Squealer-Rocks.de CD-Review
Harem Scarem - Thirteen

Genre: Hardrock / Heavy Rock
Review vom: 13.12.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 12.12.2014
Label: Frontiers



Da geht nun mal kein Weg dran vorbei: Bei einem Review zu Harem Scarem muss ich einfach meinen geschätzten Cheffe Eric zitieren: „Die vier Kanadier sind so etwas wie das Feinschmecker-Restaurant in der Fast-Food-Meile des Melodic-Rock“.

Gut, dass die Ahornblätter keinen Melodic Rock machen, sondern lupenreinen Hardrock / Heavy Rock, erwähne ich auch immer wieder, aber macht ja auch Spass Rituale zu haben, oder?
Zumal es nix an der Sache an sich ändert: Denn das, was das Quartett um Ausnahmesänger Harry Hess mit dem doofen Titel „Thirteen“ (warum wohl „doof“?) hier abliefert, ist in der Tat kein fetttriefender Burger mit doppelt Käse, sondern musikalisches Konfekt.

Wir machen es heuer auch kurz, denn im Grunde bleibt alles beim Alten – und das ist auch gut so.
Bereits nach den ersten Sekunden des formidablen Openers „Garden of Eden“ ist klar, wo die Reise hingeht. Fette Riffs, die irgendwo zwischen den Genres Rock und Metal schwanken, duellieren sich mit saftigen Chören und werden von einem Chorus eingerahmt, der absolut eingängig, aber niemals schmalzig wirkt.
Und genau das meint unser FCK Fan, wenn er diese Truppe in den akustischen Gourmet Tempel platziert.

Noch besser wird es beim nachfolgenden „Live it“. Hier wechseln sich die voluminösen Chöre mit einer Atmosphäre ab, die an den Pub Rock'n'Roll von Thunder denken lässt, gekrönt von einem absolut witzigen Klampfen - Solo ---HERRLICH!!! Hoch die Tassen!

Klar – ohne Balladen geht es nicht in dieser leckeren Schublade. Sie müssen nun mal sein. Bei Harem Scarem jedoch sind sie kein notwendiges Übel, sondern Tränentreiber vor dem Herrn.
„Whatever it takes“ kommt wunderbar entspannt daher, nur um dann einen Refrain hinzulegen, der Dich schlicht wegbläst. Und das – DAS! - können nur die echten Profis!
Und mal ganz ehrlich: So einen Schmachtfetzen wie „Never say never“, der zwischen rotziger Attitüde und einem Chorus zum Heulen schön wechselt, habe ich in meiner 35 -jährigen Karriere als Rockfan noch nie gehört. Beste Ballade aller Zeiten? JA!!!
Punkt und Arschlecken!

Mehr muss man über diese geile Scheibe nicht sagen. Fast jeder Song ist ein Killer und wer dieses Album nicht gut findet, der mag diese Art von Musik eh nicht und gehört sowieso eingesperrt.
Ich für meinen Teil finde es einfach nur beängstigend, dass es Bands wie Harem Scarem gibt, die es auch nach so vielen Jahren immer wieder schaffen, kleine Meisterwerke zu kreieren.
Was essen die da in Kanada?

Tracklist:
Garden Of Eden
Live It
Early Warning Signs
The Midnight Hours
Whatever It Takes
Saints And Sinners
All I Need
Troubled Times
Never Say Never
Stardust


Line Up:
Bass - Pete Lesperance
Gesang - Harry Hess
Gitarre - Pete Lesperance
Keys - Pete Lesperance
Schlagzeug - Creighton Doane

DISCOGRAPHY:

1991 - Harem Scarem
1993 - Mood Swings
1995 - Voice Of Reason
1997 - Believe
1997 - Karma Cleansing
1998 - Big Bang Theory
1999 - Rubber
2002 - Weight Of The World
2003 - Higher
2005 - Overload
2006 - Human Nature
2008 - Hope
2013 - Mood Swings II
2014 - Thirteen

SQUEALER-ROCKS Links:

Harem Scarem - Human Nature (CD-Review)
Harem Scarem - Hope (CD-Review)
Harem Scarem - Mood Swings II (CD-Review)
Harem Scarem - Thirteen (CD-Review)

Pete Lesperance von Harem Scarem (Interview)
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