Squealer-Rocks.de CD-Review
House of Lords - Precious Metal

Genre: Melodic Rock / Heavy Rock
Review vom: 19.02.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 24.02.2014
Label: Frontiers Records



Voller Entsetzen musste ich gerade feststellen, dass das letzte House of Lords Review auf unser schnuckeligen Netz Gazette bereits knapp 6 Jahre zurückliegt.
Die letzten beiden Alben haben wir wohl im Koma verpasst...
Macht nix – dafür krönte Euer Schreiber den damaligen Output „Come to Your Kingdom“ in den Redaktions – Charts zum Album des Jahres.
OK – diese Ehre wird „Precious Metal“ nicht zuteil, aber mal ehrlich: Wer hat von dieser Truppe nicht mindestens ein überdurchschnittlich gutes Scheibchen erwartet?
Eben, jeder. Und keiner wird enttäuscht!

Wobei: Von einer Band kann man seit der sog. „Reunion“ 2006 kaum noch sprechen. Vielmehr handelt es sich um das Solo Projekt von Übersänger James Christian, der neben der Produktion auch wieder den Großteil des Songwritings übernommen hat (wobei der Chef stets die gleiche Fraktion im Parlament hat).
Insofern müsste der letzjährige Solo - Dreher des Barden eigentlich in der House of Lords Disco aufgelistet werden.
Gut, das interessiert außer Erbenszählern wie mir keine Sau, reden wir also über die Mucke.

Hatte jemand auch nur den Hauch eines Zweifels, der Mann würde 2014 kein Schmuckstück abliefern, so wird diesem bereits nach exakt 1,34 Minuten des flotten Openers „Battle“ das karge Leben ausgehaucht.
Beim Beginn des Chorus' stellen sich sämtliche Körperhäärchen auf, und den Hörer befällt ein seliges Grinsen. YES – solche Harmonien schreibt nur Sir Christian.
Überraschung dagegen macht sich breit, als der Titeltrack einsetzt. Da hätte man ja eigentlich eher 'ne Heavy Rock Granate erwartet, stattdessen begegnet uns eine Lagerfeuer - Ballade ohne den typischen Ami – Arena Refrain. Doch gerade in diesem extrem ruhigen Song wird wieder mal überdeutlich, welches Format Mr. Christian besitzt. Da kann selbst ein Jimi Jamison nur staunend daneben stehen.

Apropos Ami – Arena Refrain: Die Halbballade „Live every Day“ hätte auch seinerzeit auf Def Leppards „Hysteria“ für Jubelstürme und Dollar Regen gesorgt und wird wohl in den U.S. Radiostationen in die Heavy Rotation aufgenommen, und hätte selbst hierzulande in den Lokalradios 'ne Chance.
Das es auch anders geht, beweist das schnelle, beinahe agressive und vom Riffing her schon bald schon sperrige „Swimmin' with the Sharks“.

Einen Exoten gibt es noch zu vermelden: „Enemy Mine“ ist ein Duett mit Ehefrau Robin Beck, die schändlicherweise immer noch der Hauptteil der Hörer lediglich als Sängerin des „Coca Cola“ - Werbesongs „The First Time“ kennt. Die Gemahlin wartet bei dieser poppigen Halbballade mit einer grandiosen Leistung auf, und die Beiden gleichzeitig zu hören – das hat schon was magisches.
Die nicht erwähnten Songs bewegen sich stilistisch irgendwo zwischen Melodic Rock und Heavy Rock und einen stärkeren Abfall des sehr hohen Niveaus kann ich nicht sehen / hören.

Die Produktion ist, für Christian typisch, untypisch für das Genre, relativ roh gehalten.
Soll heissen, die Drums klingen nach Drums und so weiter und so fort....

Bei der Flut an guten Frontiers Veröffentlichungen ragt „Precious Metal“ dennoch um mehr als eine Halslänge heraus.
Die Euphorie hält sich nur deshalb in Grenzen, weil man eben nichts anderes erwartet hat.
Bei seinem Lieblingsbier freut man sich auch nicht bei jeder Flasche, wie gut es doch schmeckt.
Man weiss es einfach!

Cheers, Mr. Christian.
Tracklist:

01:Battle
02:I'm Breakin' Free
03:Epic
04:Live Every Day (Like It's The Last)
05:Permission To Die
06: Precious Metal
07:Swimmin' With The Sharks
08:Raw
09:Enemy Mine
10:Action
11:Turn Back The Tide
12:You Might Just Save My Life

Line Up:
James Christian – Vocals, Keyboards
Jimi Bell – Guitar
B.J. Zampa – Drums
Chris McCarville - Bass

DISCOGRAPHY:

1988 - House Of Lords
1989 - I Wanna Be Loved
1990 - Sahara
1992 - Demons Dawn
2004 - The Power And The Myth
2006 - World Upside Down
2007 - Live in the UK
2008 - Come To My Kingdom
2009 - Cartesian Dreams
2011 - Big Money
2014 - Precious Metal
2015 - Indestructible

SQUEALER-ROCKS Links:

House Of Lords - Live In The UK (CD-Review)
House Of Lords - Come To My Kingdom (CD-Review)
House of Lords - Precious Metal (CD-Review)
House of Lords - Indestructible (CD-Review)

House of Lords - Dortmund, Musiktheater Piano (Live-Review)

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