Peder Sundqvist von Assailant

(12.04.2006, Interview geführt von Jack)

Peder Sundquist, Sänger der schwedischen Band Assailant, würde sich am liebsten auf einer Stufe mit Pantera sehen, hat nichts für Schwerter- und Drachenkram übrig, möchte nie und nimmer ein neuer Ronnie James Dio sein und hasst Fußball. Eine interessante wie ungewöhnliche Persönlichkeit mit viel Humor, die sich den Fragen des SQUEAER.net Adjutanten The Jack stellte.

Squealer.net: Hallo Peder, mit NEMESIS WITHIN erscheint demnächst euer Debütalbum, mit welchem ihr mich ehrlich gesagt sehr überrascht habt. Die Produktion ist fett und modern und die musikalische Konzeption überzeugt durch eine schier unglaubliche Eigenständigkeit, die mich stutzig fragen lässt: Woher?

Peder Sundquist: Woher? Alles was ich dazu sagen kann, ist dass wir uns von allem um uns herum bedient haben. Und was dabei herauskommt, ist dieses hübsche kleine Stück, das wir "Assailant" nennen.

Squealer.net: Einen einzelnen Song aus NEMESIS WITHIN hervorzuheben, verbietet sich von selbst, das Album schöpft seine Kraft aus der Kompaktheit der Stücke. Siehst du das ähnlich?

Peder Sundquist: Jedes einzelne hat seine Höhepunkte, aber ich kann dir zustimmen. Alle Songs sind gewissermaßen ein einziger, sie konkurrieren nicht miteinander, sondern vielmehr komplettieren sie einander. Ich habe nicht wirklich daran gedacht, nur einen Hit zu schreiben. Besser man schreibt ein ganzes Album voller Hits (lacht). Auf diese Weise wird alles gleich, aber jeder findet einen speziellen Song, der ihm am besten gefällt. Wirklich, ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Lass uns fortfahren.

Squealer.net: Würde mir jemand die Pistole auf die Brust setzten, um NEMESIS WITHIN genauer einzuordnen, würde ich eher gen US Power Metal tendieren anstatt gen Skandinavien. Gibt es einen besonderen Grund, weswegen ihr euch mehr zu den modernen amerikanischen Bands hingezogen fühlt?

Peder Sundquist: Ähm, nun ja, ja, sicher. Ich weiß, es ist wahr, wir alle mögen Bands wie Nevermore und so weiter. Aber es war nie unser Plan einen typischen Power Metal Sound zu kreieren. Tatsache ist, dass die meisten von uns gewöhnlichen von Fistelstimmen vorgetragenen europäischen Power Metal hassen. Ich möchte betonen, dass ich persönlich einige Power Metal Elemente mag. Aber in erster Linie geht es um die Lyrics. All das Gelaber über Drachen und so weiter. Wenn du weißt, was ich meine.
Das Anliegen mit Assailant war, dass wir alle damit erfolgreich sein wollen Musik zu schreiben, die den Leuten das Gefühl gibt, dass es scheißegal ist, auf welches Genre man am meisten abfährt. Wir wollen sie alle erreichen.
Mein Gefühl oder besser mein Wunsch ist es, dass wir verglichen werden mit... schauen wir mal wie du damit umgehst (grinst). Pantera, die schiere Kraft und Emotionen, die sie in der COWBOYS FROM HELL Ära versprühten, ist schwer wiederzuerwecken und ich kenne keine Band, die es bisher geschafft hat, sich auf eine Stufe mit ihnen zu stellen. Einen wütenden Song mit bösen Lyrics und Gesängen anzuhören und daran kaputt zu gehen - das ist das Abkommen, welches wir treffen wollen (lacht) - oder einer "Ballade" zu lauschen und mit Heulen anzufangen. Ich schätze, du hast es verstanden (lacht)!

Squealer.net: Doch nicht nur in der Musik liegt die Stärke von Assailant: Im Gesangsbereich vereinigst du den klassischen Metalsänger mit dem modernen. Worin siehst de deine Einflüsse?

Peder Sundquist: Hm, Ronnie James Dio war früher allgegenwärtig. Ich hatte nie das Verlangen danach, einer dieser Sänger, mit einer klaren Stimme, zu werden. Ich möchte vielseitig sein, siehe Frage drei. Für mich geht es bei der Musik um folgendes: Immer zu überraschen und einzugreifen, um den Song mit Gesangswechseln zu verbessern. An dieser Stelle muss ich Björn Strid (Soilwork - Anm.d.Red.) und Anders Fridén (In Flames - Anm.d.Red.) erwähnen. Es wäre ein Witz, sie nicht zu erwähnen. Und natürlich unser Nachbar Jorn Lande, ein exzellenter Sänger. Du siehst, jeder mit dem gewissen Etwas hat ein wenig Einfluss auf meine Sängerlaufbahn. Ich könnte wie ein Verrückter über dieses Thema weiterquasseln ohne zu einem Ende zu gelangen.

Squealer.net: An der Gitarre findet sich in eurem Band Line-Up mit Oscar Norberg der kleine Bruder von Emil (Persuader) und Nils (Nocturnal Rites). In welcher Weise profitiert er und damit auch die Band Assailant davon?

Peder Sundquist: OK, zunächst einmal ist er der Leadgitarrist und ein extremer Songwriter. Er ist, soll ich sagen, die Stütze jedes Songs, den wir schreiben. Er bringt die gesamte Qualität. Und wenn ich müsste, würde ich sagen, dass er ohne Probleme seine Brüder an die Wand spielen kann (lacht). Nein, im Ernst, ein großartiger Gitarrist und für alles weitere musst du dich an ihn wenden.

Squealer.net: Bei der auf CD gepressten Klasse von Assailant sehne ich mich nach Liveperformances in Deutschland. Können wir darauf hoffen?

Peder Sundquist: Oh ja! Verdammt noch mal, natürlich!!! Sobald wir etwas finanzielle Unterstützung bekommen. Bist du interessiert, uns einige Flugtickets und einige Flaschen Bier zu spendieren?

Squealer.net: Fußballweltmeisterschaft in Deutschland: Wer wird Weltmeister und wie weit kommt das schwedische Team?

Peder Sundquist: Ich habe zu dem Thema nur eins zu sagen, da ich weiß, dass euch Deutschen alle Sportarten am Herz liegen. FUCK FOOTBALL! (grinst) Ich war nie Fan von diesem Spiel. Mit mir kann man vielleicht über Pool und ein bisschen über American Football reden.

Squealer.net: Abschließend kannst du noch das sagen, was du unbedingt noch loswerden willst!

Peder Sundquist: Wenn ihr Lust habt, besucht uns unter www.assailant.se und hinterlasst uns eine Zeile im Forum. Unpassende und vielleicht nutzlose Kommentare, deren Logik wir nicht verstehen.


DISCOGRAPHY:

2006 – Nemesis Within
2008 - Wicked Dream

SQUEALER-ROCKS Links:

Assailant - Nemesis Within (CD-Review)
Assailant - Wicked Dream (CD-Review)
Peder Sundqvist von Assailant (Interview)


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