Squealer-Rocks.de CD-Review
Anathema - A Natural Disaster

Genre: Dark Rock
Review vom: 01.12.2003
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Über das neue Anathema Album A NATURAL DISASTER gibt es so viel zu sagen, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.

Die elfte CD der melancholisch veranlagten Engländer aus Liverpool übertrifft alle seine Vorgänger durch eine tiefere Trauer in den Texten und den Melodien.

Für A NATURAL DISASTER ist ganz alleine Sänger und Gitarrist Danny Cavanagh verantwortlich. Er schrieb und komponierte sämtliche Titel des Albums, bis auf den zweiten Track „Balance“.
Diese Lieder sind zwei Jahre alt, und behandeln die düstersten Momente der Band- und Danny Cavanagh’s Lebensgeschichte, was sich wie ein roter Faden durch alle Kompositionen zieht.
Und was sind die düstersten Momente einer Bandgeschichte?
Die Bandauflösung. Und genau davor standen Anathema vor etwas mehr als zwei Jahren. Keiner wusste was die Zukunft für Anathema bringen würde.
Für die beinahe Auflösung bekannte sich Danny schuldig („... mistakes that I made ...“).
Tatsächlich gab es Reibereien zwischen den Brüdern Danny und Vincent Cavanagh.
Nur durch die Hinzunahme von einem weiteren Cavanagh Bruder, Jamie (Bass), konnte das Ende von Anathema verhindert werden.

A NATURAL DISASTER könnte man statt Dark Rock auch Depressions Rock nennen, denn die Platte eignet sich ideal, wenn man gestresst ist oder andere Probleme hat.

Die CD wirkt introvertiert, zurückhaltend, aber auch eindringlich, mitreißend und baut eine unbeschreibliche Spannung zwischen Hörer und Medium auf. Beim hören entwickelt sich das Gefühl einer langen und einsamen Autofahrt auf einem Highway, durch eine beeindruckende Landschaft. Die Lieder erzeugen in jedem Individuum ein anderes Gefühl, wozu auch die Impression des „Highways“ gehört.

Die rockigen Elemente treten zumeist in den Hintergrund. Abgesehen von dem wilden „Pulled Under At 2000 Metres A Second“, „Balance“ und Teilen in „Electricity“.

Von Lied zu Lied scheint es fast so, als würde man verbotenerweise in einem alten Tagebuch lesen und beim Umschlagen der Seiten in einen neuen Zeitabschnitt gelangen.

Sänger und Komponist Danny Cavanagh sagte zwar, dass er nicht wisse, ob A NATURAL DISASTER ein gutes Album sei, doch da kann ich ihn beruhigen, denn es ist ein ausgezeichnetes Album, dass unter die Haut geht.

Fazit: Selten hat man eine so gute klassisch, melancholische Scheibe gehört und selten ist das einer Band so gut gelungen wie Anathema. Dafür verdienen sie einen gehörigen Respekt!
A NATURAL DISASTER gehört für mich zu den fünf besten Alben des Jahres 2003.


Tracklist:
1. Harmonium
2. Balance
3. Closer
4. Are You There?
5. Childhood Dream
6. Pulled Under At 2000 Metres A Second
7. A Natural Disaster
8. Flying
9. Electricity
10. Violence

Anspieltipps: Balance, Pulled Under At 2000 Metres A Second, A Natural Disaster

Band Line-Up:
Vincent Cavanagh – Gesang
Danny Cavanagh – Gitarre, Gesang
Jamie Cavanagh – Bass
John Douglas – Schlagzeug
Les Smith – Keyboards

DISCOGRAPHY:

1992 – The Crestfallen (EP)
1993 – Serenades
1995 – Pentecost III (EP)
1995 – The Silent Enigma
1996 – Eternity
1998 – Alternative 4
1999 – Judgement
2001 – Resonance
2001 – A Fine Day To Exit
2002 – Resonance 2
2003 – A Natural Disaster
2008 - Hindsight

SQUEALER-ROCKS Links:

Anathema - A Natural Disaster (CD-Review)
Anathema - Hindsight (CD-Review)

Anathema - Karlsruhe, Substage (Live-Review)

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