Squealer-Rocks.de CD-Review
Kaipa - Mindrevolutions

Genre: Progressive Rock
Review vom: 29.05.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Kaipa sind keine Band im herkömmlichen Sinne, sondern eigentlich ein Projekt des Flower Kings Gitarristen Roine Stolt und Keyboarder Hans Lundin.
Bereits vor 30 Jahren brachten die beiden ihr erstes Album heraus, um allerdings Anfang der 80er für 20 Jahre lang eine Kaipa lose Zeit folgen zu lassen.
Der neueste Geniestreich der schwedischen Ausnahmetalente ist nun der dritte Output seit der vielumjubelten Reunion im Jahre 2002.

Kaipas Musik schlicht als Progressive Rock zu bezeichnen wird der Sache eigentlich nicht ganz gerecht.
Im Wortsinn trifft der Begriff natürlich schon ins Schwarze, doch wer diesen mit Sounds a la Dream Theater und Konsorten gleichsetzt, liegt hier komplett falsch.
Zunächst mal ist Kaipa zu keiner Sekunde Metal. Hier weht der Wind der 70er Jahre in Orkanstärke. Was sich am offensichtlichsten beim Sound bemerkbar macht. Es ist schon große Produktionskunst, wie Hans Lundin es hinbekommen hat einen Klang zu kreieren, der förmlich nach der Schlaghosen und Koteletten Dekade riecht. Wer sich mal ein altes Genesis Video anschaut, weiß was ich meine.

Jüngere Semester werden wohl deshalb einige Anlaufzeit benötigen, um sich im Kaipa Universum zurechtzufinden. Wie auch die eingestreuten Jazz Passagen – die sich ziemlich deutlich im Schlagzeugspiel niederschlagen – im ersten Moment etwas befremdlich wirken könnten.
Doch hat man sich erstmal an den exotischen Rahmen dieses Albums gewöhnt, offenbaren sich wirklich wunderschöne Melodien.
Hier sind Vergleiche mit alten Queen oder Spocks Beard absolut legitim. Selbst Freunde von Musicals wie der Rocky Horror Picture Show müssten hier Spass haben.

So klingen viele Songs regelrecht – passend zu dem wieder mit den „Kaipa Männchen“ versehenen Covermotiv – verspielt witzig.
Doch spätestens bei Songs wie dem mit einem tollen Text versehenen „Last Free Indian“ oder dem ergreifenden „Remains of the Day“ zeigen uns die Skandinavier, dass richtig tolle Balladen keinesfalls kitschig sein müssen um eine Gänsehaut zu erzeugen.
Was neben dem genialen Songwriting auch ein großer Verdienst der im Duett fungierenden Sänger Patrik Lundström, der manchmal wie der junge Freddy Mercury klingt (daher der Queen Vergleich), und seiner Kollegin Aleena, die durchaus die Klasse einer Allannah Myles besitzt, ist.

Wer den Vorgänger „Keyholder“ mochte, kommt auch hier auf seine Kosten. Allen anderen sei ein sehr abwechslungsreiches Album ans Herz gelegt, welches zwar eine hohe Toleranzgrenze erfordert, nach Ablegen der Scheuklappen allerdings für viele witzige, wie auch ergreifend schöne Momente sorgen wird – reinhören!

Tracklist:
1.The Dodger
2.Electric Leaves
3.Shadows of Time
4.A Pair of Sunbeams
5.Mindrevolutions
6.Flowing Tree
7.Last free Indian
8.Our deepest inner Shore
9.Timebomb
10.Remains of the Day

Line up:
Hans Lundin – Keyboards, Vocals
Roine Stolt – Guitars, Percussion, Vocals
Morgan Ägren - Drums
Jonas Reingold – Bass
Patrik Lundström – Vocals
Aleena – Vocals

DISCOGRAPHY:

1975 - Kaipa
1976 - Inget nytt under solen
1978 - Solo
1980 - Händer
1982 - Nattdjurstid
2002 - Notes from the Past
2003 - Keyholder
2005 - Mindrevolutions
2007 - Angling Feelings
2010 - In the Wake of Evolution
2012 - Vittjar
2014 - Sattyg

SQUEALER-ROCKS Links:

Kaipa - Mindrevolutions (CD-Review)
Kaipa - Angling Feelings (CD-Review)
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