Squealer-Rocks.de CD-Review
Assailant - Wicked Dream

Genre: Metal
Review vom: 20.03.2008
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: 21.03.2008
Label: Dockyard 1



„Assailant gehört die Zukunft des Metal, sorgt dafür, dass dem so sein wird!“ Mit diesen Worten beendete ich vor fast genau einem Jahr mein Review zum damals erschienenen Debüt, NEMESIS WITHIN, der Schweden Assailant. Nun soll das Zweitwerk WICKED DREAM in die Presche springen, um den oben klar deklarierten Status der Band weiter zu untermauern. Lediglich die größten Pessimisten würden das Unterfangen des jüngsten Mitglieds der Norberg-Familie, Oskar, in Frage stellen. Ich nicht!

An ihrer Rezeptur haben die Freunde aus der nordschwedischen Provinz Västerbotten, die unzählige tolle Acts wie beispielsweise Nocturnal Rites, Persuader (um die Norbergs an dieser Stelle zu vereinen) oder Meshuggah hervorgebracht hat, zum Glück nur geringfügig gebastelt. Auch bei den neuen elf Tracks brilliert das Gespann mit seinem gekonnten, einfach aussehenden Spagat, der gewissermaßen nahezu die komplette Metalspanne der „Tre Kronor“ ummantelt.

Neben Energie freisetzenden, von melancholisch veranlagten Keyboardklängen begleiteten Ausflügen in die (vorweggenommen) ab April wieder von In Flames diktierte Welt des modern verarbeiteten Melodic Death Metal begeben sich Assailant auf WICKED DREAM oftmals auf die hohe progressiv angerissene und extrem melodisch ausstaffierte Power Metal Ebene, auf der unter anderem Evergrey mit ihrer letzten Studioplatte MONDAY MORNING APOCALYPSE anzutreffen sind.
Die Folgen sind, um es mal ironisch auszudrücken, „verheerend“: die Gehörgänge blockierende Melodien, opulente Spannungsbögen, eine ebenso üppige Vielfalt an interdependenten Elementen und galante und verzückende, weil super eingängig ausfallende, Refrains. Dass es da an der Gesangsfront, an der, der über ein markantes Stimmchen verfügende, Peder Sundquist restlos alle (von tief grunzend bis engelsgleich singend) Lagen einnimmt, keine Anzeichen für etwaige Maluspunkte gibt, ist schon seit zwei Jahren kein Gesprächsthema mehr.

Einfach einen Stempel draufdrücken und in eine Ecke abstellen… das funktioniert bei den Schweden nicht. Assailant gelingt das schier Unmögliche in der heutigen, musikalisch total überbevölkerten Welt: Das Sextett kreiert sich eine eigene Nische, die einen unbeschreiblichen Widererkennungswert, welcher sich durch jeden Song, jede einzelne Note des Albums durchzieht, besitzt. Dabei ist es vollkommen egal, ob man eine pfeilschnelle Komposition („Wicked Dream“, „Instincts“), eine schleppend erdrückende Nummer („Soul Degenerate“, „The Cell“) oder etwas Balladeskes („Eternal“) anspielt. Das Material lässt sich eindeutig zuordnen.

Fazit: „Das zweite Album ist immer das am schwierigsten zu schreibende!“ Nicht für Assailant, die ohne Probleme die hohe Hürde des Vorgängers nehmen und mit WICKED DREAM zum Highlight des ersten Quartals 2008 avancieren. Wer weiß… da ist noch mehr drin!

Tracklist:
1. A Day Tomorrow
2. Wicked Dream
3. The Sin
4. Fade Away
5. ...From The Hour Of Birth
6. Catch
7. Soul Degenerate
8. Evolution Of The Wind
9. The Cell
10. Eternal (Acoustic)
11. Instincts

Anspieltipps: A Day Tomorrow, Fade Away, Eternal

Band Line-Up:
Peder Sundquist – Gesang
Oskar Norberg – Gitarre
Marcus Sundborn – Gitarre
Joakim Jonsson – Bass
Patrik Larsson - Schlagzeug
Peder Sandström - Keyboards

DISCOGRAPHY:

2006 – Nemesis Within
2008 - Wicked Dream

SQUEALER-ROCKS Links:

Assailant - Nemesis Within (CD-Review)
Assailant - Wicked Dream (CD-Review)

Peder Sundqvist von Assailant (Interview)
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