Squealer-Rocks.de CD-Review
Astral Doors - Notes from the Shadows

Genre: Heavy Rock / Hardrock
Review vom: 18.08.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 29.08.2014
Label: SPV



Ja- ich gebe es zu! Nachdem wir uns bei SQR entschieden haben, nur noch das zu besprechen, zu dem wir wirklich Lust haben und uns somit von dem Druck der Agenturen gelöst haben, da wir frei von materialistischen Gedanken arbeiten, fällt die Quote der wohlwollenden Reviews selbstredend höher aus. Schließlich pickt man sich die „Rosinen aus dem Kuchen.“

Wobei: Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Denn wer mag schon Rosinen? Und eine Band wie Astral Doors, die muss man einfach besprechen, schließlich ist die schwedische Truppe aus der Classic Rock / Metal Szene nicht mehr wegzudenken. Und selbst eine reine Hobby - Seite darf gewisse Bands nicht so einfach übergehen.

Soll heissen: Astral Doors MUSS man eben besprechen. Auch, wenn das aktuelle Album Kacke wäre. Ist es aber nicht – es ist eine Großtat! Gross, ganz GROSS!!!
Dies ist einer der wenigen Alben, bei denen der Promo Text der Plattenfirma beinahe als Understatement durchgeht.
Die hochbezahlten Werbetexter faseln irgendwas von Rainbow, Purple und DIO – passt ja immer und mehr Bands kennen die Schlipsträger eh nicht.
Am Arsch!
Astral Doors sind mitnichten eine Kopie der Großen, sie sind, ….ja sind Astral Doors!

Natürlich orientiert sich die schwedische Truppe an den Glanztaten der gennannten Legenden.
Das Stichwort heisst jedoch: „...orientiert sich ...“ - und dafür muss man kein Experte sein, sondern einfach nur mal ein Album mehr als einmal hören.

Der Mensch, der Ahnung von Musik hat, der Rockfan und Kuttenträger, der hört hier nämlich zu jeder Sekunde eine eigene Identität raus.
Eine Übernummer wie „Die Alone“, voll von epischer Tragweite, vermengt nämlich haufenweise Elemente des Classic Rock a la DIO mit Melodic Metal Harmonien und tönt dabei zu keiner Sekunde altbacken. Und: Welche Band hat das vorher gemacht?
Nehmen wir „Desert Nights“ - das ist feinster Melodic Rock der Marke Foreigner, mit ein bisschen Härte garniert.


Und was ist mit „Disciples...“ - ich höre hier keine traditionellen Klänge, ich höre perfekt gezockten Heavy Rock, mit einem beinahe unglaublichen Groove und einem Charisma, das an Magie grenzt. Was hat das mit Rainbow zu tun? – Nüscht! Wenn überhaupt, dann würde ich hier die Pretty Maids als Referenz nennen, aber die kennt eben nicht jeder aus der Werbe – Branche.

So, genug gemeckert – einfach drüber freuen, wie geil bspw. „Wailing Wall“ ist. Eine flotte Nummer mit einem leicht rotzigen Flair und einem an und für sich simplen Chorus, der Dich trotzdem bis in den Schlaf verfolgt. Warum?
Weil er von Nils Patrik Johansson gesungen wird. Wobei: „Gesungen“ ist hier das falsche Wort.
Das, was dieser sympathische Kerl da so macht, kann man gar nicht mehr „singen“ nennen. Er zelebriert, er macht Töne zu Götterfunken, er planzt Dir eine Droge in Dein Gehör.
Klar, der ewige RJD Vergleich ist doof, aber ER ist der definitive Nachfolger.
Und – Achtung! Blasphemie – Alarm! - er ist sogar besser!!!

Gut, ab hier leist keiner mehr weiter und ich bin schnell ab von der Arbeit.
Obwohl: Hätte schon gerne noch erzählt, dass ich beim schleppenden „Die Alone“ meine Wohung verwüste, weil ich sonst mit einer dermaßen stampfenden Dampfwalze nicht umgehen kann.
Oder, dass ich den Opener gar nicht nehr hören kann, weil mir die Papiertaschentücher ausgegangen sind – wie soll man denn ohne Heulen einen deratigen Refrain aushalten, wenn man denkt, „....das ist keine Musik mehr, das ist Religion...“.

Hört sich übertrieben an? Ist es aber nicht! „Notes....“ ist das definitiv beste Heavy Rock Album der letzten Jahre, schlägt selbst „Motherland“ von den Pretty Maids, die letzten Pell Dreher oder das Album von Civil War.
Warum? Ganz einfach: Weil der beste Sänger unserer Zeit die geilsten Melodien singt und dazu von hypergeilen Riffs begleitet wird.
Zuviel Superlative?
Nöö – hört Euch das Album an und Ihr stimmt mir zu.

Ach, ja – wie buchstabiert man Gottsänger?
P -A -T- R-I-K J-O-H-A-N-S-S-O-N

Tracklist:
01. The Last Temptation of Christ
02. Disciples of the Dragon Lord
03. Wailing Wall
04. Shadowchaser
05. Die Alone
06. Hoodoo Ceremony
07. Southern Conjuration
08. Walker the Stalker
09. Desert Nights
10. In the Name of Rock
11. Confessions


Line Up:
Nils Patrik Johansson - Vocals
Joachim Nordlund - Guitar
Joakim Roberg – Organ
Ulf Lagerstroem - Bass
Johan Lindstedt - Drums

DISCOGRAPHY:

2003 - Of The Son And The Father
2005 - Evil Is Forever
2005 - Raiders Of The Ark (EP)
2006 - Astralism
2007 - New Revelation
2010 - Requiem Of Time
2010 - Testament Of Rock - The Best Of Astral Doors
2014 - Notes from the Shadows

SQUEALER-ROCKS Links:

Astral Doors - Astralism (CD-Review)
Astral Doors - Evil Is Forever (CD-Review)
Astral Doors - New Revelation (CD-Review)
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Astral Doors - Testament Of Rock - The Best Of Astral Doors (CD-Review)
Astral Doors - Notes from the Shadows (CD-Review)

Nils Patrik Johansson von Astral Doors (Interview)
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