Squealer-Rocks.de CD-Review
Paganini - Resurrection

Genre: Heavy Rock
Review vom: 03.10.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



„Resurrection“, die Auferstehung also. Ganz treffend gewählt der Titel, wenn man weiß, durch welch tiefe Täler Marco Paganini in der Vergangenheit gehen musste. Allerdings meldete er sich schon vor zwei Jahren zurück mit dem Album „Esoterrorism“. Jetzt will er’s aber genau wissen!

Dazu hat Marco die alten Hits seiner Band Viva sowie aus seiner Solo-Karriere ausgepackt. Ha, ich weiß, was ihr jetzt denkt: Wieder einer, der versucht, mit den Hits von Gestern noch mal ein paar Schnitte zu machen. Und glaubt mir: Ihr könntet nicht falscher liegen! Paganini widerstand der Versuchung, die alten Nummern einfach auf einen Sampler zu packen und den unter die Leute zu bringen – was insbesondere schon deshalb nachvollziehbar wäre, weil die alten Paganini-Scheiben bei Ebay für teilweise horrende Summen gehandelt werden.

Stattdessen werden Gassenhauer wie „It’s A Long Way To The Top“, „Berlin By Night“ oder „Weapon Of Love“ einer Frischzellenkur unterzogen – und erst mal kräftig mit Dreck überschüttet. Wer die Originale kennt, sollte sich setzen, bevor er den Lautstärkeregler auf Hörsturz dreht und sich eine Runde „Resurrection“ gibt, denn mit den eingängigen, cleanen Songs von damals hat diese Scheibe nicht viel zu tun. Das Schweizer Urgestein ist nicht, wie so viele Bands dieser Epoche, in den 80ern hängen geblieben, sondern präsentiert Songs von Gestern in einem völlig neuen, modernen Gewand. „Resurrection“ kommt dreckig, roh, ungeschliffen und mit einem leichten Industrial-Touch rüber. Ein paar Sound- und Gesangsspielereien runden den Silberling ab und lassen nicht mal mehr erahnen, dass die Songs zum Teil mehr als 20 Jahre auf dem Buckel haben. Davon abgesehen sind gute Rock-Songs ohnehin zeitlos, wie wir alle wissen. Marco’s Stimme hat nichts von seiner Intensität verloren, ganz im Gegenteil: Der Mann weiß, wovon er spricht beziehungsweise singt, und so nimmt man ihm jede Zeile ab. Davon abgesehen gehört er zu den wenigen, die Balladen wie „Screaming For Your Love“ oder „Time“ nicht nur einfach singen, sondern mit jeder Faser zelebrieren.

Tja, was soll man sagen? Vor ca. 20 Jahren zählte „It’s A Long Way To The Top“ von Paganini zu meinen Lieblingssongs, und wer hätte gedacht, dass ich diesen Song heute in einer solchen Version hören würde? Willkommen zurück, Marco! Noch eine Anmerkung dazu: Auch wenn die Scheibe derzeit über Amazon noch nicht erhältlich ist, solltet ihr bei Media Markt und Saturn bereits fündig werden.


Tracklist:
01. Little Rock Tonight
02. Bastard
03. Screaming For Your Love (Orchestral)
04. Weapon Of Love
05. It’s A Long Way To The Top
06. Time
07. Falling In Love
08. Don’t Let Me Down
09. Berlin By Night
10. Spending Money
11. Break It Up
12. Screaming For Your Love
13. Little Rock Tonight (Revenge Mix)

Lineup:
Marco Paganini (v)
Dale Powers (g)
Christian Crétin (b)
Diego Rappachetti (d)

DISCOGRAPHY:

1981 - What The Hell Is Going On! (VIVA)
1982 - Dealers Of The Night (VIVA)
1985 - Weapon Of Love
1987 - It´s A Long Way To The Top
1990 - Detox
2001 - My Life (EP)
2002 - Follow The Sun (Single)
2003 - Esoterrorism
2005 – Resurrection
2008 - Medicine Man

SQUEALER-ROCKS Links:

Paganini - Esoterrorism (CD-Review)
Paganini - Resurrection (CD-Review)
Paganini - Medicine Man (CD-Review)

Marco Paganini von Paganini (Interview)
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