Squealer-Rocks.de CD-Review
Anathema - Hindsight

Genre: Dark Rock
Review vom: 27.08.2008
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: 29.08.2008
Label: Kscope Music



Das Leben eines Anathema-Fans sah so glückselig nach dem 2003er Release A NATURAL DISASTER und dem Ende der internen Streitigkeiten aus. Und auch wenn die drei Cavanagh Brüder und ihre beiden Mitstreiter schon vor fünf Jahren von einer baldigen neuen Veröffentlichung gesprochen haben, warten Anhänger und Dark Rock Liebhaber auch im Sommer 2008 noch sehnsüchtig auf ein neues Lebenszeichen der Ausnahmeband, die die Suche nach einem geeigneten Vertriebspartner mit famosen Liveauftritten überbrückte. Damit die Briten auch mal wieder in den CD-Player wandern, schiebt nun das neue Label Kscope Music ein zehn Tracks umfassendes Best of, HINDSIGHT, nach, das die emotionalsten musikalischen Momente der Bandgeschichte zusammenbringt.

Für den gelungenen, die Fernbedienung der Anlage funktionsuntüchtigmachenden Auftakt sorgt der ALTERNATIVE 4 Klassiker „Fragile Dreams“. Und gleich fällt dem aufmerksamen Genießer auf, dass wir es hierbei nicht mit den Originalaufnahmen zu tun haben. Aufwandloses Liederverkaufen gab und gibt es bei den Virtosen nicht, weshalb die Truppe alle zehn Songs zusammen mit Cellist Dave Wesling und großem Akustikeinsatz neu eingespielt hat. Eine noch knisterendere Stimmung vorprogrammiert.

So auch im monumentalen, nicht nur auf eine Tränendrüse drückendenden „Leave No Trace“ vom 2001er Album A FINE DAY TO EXIT und dem nächsten sehr sensiblen ALTERNATIVE 4 Leckerbissen „Inner Silence“. Dass JUDGEMENT mit „One Last Goodbye“ dem Vorreiter in nichts nachsteht, sollte sich bereits herumgesprochen haben. Vincents Stimme geht dabei einfach nur unter die Haut, wenn er Zeilen wie „I still feel the pain“ ebenso qualvoll, wie es der Inhalt schon verlauten lässt, singt.

A NATURAL DISASTER, jenes eingangs bereits erwähnte Album aus dem Jahr 2003, darf auf solch einer Best of Zusammenstellung selbstredend nicht fehlen. Mit dem lethargischen „Are You There?“, dem Gänsehaut hervorrufenden Duett „A Natural Disaster“ und „Flying“ warten die Engländer, die mich vor wenigen Tagen auf dem Summer Breeze verzaubert haben, mit den stärksten Kompositionen des Albums auf. Persönlicher Favorit allerdings: Das auf ETERNITY eher unauffällige „Angelica“ entpuppt sich auf HINDSIGHT als folkloristisch angehauchte, alle bösen und traurigen Gedanken löschende Ballade. Fehlen nur noch „Temporary Peace“ und das finale, die Kette einfach weiterführende, bislang unveröffentlichte „Unchained (Tales Of The Unexpected)“

Schön zu wissen, dass mit HORIZONS in wenigen Monaten ein neuer Longplayer aus dem Hause Anathema das Licht der Welt erblicken wird. HINDSIGHT verkürzt auf geniale Art und Weise die Wartezeit. Und wer sich bislang (warum auch immer) von Anathema ferngehalten hat, sollte dies mit dieser aussagekräftigen Compilation dringend ändern.

Tracklist:
1. Fragile Dreams
2. Leave No Trace
3. Inner Silence
4. One Last Goodbye
5. Are You There?
6. Angelica
7. A Natural Disaster
8. Temporary Peace
9. Flying
10. Unchained (Tales Of The Unexpected)

Band Line-Up:
Vincent Cavanagh – Gesang
Danny Cavanagh – Gitarre, Gesang
Jamie Cavanagh – Bass
John Douglas – Schlagzeug
Les Smith – Keyboards

DISCOGRAPHY:

1992 – The Crestfallen (EP)
1993 – Serenades
1995 – Pentecost III (EP)
1995 – The Silent Enigma
1996 – Eternity
1998 – Alternative 4
1999 – Judgement
2001 – Resonance
2001 – A Fine Day To Exit
2002 – Resonance 2
2003 – A Natural Disaster
2008 - Hindsight

SQUEALER-ROCKS Links:

Anathema - A Natural Disaster (CD-Review)
Anathema - Hindsight (CD-Review)

Anathema - Karlsruhe, Substage (Live-Review)

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