Ralf und Michael von Phönix Rising

(21.04.2010, Interview geführt von Bombenleger)

Anlässlich der neuen CD "Crime Scene Cleaner" sprach Squealer-Rocks mit Sänger Ralf und Basser Michael über das aktuelle Werk

Squealer-Rocks: Außer daß ihr aus Mönchengladbach kommt und schon seit über 10 Jahren aktiv seit, weiß ich recht wenig über Phönix Rising. Wollt Ihr mal erzählen, wie alles angefangen hat?

Ralf: Ich habe 1998 die Band in`s Leben gerufen. Damals waren auch schon unser Gitarrist Peter und unser Basser Michael dabei. Das Ganze ist aus der Idee entstanden, Metal Klassiker, die uns was bedeuten, auch mal selber spielen und interpretieren zu wollen. Daraus ist dann in der Folge aus dem Spaß an der Sache heraus eine echte Band entstanden. Im Laufe der Zeit haben wir dann auch damit begonnen, eigene Ideen zu entwickeln und eigene Songs daraus zu machen.

Michael: In der Tat, wenn ich an unsere Anfänge denke, dann hätte damals keiner von uns daran geglaubt, jemals eigene CD`s zu produzieren und am Start zu haben. Aber ich denke, das war auch der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben Musik nie aus der Motivation heraus gemacht reich oder berühmt zu werden. Wir wollten einfach nur unsere Musik machen, dabei Spaß haben und möglichst viel live spielen. Und das haben die Leute,die zu unseren Gig`s gekommen sind, auch gemerkt. So hat sich das ganze langsam aber kontinuierlich positiv weiterentwickelt. Tja, und dann waren wir auf einmal opening Act für Bands wie BONFIRE, U.D.O., SHAKRA oder KROKUS.

Squealer-Rocks: Habt ihr irgendwelche musikalischen Vorbilder? Ich weiß, dämliche Frage…der Ozzy/Accept Einfluß auf euren beiden Alben ist ja unüberhörbar. Andererseits habt ihr euch ja auch an einen Roxette Klassiker vergriffen, was für eine Metal Band etwas ungewöhnlich ist.

Ralf: Musikalische Vorbilder haben wir auf jeden Fall und das sind eben Bands wie Ozzy, Accept und z.B. auch Kiss. Wir machen auch bewusst Musik im Stil des 80er Jahre Metal.

Michael: Wir sind in den 80er aufgewachsen und so ist es selbstverständlich, dass unsere Haupteinflüsse aus Bands dieser Zeit bestehen. Wir versuchen aber auch neue Elemente in unsere Songs einzubauen. Wir haben vorher überlegt, ob wir eine Covernummer mit auf das Album nehmen sollen. Es sollte aber keine reine Metal Nummer sein. Wir wollten etwas Bekanntes aus dem Pop Bereich verrocken. Vom Groove und der Stimmung her passte deshalb dieser Song gut auf unser neues Album. Und er passt in der jetzt vorliegenden Version auch zu unserem eigenen Stil.

Squealer-Rocks: Sound Guerilla scheint ein recht kleines Label zu sein, wieviel Handlungsfreiheit läßt man euch da bei den Aufnahmen?

Ralf: Wir sind mit der Zusammenarbeit mit unserem Label Partner SoundGuerilla mehr als zufrieden.Wir haben für das Album „Crime Scene Cleaner“, wie auch für das erste Album „I“, die volle Unterstützung bekommen. Alle Marketing Aktionen wurden mit uns abgesprochen. Für die Aufnahmen und auch bei der Auswahl des Tonstudios sowie des Produzenten hat man uns absolut freie Hand gelassen. Wir konnten unsere musikalischen Vorstellungen komplett, so wie wir wollten, umsetzen. Dafür sind wir dem Label sehr dankbar. Das Label steht in jeder Hinsicht voll hinter uns.


Squealer-Rocks: Wird es bei eurem nächsten Album Veränderungen geben oder bleibt stilistisch alles beim Alten? Phönix Rising und Crime Scene Cleaner klingen ja in etwa gleich.

Michael: Unsere beiden aktuellen Alben sind stilistisch in etwa gleich angelegt. Das kommt daher, da wir unserem musikalischen Stil und Einflüssen treu bleiben. Dennoch sind beide Alben produktionstechnisch, vom Sound aber auch von den Arrangements her, deutlich anders angelegt. Das hat natürlich auch mit unserer musikalischen, aber auch persönlichen Weiterentwicklung zu tun. Ein drittes Album wird vom Grundstil her ähnlich angelegt sein, aber natürlich wollen wir uns dabei nicht wiederholen. Wo es genau hingeht wissen wir tatsächlich noch nicht. Wir haben aktuell schon wieder zwei neue Songs entwickelt, die sich im Arrangement und auch rhythmisch vom bisherigen klar unterscheiden. Also, man darf gespannt sein.

Squealer-Rocks: Wenn man einen Song wie Bounty Hunter hört, denkt man automatisch sofort an den Filmklassiker „Meuterei auf der Bounty“. Ist das beabsichtigt bzw. beschäftigt ihr euch in euren Songs auch mit Themen abseits aller Klisches (Sex, Drogen, Rock’n’Roll)?

Ralf: Wir wollen schon mit unseren Texten nicht nur die gängigen Klischees bedienen sondern auch kleine Geschichten „aus dem Leben“ erzählen. Aber Begebenheiten die jeder nachvollziehen kann. Wie du schon angesprochen hast, ist „Bounty Hunter“ z.B. so ein Song. Er handelt von einem weiblicher „Kopfgeldjäger“. Und zwar eine der Sorte, die Männer wie Briefmarken sammelt, benutzt und dann fallen lässt, wenn man komplett abhängig ist von ihr. Ich denke, sowas haben viele schon selbst erfahren müssen.

Michael: Unsere CD „Crime Scene Cleaner“ ist natürlich kein Concept Album. Dennoch haben die Songs, wie die Titel schon andeuten, alle was mit „Crime“ zu tun. Deshalb beschreiben die Texte in den Songs auch dementsprechende Situationen und Emotionen. Das sollte so der „rote Faden“ sein. Da kommt dann auch mal Sex, Drugs und vor allem Rock`n Roll vor, aber halt auch der sonstige, tägliche Wahnsinn.

Squealer-Rocks: Seid ihr schon soweit, daß ihr von eurer Musik leben könnt bzw. spielt ihr mit dem Gedanken, mal ins Profilager zu wechseln?

Michael: Wir haben einen echten Vollzeitmusiker in der Band. Der Rest hat reguläre Jobs. Es ist heutzutage leider sehr schwer, Musik in unserem Genre als Vollzeit Job zu betreiben und davon leben zu können. Vor allem auch, wenn man noch nicht so bekannt ist. Aber natürlich wäre es für alle ein Traum, ausschließlich Musik machen zu dürfen und auch davon leben zu können.

Squealer-Rocks: Den Song „Dark Times“ habt ihr eurer verstorbenen Freundin Elke gewidmet. Vielen Leuten, auch etlichen aus unserem Squealer Forum, war sie als die Queen of Underground bekannt. Habt ihr Lust, noch einige Worte über sie loszuwerden?

Michael: Elke war eine sehr gute Freundin von uns. Manchmal kann ich es immer noch nicht fassen, dass sie nicht mehr da ist, man mit ihr nicht mehr reden, lachen und auch feiern kann. Es fehlt uns allen was. Wer sie wirklich gekannt hat, weiß, dass sie ein klasse Mensch war. Die Arbeit an dem Song „Dark Times“ hat uns geholfen, diese schlimme Zeit zu verarbeiten und macht sie für uns ein Stück unsterblich.

Ralf: Der Verlust hat uns, wie Michael schon erwähnte, hart getroffen. Sie hat sich oftmals unsere Probleme angehört, hilfreiche Ratschläge gegeben und war privat als auch im Dschungel des Musik Business für uns jederzeit da. Sie hat uns ein langes Stück unseres Weges begleitet und wir werden sie nicht vergessen.

Squealer-Rocks: Wie sehen eure Aktivitäten demnächst aus? Sind Festival Auftritte geplant? Das Rock Hard Festival dürfte ja ziemlich bei euch um die Ecke liegen?

Ralf: Die nächsten Termine sind am 29. Mai im „Parkhaus“ in Duisburg und am 19. Juni in Mönchengladbach im „Denk mal“. Dann spielen wir im September auf dem „Razorblade Festival“ in Datteln. Des weiteren loten wir gerade aus, ob es möglich ist, eine support Tour im Herbst diesen Jahres oder im nächsten Frühjahr auf die Beine zu stellen.

Michael: Das „Rock Hard Festival“ wäre natürlich eine prima Sache für uns und ich denke auch, dass wir da gut hinpassen würden, aber das haben wir leider nicht zu entscheiden. Vielleicht klappt es ja mal, aber es gibt ja auch viele andere interessante und sehr gute Festivals, auf denen ich mir sehr gut vorstellen könnte zu spielen. Das lotet noch für dieses Jahr, aber natürlich hauptsächlich für 2011, gerade unser Label aus.

Squealer-Rocks: Vielen herzlichen Dank für die Zeit, welche ihr euch für Squealer Rocks genommen habt!

Ralf und Michael: Wir haben uns sehr herzlich für das Interview bei euch zu bedanken und wünschen „Squealer Rocks“ weiterhin alles Gute und viel Erfolg…. Und vergesst nicht getreu unserem Motto: here we are, here we go, we came to rock!


DISCOGRAPHY:

2006 - Phönix Rising
2010 - Crime Scene Cleaner

SQUEALER-ROCKS Links:

Phönix Rising - Phönix Rising (CD-Review)
Phönix Rising - Crime Scene Cleaner (CD-Review)
Ralf und Michael von Phönix Rising (Interview)


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