einem, da habe ich recht!
„Indestructible“ erfüllt nicht nur die Erwartungen, es übertrifft sie.
Alle 11 Songs sind Granaten, die Produktion ist perfekt, alles klingt organisch, kein Getriggere oder sonstwas.
Die Mischung zwischen – streckenweise – moderner Heavyness und traditionellen 80er Jahre Earcatchern funktoniert einwandfrei und - man kann es nicht oft genug erwähnen! - James Christian ist nun mal einer der besten Sänger der Welt.

Bin nun zwar tot – aber nie war es so schön zu sterben.....

Tracklist:
1. Go To Hell
2. Indestructible
3. Pillar Of Salt
4. 100 Mph
5. Call My Bluff
6. We Will Always Be One
7. Die To Tell
8. Another Dawn
9. Eye Of The Storm
10. Ain’t Suicidal
11. Stand And Deliver

Line Up:
James Christian – vocals
Jimi Bell – guitars
Chris McCarvill – bass guitars
BJ Zampa – drums

DISCOGRAPHY:

1988 - House Of Lords
1989 - I Wanna Be Loved
1990 - Sahara
1992 - Demons Dawn
2004 - The Power And The Myth
2006 - World Upside Down
2007 - Live in the UK
2008 - Come To My Kingdom
2009 - Cartesian Dreams
2011 - Big Money
2014 - Precious Metal
2015 - Indestructible

SQUEALER-ROCKS Links:

House Of Lords - Live In The UK (CD-Review)
House Of Lords - Come To My Kingdom (CD-Review)
House of Lords - Precious Metal (CD-Review)
House of Lords - Indestructible (CD-Review)

House of Lords - Dortmund, Musiktheater Piano (Live-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren