Squealer-Rocks.de CD-Review
Circus Maximus - The 1st Chapter

Genre: Progressive Metal
Review vom: 15.05.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Frontiers



Während die halbe Squealer.net Redaktion noch in Ehrfurcht ob der Pagan’s Mind Cd erstarrt ist, flattert uns hier schon der nächste Knaller der sogenannten New Wave of Norwegian Progressive Metal ins Haus.
Und sollte diese Welle wirklich existieren und ist nicht nur ein Marketing Trick der Industrie, dann ist Circus Maximus zweifelsohne der Anführer dieser Bewegung.
Wer Pagan's Mind gut findet, der geht hier kaputt vor Geilheit.
Ja, Leute – ich übertreibe kein bisschen, wenn ich hier von der besten Metal Scheibe seit vielen Jahren spreche.

Das Label beschreibt den Stil der Band als eine Mischung aus Symphony X, Dream Theater, Queensryche, Pretty Maids und T.N.T..
Geht nicht? Geht doch! Und wie!
Bereits der Opener "Sin“ zeigt, wo es langgeht. Da gibt es vertrackte Rhythmen, die dem Traumtheater in nichts nach stehen. Das wäre an sich ja noch nichts so besonderes. Doch der Song wird durch einen Chorus veredelt, der eine Melodie zum sterben schön besitzt und der ohne weiteres von den Pretty Maids in ihrer besten Phase stammen könnte.
Und genau diese Mischung zwischen progressiven Parts und super eingängigen Melodien macht den Reiz dieser Band aus – so etwas war in dieser Form noch nicht da.
Der 2. Song "Alive“ – gleichzeitig der kommerziellste – geht noch mehr in die Pretty Maids Richtung. Ein Gesang zum verrückt werden, stampfender Rhythmus und eine Melodie, mit der wir in den 80ern das hübsche Mädchen aus der Parallelklasse geknackt haben.
Mit "Glory of the Empire“ folgt der erste Song, der sich eigentlich mit Worten nicht mehr beschreiben lässt. Gut 10 Minuten lang gibt’s mega- eingängigen Prog Metal mit Melodien, die nicht von dieser Welt sind.
"Mega- eingängig?“ protestiert hier natürlich sofort der Alt – Prog Fan mit Rauschebart und der Pink Floyd Plattensammlung. "Das geht nicht! Prog muss Prog bleiben“.
Das dachten sich Circus Maximus auch und legen mit dem Instrumental "Biosfear“ (alleine dieser Titel ist schon das Geld für die CD Wert) nicht nur ein Beweis ihrer enormen musikalischen Fähigkeiten auf den Tisch, sondern unternehmen auch eine Reise quer durch die Geschichte der progressiven Musik – und somit ist unser Freund mit den Schlaghosen auch zufrieden gestellt.

Mit der Ballade "Silence from Angels above“ kriegt Ihr selbst die hartnäckigste Braut rum, bevor man mit dem genialen "Why am I here“ Queensryche zeigt, wie "Mindcrime 2“ klingen sollte.
"The Prophecy“ ist wieder was für Geniesser. Getragener Beginn, um dann in ein energisches Riffmonster überzugehen. Hier wird es auch mal Zeit die überragende Gesangsleistung von Michael Eriksen zu würdigen. Er schafft die ruhigen Passagen – in denen er ein bisschen wie Saga’s Michael Sadler klingt – so wunderschön zu intonieren, wie er die harten Parts mit einer klaren hohen Stimme kraftvoll zu singen weiss.
Mit dem Titelsong folgt nun ein knapp 20-minütiges Prog Meisterwerk, in dem die Truppe nochmal sämtliche Register ihres Könnens zieht. Alle Beschreibungen dieses Übersongs würden nur Wiederholungen des vorher gesagten bedeuten.
Den Abschluss bildet "Haunted Dreams“, ein Song der diesmal auschliesslich auf der europäischen Pressung drauf ist.
Eine nette Geste, da ja sonst nur die Japaner in den Genuss von Bonus Tracks kommen.
Allerdings muss dieser Track als lediglich "gut“ eingestuft werden, was jedoch bei 8 hochklassigen Nummern keine Schande ist.

Circus Maximus haben mit ihrem Debut eines der besten Alben der letzten Jahre vorgelegt und mit Sicherheit die beste Scheibe des Jahres 2005 produziert – zumindest bis zum 30.Mai. Denn da erscheint die neue CD von Shadow Gallery und dann werden auch im Zirkus die Karten neu gemischt.

Tracklist:
1. Sin
2. Alive
3. Glory Of The Empire
4. Biosfear
5. Silence From Angels Above
6. Why Am I Here
7. The Prophecy
8. The 1st Chapter
9. Haunted Dreams

Line up:
Mats Haugen – Guitar
Glen Mollen – Bass
Michael Eriksen – Vocals, Guitar
Espen Storo – Keyboards
Truls Haugen - Drums

DISCOGRAPHY:

2005 - The 1st Chapter 2007 - Isolate
2012 - Nine

SQUEALER-ROCKS Links:

Circus Maximus - The 1st Chapter (CD-Review)
Circus Maximus - Isolate (CD-Review)
Circus Maximus - Nine (CD-Review)

Symphony X - Köln, Live Music Hall (Live-Review)

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