Squealer-Rocks.de CD-Review
Finsterforst - Urwerk

Genre: Epic Heathen Metal
Review vom: 25.04.2010
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 28.05.2010
Label: Einheit Produktionen



Mit „…Zum Tode Hin“ beschritten die im Großraum Freiburg beheimateten Finsterforst konsequent den Weg weiter, den sie von Beginn an verfolgten und untermauerten eindrucksvoll wie gut schwarzmetallisch gefärbter Metal mit durchaus anspruchsvollen, deutschen Texten funktionieren kann. Nun ist es an der Zeit – wohl auch in Anbetracht der laufenden Sängersuche – noch einmal zurück zu blicken und dorthin zurück zu kehren, wo alles begann…

Im Jahre des Sommermärchens, 2006, erschien bereits die nun im Rahmen von „Urwerk“ wiederveröffentlichte EP „Wiege Der Finsternis“, welche im wahrsten Sinne des Wortes die Wiege des metallischen Unheils darstellt, denn darauf sind bereits alle Stärken vereint, die die folgenden Alben zu Meilensteinen der deutschen Heiden Metal Szene avancieren ließen und den sieben Förstern selbst im Ausland einen ausgezeichneten Ruf einbrachten.
Nicht alleine die Länge der einzelnen Stücke macht hierbei das episch anrüchige Gefühl aus, sondern vielmehr die wechselnden Stimmungen von brausenden Naturgewalten, untermalt von Sturmgitarren und Schlagzeug, bis zu ruhigen, fast besinnlichen Momenten, getragen von bewegenden Melodien. Musikalisch gelingt es Finsterforst somit mühelos den Bogen von diversen, metallischen Tanzhymnen hin zu schwergewichtigem Haarekreisen zu spannen.

Zur schon längere Zeit vergriffenen EP gesellt sich auf „Urwerk“ noch das überwältigende Debütalbum „Weltenkraft“, das zwar zumeist nicht ganz so episch daher kommt, wie das im letzten Jahr veröffentlichte „…Zum Tode Hin“, doch durch seine prägnanten Stücke beeindruckt, die mich seiner Zeit vom Hocker gehauen haben – ich verweise an dieser Stelle ganz unverschämt auf mein damaliges Review.

Für alle Freunde der Nacht und des nächtlichen Tanzes gibt es noch den exklusiven Bonustrack „Försterhochzeit“, der einen volksmusikalischen Klassiker, genannt „Die Vogelhochzeit“, in heidenmetallischem Gewand präsentiert und auf keiner Feier im Zeichen des Hammers fehlen sollte.

Fazit: Das Markenzeichen von Finsterforst aus dem südlichen Baden schlechthin ist das dominante Akkordeon, welches dem epischen Heiden Metal im Stile von Moonsorrow eine ganz besondere, eigene Note verleiht. Wer bislang nichts von den Schwarzwäldern gehört hat und sich gleichwohl als Fan des ausschweifenden Pagan Metals sieht, der sollte seine Wissenslücke schnellstens mit „Urwerk“, bestehend aus der EP „Wiege Der Finsternis“ und dem Debütalbum „Weltenkraft“, schließen.


Tracklist:
Wiege Der Finsternis EP
1. Sieg Und Ewig Leben
2. Schatten Der Nacht
3. Das Dunkle Aller Welten

Weltenkraft
1. Des Waldes Macht
2. Die Suche Nach Dem Licht
3. Lauf Der Welt
4. Traumwald
5. Spiegelscherben
6. Von Glorreichem Schmerz
7. Rauschende Nächte
8. Weinende Ruinen
9. Weltenpilger
10. Verlorene Seelen

+ Bonustrack: Försterhochzeit

Anspieltipps: alle

Line-Up (2006-2009):
Marco Schomas – Gesang
Simon Schillinger – Gitarre
David Schuldis – Gitarre
Tobias Weinreich – Bass
Sebastian „AlleyJazz“ Scherrer – Keyboards
Johannes Joseph – Akkordeon
Cornelius "Wombo" Heck – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2006 - Wiege Der Finsternis (Demo)
2007 - Weltenkraft
2009 - ...zum Tode hin
2010 - Urwerk


SQUEALER-ROCKS Links:

Finsterforst - Weltenkraft (CD-Review)
Finsterforst - ...Zum Tode Hin (CD-Review)
Finsterforst - Urwerk (CD-Review)

Cornelius "Wombo" Heck von Finsterforst (Interview)
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