Squealer-Rocks.de CD-Review
U.D.O. - Rev - Raptor

Genre: Heavy Metal
Review vom: 17.05.2011
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 20.05.2011
Label: AFM



6 Wochen nach dem obligatorischen Appetizer kredenzen uns U.D.O. nun nach den ebenfalls obligatorischen 2 Jahren Pause den Nachfolger zum exzellenten „Dominator“ Output. Was ich im Review zur „Leatherhead“ EP bereits unschwer weissagte, hat sich selbstredend bewahrheitet. Die Truppe um den legendären Metal – Barden Udo Dirkschneider hat sich keinen Deut verändert. Es gibt dreizehn deftige Häppchen, die sich so anhören, wie es U.D.O. und Udo seit mittlerweile 13 Studio Werken tun.

Die Truppe macht es dem Rezensenten somit leicht. Er könnte im Prinzip den leicht modifizierten käsigen Werbeslogan „Wer U.D.O. mag, wird „Rev – Raptor“ lieben“ verwenden und hätte seine Arbeit damit fast erledigt. In der Tat stellt sich auch nach etlichen Durchläufen lediglich die Frage, ob die neue Scheibe nun marginal besser, minimal schlechter oder doch genauso gut wie der Vorgänger ist. Denn jeder Song hätte auch genauso gut vor zwo Jahren veröffentlicht werden können. Doch Obacht, Ihr Freunde von der Schlechtmacher – Fraktion. Dieser Umstand hat mitnichten etwas mit Langeweile zu tun, sondern damit, dass U.D.O. den hohen Standard halten konnten.

Natürlich gibt es auch heuer leichte Ausschläge nach oben und unten. Dass hierbei die Nadel mehr gen Himmel, denn Richtung Erde zeigt, dürfte nicht verwundern. Fangen wir mal langsam an: Die balladesken Töne sind ja mittlerweile ein Markenzeichen von U.D.O. geworden und mit dem sehr hymnischen und epischen „Days of Hope and Glory“, bei dem „Uns Udo“ streckenweise sehr heiser klingt, gibt es eine Halbballade zu hören, die schon fast an Axxis erinnert, was durchaus als Kompliment gemeint ist. Biere hoch und schunkeln…
„I Give As Good As I Get“ dagegen ist typischer Metal – Schmuse Stoff, ohne “Hans Hartz Flair”, und richtig geil.

Begeben wir uns also nun in die Eisenwaren – Abteilung und da gibt es allerhand erstklassiges Werkzeug zu entdecken. Beispielsweise das flotte und brutale, aber mit einem mega – eingängigen Chorus versehene „Dr. Death“ oder der „Motor – Borg“, der ohrenscheinlich ein entfernter Verwandter des Motörhead ist. Wir treffen hier noch auf die „True Born Winners“, die rotzigen Metal mit dezenter Punk Attitüde und einem Refrain der Güteklasse „80er“ dabei haben. Nicht weit entfernt steht der „Renegade“, ein ganz übler Geselle, der von der extrem harten Sorte ist. Sympathisch macht ihn jedoch, dass er von den „Fairy Tales of Victory“ träumt. Ein schleppender, fast doomiger Traum mit höchst epischem Flair, der den bitterbösen, anklagenden Text mit seinem harmonischen Chorus beinahe vergessen lässt. Meine Herren, das ist schon ziemlich grandios.

Sicher, bei 13 Tracks kann es nicht nur Highlights geben und die eine oder andere Nummer wirkt etwas zu schablonenhaft. Doch in der Gesamtwertung stellt das für mich nur eine Fußnote dar, denn es sollte jedem klar sein, dass U.D.O. bei ihrer Veröffentlichungsfrequenz schlicht und ergreifend im gewissen Sinne Fließbandarbeit abliefern müssen; da kann nicht jeder Song ein Klassiker sein. Neben dem Aspekt, dass es dennoch für mindestens 8 Hammersongs pro Album reicht, kommt noch ein weiterer Pluspunkt hinzu: Man hört zu jeder Sekunde, in welcher Liga die Truppe spielt. Alleine schon die Soli von Igor Gianola können jede noch so unscheinbar klingende Nummer aus dem Mittelmaß hinaus katapultieren.

„Rev – Raptor“ ist vielleicht besser als „Dominator“, vielleicht auch nicht, mit Sicherheit schlechter als „Man and Machine“, doch wen interessiert das? Es ist ein schweinegutes U.D.O. Album, das alle Erwartungen erfüllt, jede Menge Spaß macht, nicht langweilig wird und das sollte reichen.
Tracklist:
1. Rev-Raptor
2. Leatherhead
3. Renegade
4. I Give As Good As I Get
5. Dr. Death
6. Rock'n'Roll Soldiers
7. Terrorivision
8. Underworld
9. Pain Man
10. Fairy Tales Of Victory
11. Motor-Borg
12. True Born Winners
13. Days Of Hope And Glory

Line Up:
Udo Dirkschneider - Vocals
Stefan Kaufmann - Guitar
Igor Gianola - Guitar
Fitty Wienhold - Bass
Francesco Jovino - Drums




DISCOGRAPHY:

1988 – Animal House
1989 – Mean Machine
1990 – Faceless World
1991 – Timebomb
1997 – Solid
1998 – No Limits
1999 – Holy
2001 – Live From Russia
2002 – Man And Machine
2003 – Nailed To Metal (live) (CD/DVD)
2004 – Thunderball
2005 – Mission No. X
2007 - Metallized - 20 Years of Metal
2007 - Mastercutor
2007 - Mastercutor Alive (2 CD)
2009 - Infected (EP)
2009 - Dominator
2011 - Leatherhead (EP)
2011 - Rev - Raptor

SQUEALER-ROCKS Links:

U.D.O. - Mission No. X (CD-Review)
U.D.O. - Faceless World (CD-Review)
U.D.O. - Infected (EP) (CD-Review)
U.D.O. - Dominator (CD-Review)
U.D.O. - Leatherhead (EP) (CD-Review)
U.D.O. - Rev - Raptor (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren