 Bad Habit - Timeless
Genre:
AOR / Melodic Rock
Review vom: 29.06.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 25.06.2010
Label: AOR Heaven
Als bekennender Fan der „Backstreet Boys des Rock'n'Roll“, wie die Schweden ob ihrer zuckersüßen Refrains gerne genannt werden, sehe ich jedem Output freilich mit Vorfreude entgegen. Da macht es auch nichts, dass „Timeless“ ein Best Of Scheibchen ist, denn die vorliegende Compilation gibt bis auf ein Mini - Manko keinen Anlass zu übler Nachrede und gehört auf jeden AOR Einkaufszettel.
Warum? Und warum gehört eine Rocktruppe mit diesem scheinbar verwerflichen Spitznamen überhaupt in jede gut sortierte Plüschrock - Sammlung?
Ganz einfach, weil Bad Habit das, was sie machen, verdammt gut können.
Die Songs sind durch die Bank perfekt arrangiert und in dem wichtigsten Punkt dieses Genres, den Melodien, da erreichen die nordischen Schwiegermutter – Lieblinge locker, ganz locker!, das Niveau von Größen wie Survivor, (alten) Bon Jovi, Journey, Loverboy, REO Speedwagon oder Boston.
16 eindrucksvolle Beispiele hiervon bietet „Timeless“ und konzentriert sich dabei 11mal auf Songs aus den Jahren 1987 – 1998.
Und bei jedem vertonten Liebesapfel fragt sich der Hörer, weshalb diese Combo nicht in einem Atemzug mit den eben aufgeführten Legenden genannt wird.
Der Arena - Mitklatscher „Need Somebody“ braucht sich hinter keiner Hymne von White Lion zu verstecken, das großartige „Hunger“ stellt selbst die Landsmänner von Treat ins Abseits, die Ode an die bezaubernde „Rowena“ klingt amerikanischer als Boston und hört man den Oberkracher „Heart of Mine“ im Auto verwandelt sich selbst die schäbige A 42 in Höhe Duisburg in eine Panorama - Straße an der Küste Kaliforniens.
Den alten Tugenden hat man zwei neu eingespielte Tracks an die Seite gestellt, wobei „Turning Water Into Wine“ mit deutlicher Bon Jovi Referenz (zu „Slippery When Wet“ Zeiten) durchaus punkten kann, und „Rock This Town“ macht mit Alpenrock Feeling a la Gotthard Laune, auch wenn die beide Frischlinge nicht zu den Großtaten der Band gehören.
Der eingangs erwähnte Mini – Kritikpunkt macht sich daran fest, dass man drei Tracks vom letztjährigen „Above and Beyond“ Zuckerschneckchen in die Werkschau mit aufgenommen hat.
Musikalisch gibt es daran natürlich nix zu mäkeln, rein von der Dramaturgie her jedoch macht das keinen Sinn, da man das 2005er Comeback „Hear – Say“ ebenfalls komplett ignoriert hat.
Tja, wer keine Probleme hat, der sucht sich eben welche.
Ansonsten findet man hier nämlich nicht mal mit der größten Lupe etwas negatives.
Bad Habit gehören zu den ganz Großen im Melodic Rock Bereich, auch wenn ihr Bekanntheitsgrad hierzulande eher gen Null tendiert.
Eine Schande, eine wirkliche Schande!
Ändert das!
Tracklist:
1. Turning Water Into Wine
2. Rock This Town
3. Play The Game
4. Heart Of Mine
5. A Lot To Learn
6. Rowena
7. Lost Without You
8. Hunger
9. Winner Takes It All
10. Everytime I See You
11. Another Night
12. I Don´t Want You
13. Sad But True
14. Living On The Edge
15. Surrender
16. Need Somebody
Line Up:
Bax Fehling – Lead Vocals
Hal Marabel – Guitars, Keyboards
Sven Cimski – Guitars
Patrik Södergren – Bass
Jaime Salazar - Drums
DISCOGRAPHY:
1987 - Young & Innocent
1989 - After Hours
1995 - Revolution
1998 - Adult Orientation
2005 - Hear - Say
2009 - Above And Beyond
2010 - Timeless
2011 - Atmosphere
SQUEALER-ROCKS Links:
Bad Habit - Hear - Say (CD-Review)
Bad Habit - Above and Beyond (CD-Review)
Bad Habit - Timeless (CD-Review)
Bad Habit - Atmosphere (CD-Review)
SONSTIGES:
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