 Harem Scarem - Hope
Genre:
Rock
Review vom: 27.06.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 04.07.2008
Label: Frontiers Records
Es gibt Dinge, die sind einfach ungerecht. Warum, um ein Beispiel zu nennen, fristen die Kanadier Harem Scarem noch immer, zumindest in unseren Breitengraden, einen Geheimtip-Status und sind nicht, ihrer Mucke entsprechend, umjubelte Superstars?
Wie kann es sein, dass eine Kapelle eine der besten (Hard) Rock-Scheiben aller Zeiten aus dem Ärmel schüttelt (“Weight Of The World”) und, wie es scheint, kaum einer Notiz davon nimmt? Okay, eine rhetorische Frage und eine höchst unnötige dazu, ist die Musik-Historie überfüllt mit ähnlich ungerecht behandelten Combos. Sei’s drum, Harem Scarem sagen Servus und beenden ihre, allen Ungerechtigkeiten zum Trotz, sehr erfolgreiche Karriere - natürlich nicht, ohne uns ein Abschiedsgeschenk in Form eines neuen, letzten Albums zu hinterlassen.
Tiefgründigerweise nimmt der Vierer mit einer “Hope” betitelten Scheibe Abschied und liefert, wenn sollte es wundern, melodischen Rock-Stoff der göttlichen Art ab. Allein der von einem Killer-Riff getragene Opener “Watch Your Back” rechtfertigt den Kauf dieser Scheibe, ganz großes Rock-Kino! Nun sind die Scheiben der Kanadier wahrlich nicht bekannt für Füller in der Songlist, und so reiht sich denn auch auf “Higher” im Grunde ein Highlight an das nächste. Nehmen wir “Days Are Numbered”, zum Beispiel, mit seiner ohrenschmeichelnden Hookline, das schleppende, pumpende “Dark Times” oder das treibende “Calm Before The Storm”: Im Grunde isses scheißegal, welche Nummer ihr anspielt, enttäuscht werdet ihr sicher nicht.
Ein letztes Mal vereinen die Kanadier auf “Hope” höchste Eingängigkeit mit Anspruch und Tiefgang und beweisen, dass ihnen auf diesem Sektor nur ganz, ganz wenige das Wasser reichen können. Zum Abschluss gibt’s noch eine schlicht großartige, akustische Version des Klassiker “Higher” - an der Stelle auch der obligatorische Dank für die stümperhaften Voice-Overs in der Promo-Version. Ihr wisst wahrlich, wie man einen Song kaputt macht!
Okay, an solchen Nebensächlichkeiten sollten wir uns nicht aufhängen, wenn eine große Band Abschied nimmt. Und eine große Band sind sie ohne Frage. Kritisiert wird nix an “Hope”, Harem Scarem haben sich selbst einen würdigen Abschied bereitet. Eine Verneigung ist angebracht, ein Dankeschön für viele Jahre großartiger Rock-Unterhaltung - und nein, eine Träne zu verdrücken an der Stelle ist auch für einen Rocker keine Schande. Kommt wieder!
Tracklist:
01. Watch Your Back
02. Time Bomb
03. Hope
04. Days Are Numbered
05. Dark Times
06. Beyond Repair
07. Never Too Late
08. Shooting Star
09. Calm Before The Storm
10. Nothing Without You
11. Higher (Acoustic)
Lineup:
Harry Hess (vocals, keys)
Pete Lesperance (guitars, vocals)
Barry Donaghy (bass, vocals)
Creighton Doane (drum, vocals)
DISCOGRAPHY:
1991 - Harem Scarem
1993 - Mood Swings
1995 - Voice Of Reason
1997 - Believe
1997 - Karma Cleansing
1998 - Big Bang Theory
1999 - Rubber
2002 - Weight Of The World
2003 - Higher
2005 - Overload
2006 - Human Nature
2008 - Hope
2013 - Mood Swings II
2014 - Thirteen
SQUEALER-ROCKS Links:
Harem Scarem - Human Nature (CD-Review)
Harem Scarem - Hope (CD-Review)
Harem Scarem - Mood Swings II (CD-Review)
Harem Scarem - Thirteen (CD-Review)
Pete Lesperance von Harem Scarem (Interview)
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