Squealer-Rocks.de CD-Review
Royal Hunt - Paper Blood

Genre: Symphonic Hard Rock
Review vom: 04.06.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Entsprechend dem Bandnamen und Mastermind Andre Andersens aristokratischer Herkunft, gibt's zur Einleitung des Albums ein majestätisch klingendes Bombast-Intro.
Es folgt neo klassisches Keyboard Gewusel, was bei einem Keyboarder als Bandchef nicht weiter verwunderlich ist - so weit, so gut.
Doch als der Gesang den eigentlichen Song einleitet, fällt mir direkt das Bierglas aus der Hand. Da haben die Adelsmänner doch glatt eins zu eins bei den Pretty Maids die Strophe von "Back to Back" geklaut - gar nicht königlich so was! Da dies jedoch die einzige Entgleisung ist, wollen wir das mal wohlwollend als Tribut an ihre dänischen Landsleute durchgehen lassen.

Wie schon gesagt, sind die Tasten bei Royal Hunt klar dominierend. Was als Markenzeichen ihrer Musik auch in Ordnung geht, da die Songs nicht darunter leiden.
Die gehen meist in flottem Tempo schnurstracks nach vorne und besitzen fast ausnahmslos einen hohen Mitsingfaktor, soll heißen sie zünden bereits beim ersten Hören.
Dennoch fällt Royal Hunt nur bedingt in die Schnittmenge von Stratovarius, Sonata Arctica und Konsorten. Da ist das Keyboard dann doch zu übermächtig. Ein Querverweis zu Rainbow oder Brazen Abbot trifft's schon eher. Was auch an dem sehr guten Sänger John West liegt, der ein bisschen wie Joe Lynn Turner klingt und der ganzen Geschichte eine schön rockige Note verpasst.

Ein Minuspunkt stellt für mich ganz klar die von Andre Andersen selbst übernommene Produktion dar, die zwar sauber, aber ziemlich steril gehalten ist. Zudem gibt es keinen Bassisten, die Tieftonsachen wurden also mittels Keyboard eingespielt, was den schon erwähnten rockigen Elementen nicht gerade gut tut. Hier wäre ein außenstehender Produzent sicherlich die bessere Wahl gewesen.

Bleibt also nach Abzug des Plagiats und dem klinischen Sound unterm Strich ein qualitativ hochwertiges Album mit guten Songs, guten Musikern, einem guten Sänger, was allerdings nicht ganz für die Königsklasse (um den Vergleich auf die Spitze zu treiben) reicht.

Tracklist:
1.Break your Chains
2.Not my kind
3.Memory Lane
4.Never give up
5.Seven Days
6.SK 983
7.Kiss of Faith
8.Paper Blood
9.Season's change
10.Twice around the World

Line up:
Andre Andersen - Keyboards
John West - Vocals
Marcus Jidell - Guitar
Kenneth Olsen - Drums

DISCOGRAPHY:

1992 - Land of broken Hearts
1993 - Clown in the Mirror
1995 - Moving Target
1997 - Paradox
1999 - Fear
2001 - The Mission
2003 - Eyewitness
2005 - Paper Blood
2008 - Collision Course
2010 - X
2011 -Show me how to live
2013 - A Life to die for

SQUEALER-ROCKS Links:

Royal Hunt - Paper Blood (CD-Review)
Royal Hunt - Collison Course (CD-Review)
Royal Hunt - A life to die for (CD-Review)

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